2.1. Qualität des Feedbacks
Das Feedback, das die Lehrkraft den Schülerinnen und Schülern gibt, ist zum Weiterlernen hilfreich.
Konstruktives, effektives Feedback zeichnet sich stets dadurch aus, dass Schülerinnen und Schüler motiviert werden bzw. bleiben, eine (politische) Problemstellung differenzierter zu analysieren, verschiedene Lösungsansätze zu vergleichen und darauf basierend ein individuelles Urteil zu fällen. Durch formative Feedbacks der Lehrkraft, aber auch der Mitschülerinnen und Mitschüler sollte das politische Urteil der Lernenden im Verlauf der Unterrichtseinheit immer komplexer werden. Äußern Schülerinnen und Schüler fachlich „Falsches“, ob im individuellen Austausch oder im Plenum, so sollte die Lehrkraft sachlich-konstruktiv Hilfestellung geben und zur weiteren Mitarbeit motivieren, um den Lernfortschritt der Schülerinnen und Schüler zu unterstützen.
Da der Austausch divergierender Positionen zu politischen Fragestellungen ein zentrales Element des Gemeinschaftskundeunterrichts ist, sollte die Lehrkraft stets darauf achten, dass eine Atmosphäre geschaffen wird, die Schülerinnen und Schüler darin befördert, ihre Alltagsvorstellungen, Präkonzepte, Vor-Urteile, Meinungen und erarbeiteten Wert- und Sachurteile angstfrei zu formulieren und zu diskutieren. Insbesondere vermeintliche Minderheitsmeinungen von Schülerinnen und Schülern sollten so den Weg in den Unterricht finden. Ein offener Austausch, der von Respekt vor anderen Meinungen geprägt ist, ist unerlässlich. Er ist Grundlage für jeden Gemeinschaftskundeunterricht, der sich der Demokratiebildung verschreibt.
Formulieren Schülerinnen und Schüler Meinungen oder Positionen, die sich außerhalb der Grenzen der freiheitlich-demokratischen Grundordnung lokalisieren lassen, bedarf es eines freundlichen aber ebenso eindeutigen Feedbacks der Lehrkraft, damit der Politikunterricht nicht in die so genannte Meinungsfalle abdriftet, durch die alle Meinungen als gleich gültig anerkannt werden und dies zu einem kriterienlosen Relativismus führt (Besand 2018, S. 32). Hierbei ist zwischen dem Gesagten / der Position und der Person der Schülerin bzw. des Schülers zu differenzieren.
Quellenangabe:
- Besand, Anja: Die Welt muss als grundsätzlich gestaltbare Welt präsentiert werden, in: Reinhardt, Volker (Hrsg.) (2018): Wirksamer Politikunterricht, Baltmannsweiler, S. 26-38.