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E-Learning Formen und Varianten

E-Learning ist heute als Form der Weiterbildung in weitem Maße anerkannt. In der praktischen Umsetzung wird der Begriff E-Learning als Sammelbegriff für das Lernen mit Unterstützung von Software und Nutzung des Internets verwendet. Angefangen bei der Möglichkeit, Lern- und Lehrinhalte multimedial aufzubereiten, kooperative und selbstgesteuerte Lernformen zu fördern, bietet E-Learning viele Möglichkeiten, die gerade auch in Verbindung mit Angeboten des präsenten Lernens zum Beispiel in der Schule oder an Universitäten an Bedeutung gewinnen. Mit Unterstützung von E-Learning kann das Lernen ergänzt und erweitert werden. Der Unterrichtsprozess kann mit integrierten E-Learning Elementen flexibler gestaltet werden, und durch virtuelle Räume kann die freie und kooperative Arbeit der Lernenden gefördert werden.

Das Bild, welches E-Learning heute in seiner Darstellung bietet, ist oft sehr unübersichtlich. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, die Beschreibung von E-Learning an Bereichen fest zu machen, denen bei der Nutzung und dem Einsatz von E-Learning eine zentrale Bedeutung zufällt. Es sind die Bereiche Multimedialität, Interaktivität und Kommunikation/Kooperation. Im Folgenden werden diese Bereiche kurz skizziert. (Die Darstellung bezieht sich auf Gabi Reithmann-Rothmeier, 2003, S. 31-S. 33)

  • Verteilung von Informationen: „Infolge der Multimedialität neuer Medien können verschiedene (auch „alte“) Medien integriert und damit verschiedene Symbolsysteme miteinander kombiniert werden.
  • Interaktion zwischen dem Nutzer/der Nutzerin und dem Medium bzw. dem elektronischen System: Infolge der Interaktivität neuer Medien können Mediennutzer mit dem medialen System interagieren und unmittelbare Rückmeldung von diesem erhalten.
  • Unterstützung der Kommunikation und Kooperation: Infolge der organisationsinternen, regionalen und weltweiten Vernetzung im Bereich der Neuen Medien lassen sich neue Kommunikationsformen praktizieren sowie Ort und Zeit überwinden.“ (Reinmann-Rothmeier, 2003, S. 31)

Multimedialität: Verteilung von Information / E-Learning by distributing

Die neuen Medien liefern den Nutzern durch die Einbindung des Internets eine Fülle an Informationen. Diese Informationen werden bei E-Learning Angeboten den Nutzern als lernrelevante Informationen zur eigenständigen Bearbeitung zur Verfügung gestellt.

Beispiel: Die gezielte Suche und Bearbeitung von Informationen des Internets. Ein Lernender sucht Informationen zu einem Thema, begibt sich auf die Suche und bearbeitet die Ergebnisse.

Anforderungen bzgl. der Gestaltung des Angebots: Im Vordergrund steht die ansprechende Gestaltung des Informationsangebots, die Auswahl der Texte und Bilder und die Struktur und Aufbereitung der Information.

Anforderungen an die Lehrenden : Ein Lehrer/eine Lehrerin muss bei der Bearbeitung nicht anwesend sein. Der Lernende ist bei der Bearbeitung auf sich selbst gestellt.

Anforderungen an die Lernenden: Der Lernende hat die Aufgabe, die geeignete Information zu finden, aufzunehmen und nach eigenen Maßstäben zu verarbeiten.

    „Die Anforderungen an den Lernenden bei dieser Form des E-Learnings sind hoch: Die Information zum Lernen ist da, aber der Antrieb, diese auch zu lesen, zu verstehen und zu nutzen, muss aus einem selbst heraus kommen, was Motivation und meist auch Vorwissen voraussetzt. Ebenso sind Fähigkeiten zur Selbstbestimmung und Selbststeuerung sowie zum Umgang mit neuen Medien, also Medienkompetenz, eine Bedingung für erfolgreiches E-Learning by distributing.“(Reinmann-Rothmeier, 2003, S. 34).

Interaktivität - E-Learning by interacting

Neben dem reinen Angebot von Informationen bietet E-Learning die Möglichkeit, diese Informationen auf der Grundlage technischer Systeme didaktisch aufzubereiten. Auf diese Weise erarbeitet sich der Lernende interaktiv Informationen. Die neuen Medien liefern hierbei die technische Umsetzung der Interaktion.

Beispiel: Beispiele hierfür sind zum Beispiel Lernprogramme, die es für nahezu alle Fächer der Schule gibt.

Anforderungen bzgl. der Gestaltung des Angebots: Bei diesem Angebot steht die Nutzerfreundlichkeit im Vordergrund. Die Mitarbeit des Teilnehmenden hängt sehr stark von der Gestaltung der Informationen, der Instruktionen und Aufgaben ab. Sie sollten nicht nur technisch ausgefeilt sein, sondern optisch ansprechend und auch nach didaktischen Kriterien lernfördernd gestaltet sein.

Anforderungen an die Lehrenden: Auch in diesem Bereich ist ein Lehrer oder eine Lehrerin nicht zwingend notwendig. Der Lernende bearbeitet die Informationen anhand vorgegebener möglicher Lernwege. Als Unterstützung sind, wenn möglich, die Lehrenden in der Funktion von Tutoren/Tutorinnen oder Lernberatern/Lernberaterinnen gefragt.

Anforderungen an die Lernenden: Die Lernenden bearbeiten bei diesem Angebot des E-Learnings vorgegebene lernrelevante Informationen nach vorgegebenem Muster. Es werden oft unterschiedliche Lernwege angeboten. Auf der Basis von technisch umgesetzten Tests, Quizzen und Spielen mit integrierter Rückmeldung stehen den Lernenden unterschiedliche Möglichkeiten der Umsetzung und Verarbeitung zur Verfügung.

Vernetzung - E-Learning by collaborating

Gerade dieser Bereich gewinnt heute sehr an Bedeutung. Das Internet bietet den Nutzerinnen und Nutzern die Möglichkeit, weltweit zu kommunizieren und zu kooperieren. Im E-Learning Bereich wird diese Möglichkeit für die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den Lernenden genutzt. Der Aufbau von Kontakten und Arbeitsgruppen und die Umsetzung von Kleingruppenarbeit sind auf diese Weise möglich.

Beispiel: Als Beispiel kann hier der Austausch in virtuellen Gruppen oder die Zusammenarbeit bzw. Gruppenarbeit bei einem E-Learning Seminar gesehen werden.

Anforderungen bzgl. der Gestaltung des Angebots: Notwendig ist eine Lernumgebung, die sowohl nach didaktischen wie auch nach sozialen und thematischen Kriterien ansprechend gestaltet ist. Neben der Gestaltung der Lernumgebung spielt das didaktische Design des Kurses, die Organisation der Betreuung, die Gestaltung des Ablaufs und die Initiierung der Lernprozesse eine große Rolle.

Anforderungen an die Lehrenden: Die Lehrenden haben in diesem Fall die Aufgabe, Lernprozesse zu initiieren, Gruppenarbeit und Gruppenprozesse zu moderieren und die Lernenden bei der Auseinandersetzung mit dem Thema zu begleiten und betreuen.

Anforderungen an die Lernenden: Der Lernende ist hier auch sozial stark gefordert. Er setzt sich nicht nur mit Informationen und Inhalten auseinander, sondern tritt darüber hinaus in Begegnung und Kommunikation mit anderen Menschen ein. Was die Zusammenarbeit im Allgemeinen und die Bewältigung von Gruppen- und Lernprozessen im Besonderen betrifft, ist der Lernende auf die Begleitung eines Tutors/einer Tutorin oder eines Lernberaters/einer Lernberaterin angewiesen.

Blended Learning als Form des E-Learning

In der praktischen Umsetzung wurden in den letzten Jahren reine E-Learning Kurse, bei denen die Kommunikation und Betreuung der Lernenden nur über das Internet organisiert wurde, durch Blended Learning Angebote ergänzt und erweitert. Blended Learning heißt wörtlich übersetzt vermischtes Lernen. Bei einem Blended Learning Angebot wird das Lernen mit Neuen Medien in Kombination mit Präsenztreffen und dem Einsatz klassischer Methoden des präsenten Lernens verbunden. Auf diese Weise können unterschiedliche Lehr- und Lernmethoden angeboten werden. Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit, unterschiedliche Formen des Lernens miteinander zu verbinden. An Schulen und Universitäten liegt durch die Struktur des Unterrichtsablaufs von Beginn an eine Blended Learning Situation vor.

 

Paradigmenwechsel