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Drogen und Musik

2.2. Drogen und Musik

Ein Paradebeispiel für den Zusammenhang von Musik und Drogen ist die Ravebewegung. Immer mehr Jugendliche nehmen LSD, Speed oder Extacy zu sich. Diese synthetischen Rauschgifte sind die neuen Renner. Sie sind die neue Techno-Droge. Viele der jungen Freaks schlucken Pillen, damit sie die Raveveranstaltung besser durchstehen und somit die ganze Nacht durchtanzen können. Viele Musiker die in den Teufelskreis des Drogenmilieus geraten sind, landeten später im Gefängnis, wie zum Beispiel James Brown, Konstantin Wecker, Coolio, Snoop Doggy Dogg, die selber Drogen nahmen oder damit dealten. Nicht nur in der Gegenwart, sondern auch und vor allem in den sechziger Jahren war der Missbrauch von Rauschgiften enorm. Die Hippiebewegung machte den Genuss von Drogen zu einer Art Modewelle. Happenings wie Woodstock '69 oder der Peace 'n' Love-Airplane-Dead-Quick-Silver-Acid-Rock-Sound von San Francisco waren damals ohne Drogen nicht vorstellbar.

Die großen Vorbilder dieser Zeit waren The Rolling Stones, the Doors, Free oder Jimmy Hendrix.

Ein weiterer Grund des Missbrauchs von Rauschmitteln ist die Tatsache, dass viele Künstler versuchten ihr Bewusstsein mit Hilfe eben jener Mittel zu erweitern, um Zutritt zu erhalten in Welten, die sonst verschlossen und versiegelt waren. Sie suchten das Unbekannte und spielten dadurch besser Musik als im Normalzustand , sie sangen wundervolle und exotische Texte . Die Drogen inspirierten sie und förderten ihre Kreativität. Wie die romantischen Dichter vergnügten sie sich mit allem , was zur Veränderung der Sinne verfügbar war: Wein, Whiskey, Haschisch, LSD, Heroin .

Natürlich führte dieser Drogenkonsum zur Sucht . Ein Musterbeispiel hierfür ist der ganze Lebenslauf von Jim Morrison . Am Anfang trank er aus Vergnügen und am Schluss betrank er sich aus dem einfachen Grund, weil Alkoholiker sich eben betrinken. Trotzdem ist die unvergessene Musik der Doors, sowie die vieler anderer Musikern wie zum Beispiel die von Janis Joplin, den Rolling Stones, Bob Marley oder Jimi Hendrix ohne Drogen nicht denkbar. Der Einstieg ins Drogenmilieu liegt für viele dieser Persönlichkeiten sehr nah.

Bekannt sein, und die damit zusammenhängende Vorbildfunktion für ganze Generationen bringt für die Stars eine enorme Stressanhäufung. Sie schaffen es nicht mehr, ihre alltäglichen Sorgen und Probleme zu bewältigen. Ihren einzig verbleibenden Ausweg sehen sie in der Flucht in eine scheinbar heile Welt, die nur durch Einnehmen von Halluzinaten oder anderen Substanzen erreicht werden kann.

Die Flucht vor der Realität bringt viele verheißungsvolle Künstler an den Rand des Abgrunds und so manche darüber hinaus.

In unserer heutigen Konsumgesellschaft herrscht immer eine gewisse Erwartungshaltung. Die Fans, obwohl sie ihre Idole vergöttern, erwarten doch im Gegenzug , bei jedem Konzert das perfekt inszenierte 'Happening'.

Diesem überdimensionalen Druck der Menge sind normale Menschen nun mal einfach nicht gewachsen.

Der Versuch, die eigene Persönlichkeit hinter dem Rauschgift zu verbergen, scheint oberflächlich zu gelingen.

Das stichfesteste Argument, das beweist, dass die Musik im Zusammenhang mit Drogen steht, ist der Drogentod vieler Musiker. Jim Morrison, der unvergessene Rock-poet der sechziger Jahre, starb 1971, im Alter von 27 Jahren in Paris an Herzversagen. Sein Tod wurde nicht durch eine Überdosis herbeigeführt, ist jedoch auf die Rauschgifte zurückzuführen. Denselben Tod erlitten etliche andere Sänger. Natürlich können und dürfen wir nicht alle Musikrichtungen in einen Topf werfen, denn es gibt große Differenzen zwischen den verschiedenen Musikarten. Bei der volkstümlichen Musik finden wir kaum einen Drogensüchtigen. Das ist vor allem auf die Tatsache zurückzuführen, dass ein Großteil dieser Szene in einem fortgeschrittenen Alter ist. Diese Generation hatte in ihrer Jugend kaum etwas mit Drogen zu tun. Dass große Konzerte in unserer Epoche auch ohne Drogen stattfinden können, wird durch viele rezente Festivals belegt. Als Beispiele hierfür zählen das Rolling-Stones Konzert in Luxemburg oder Metallica-Konzert in Mannheim. Viele der ehemaligen drogenabhängigen Musiker versuchen den Jugendlichen, die auf die schiefe Bahn geraten sind, durch eigene Erfahrungen zu helfen.

Aber auch die Einsicht, dass Drogen schädlich sind, bringen viele dazu, damit aufzuhören. Aus Angst vor der Zerstörung der Karriere inspirieren sich Musiker nicht an eben jenen Mittel, die ihre Kreativität fördern sollen, sondern schreiben ihre Texte und spielen ihre Musik bei vollem Verstand. Ihre Werke stellen sich als ebenso gut heraus, als die der von Drogen beeinflussten Musikern. Außerdem sind die Betreffenden mit einer besseren Gesundheit bevorteilt. Dadurch, dass sie ihre Konzerte im normalen Zustand abhalten, haben sie eine längere Ausdauer und eine ausgeglichenere Show, die zum Vorteil der Fans führt wie Take That, East 17, DJ Bobo, Just Friends oder Kelly Family, welches 'cleane' Teenie-Bands sind. Natürlich muss hier gesagt werden, dass es auch Ausnahmen gibt und es sind diese Ausnahmen die der Musikszene den schlechten Ruf einbrachten. Diese Bands werden jedoch nach und nach verschwinden, und die Musik wird dann nicht mehr im Zusammenhang mit Drogen erwähnt werden, bis sich der Trend wieder ändern wird.

Quelle: http://www.bfg-bayern.de/ethik/Grund-Hauptschule/personen_als_vorbild.htm 14.2.2009