2.4.1. Provider

Wer den 'reinen' Internetzugang wünscht, also nicht an zusätzlichen Service-Angeboten von kommerziellen Anbietern interessiert ist, kann sich an einen so genannten 'Internet Service Provider (ISP)' wenden. Ein solcher 'ISP' sorgt dafür, dass die Verbindung von Ihrem Rechner über die Leitungen des Telefonnetzes ins Internet hergestellt wird. Es wird also ein direkter Zugang, basierend auf TCP/IP, bereitgestellt. Bekannte Anbieter hierzulande sind z.B. EUNET, MAZ, IBM, SW-Online, BelWue Net oder Stuttgarter Zeitung. Bei der Anmeldung erhält man einen Zugangsnamen, ein Passwort und eine E-Mail-Adresse. Neben den Gebühren für den Zugang zum Internet müssen Sie noch die Telefonkosten bis zum Einwahlrechner ihres Providers bezahlen.

2.4.2. Online-Dienste

Auf der ganzen Welt gibt es Online-Dienste, die ihren Kunden nicht nur den Zugang zum Internet anbieten, sondern darüber hinaus eine ganze Palette unterschiedlichster Dienstleistungen und Servicepakete zur Verfügung stellen. Die verschiedenen Anbieter auf dem Markt unterscheiden sich in ihrem Erscheinungsbild hinsichtlich der grafischen Gestaltung ihrer Benutzeroberfläche und ihrer Servicepalette, doch haben sie auch gemeinsame Merkmale in der Technik. Alle Anfragen, die Sie an einen Online-Dienst stellen, werden z.B. von einem zentralen Rechner bearbeitet.

Für diese Leistungen wird meist eine Grundgebühr plus Nutzungsentgelt für verbrachte Online-Zeit pro Monat berechnet. Von einigen Anbietern wird eine gesonderte Gebühr für die Nutzung des WWW erhoben. Die Telefonkosten von Ihrem Rechner zum Online-Dienst fallen zusätzlich an! Bei Providern gilt das Gleiche, meist verfügen sie jedoch über eine differenziertere Tarifstruktur.

Die Serviceleistungen eines Online-Dienstes reichen von der Bereitstellung von Fahr- und Flugplänen, der elektronischen Abwicklung von Bankgeschäften (das so genannte 'Online-Banking'), Nachrichtenaustausch mit anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, Beschaffung von Programmen und dergleichen mehr bis zu eigenen Chat-Foren und Diskussionsräumen.

Des Weiteren richten Ihnen die meisten kommerziellen Online-Dienste eine (oder mehrere) persönliche Mailbox (‑boxen) ein oder stellen Ihnen auf dem Server Speicherplatz für Ihre Homepage zur Verfügung. Oft wird sogar Software zur Verfügung gestellt, die das Erstellen von Homepages erlaubt.

Immer mehr neigen die reinen Internetprovider dazu, ähnliche Serviceleistungen anzubieten, so dass aus heutiger Sicht eine strikte Trennung zwischen den verschiedenen Internetanbietern (Provider – Online-Dienst) eher historisch zu betrachten ist.

Online-Dienste stellen die Zugangssoftware, die Sie für eine Einwahl beim nächsten Einwahlknotenpunkt benötigen, meist kostenlos zu Verfügung. AOL und CompuServe beispielsweise lassen regelmäßig kostenlose CDs, die diese Zugangssoftware und Gratis-Freistunden zum Testen enthalten, per Wurfsendung in privaten Haushalten verteilen.

Wenn Sie die Zugangssoftware auf Ihrem Rechner installiert haben, so erfolgt die Einwahl bei einem kommerziellen Provider im Allgemeinen problemlos. Die Zugangssoftware ist meist sehr benutzerfreundlich, da sie für eine möglichst breite Bevölkerungsschicht verständlich sein soll.

Vor der Einwahl wird Ihnen eine Liste präsentiert, auf der Sie Ihren nächsten Einwahlknotenpunkt aussuchen können. Je näher dieser an Ihrem Rechner ist, desto weniger Telefonkosten zum Online-Dienst fallen an. Danach geben Sie Name und Passwort für den Zugang ein und wählen Ihren Online-Namen oder 'nick name'. Die Zugangssoftware wählt sich automatisch ein, und Sie gelangen auf die Benutzeroberfläche des Online-Dienstes. Von dort aus können Sie sich in den Diensten und Angeboten umsehen oder direkt ins WWW gehen.

Die Kosten, die Ihnen Online-Dienste monatlich für Ihren Service berechnen, schwanken je nach Anbieter und Leistungen sehr. Genaue Angaben müssen bei Interesse aktuell abgefragt werden, da sich das Angebot und die hierfür anfallenden Gebühren ständig ändern.

Es gibt mittlerweile zahlreiche Anbieter auf dem Markt, hier werden einige der in Deutschland bekanntesten Online-Dienste vorgestellt:

T-Online: (früher BTX oder Datex-J) T-Online ist seit 1995 verfügbar, Träger ist die Deutsche Telekom AG. Angebot: Homebanking, Informations- und Auskunftsdienste, Elektronischer Einkaufsbummel, E-Mail. Die Benutzer von T-Online sind sowohl professionelle Anwender als auch Hobbynutzer. Abgerechnet wird danach, wie lange man den Online-Dienst genutzt hat.

AOL Bertelsmann Online: Träger sind America Online Inc./USA, Bertelsmann und Springer. AOL ist der deutsche Ableger von America Online und ist in Deutschland seit 1995 auf dem Markt. AOL bietet u. a. Kulturforen, Nachrichten- und Informationsdienste, Diskussionsrunden und E-Mail. AOL berechnet ebenfalls die Zeit, die man die verschiedenen Dienste genutzt hat. Lehrer surfen ohne Grundgebühr.

CompuServe: Träger ist die CompuServe Inc./USA. Seit 1992 ist CompuServe in Deutschland verfügbar. CompuServe bietet den Benutzern/Benutzerinnen z. B. Nachrichten- und Informationsdienste, Programme, Kommunikationsforen, den elektronischen Einkaufsbummel, Datenbanken und E-Mail.

Um den Online-Dienst oder Provider auszuwählen, der für den einzelnen Nutzer am günstigsten ist, sollte man genaue Marktvergleiche anstellen. Denn wer die Dienste eines kommerziellen Anbieters nutzt, sich aber zumeist im WWW bewegt, bezahlt unter Umständen mehr als bei einem 'reinen' Provider, da man bei den kommerziellen Anbietern meist eine relativ hohe Gebühr für die Nutzung des WWW bezahlen muss.

Des Weiteren spielt die Geschwindigkeit, die ein Anbieter zur Datenübertragung bereitstellen kann, eine gewichtige Rolle. Ein wichtiger Faktor für die Entscheidung spielt auch die Nähe des nächstgelegenen Einwahlknotens eines Anbieters, da man die Telefongebühren zum Anbieter immer mitberechnen muss. Vor einer Entscheidung sollte also eine genaue Kosten/Nutzen-Rechnung aufgestellt werden.

Weiter