3.2 Monitoring
Die Lehrkraft hat einen guten Überblick über das Geschehen im Sportunterricht.Grundidee im Sport
Dieses Item erfasst das Maß, in dem die Lehrkraft in der Sporthalle bzw. auf dem Sportgelände „allgegenwärtig“ ist, Präsenz zeigt und auf Störungen reagiert (Gabriel & Lipowsky, 2013a). Demnach werden bei diesem Item 1.) das störungspräventive Verhalten der Lehrkraft sowie 2.) Maßnahmen der Störungsintervention berücksichtigt.
1 Störungspräventives Verhalten der Lehrkraft
Die Lehrkraft vermittelt den Eindruck, zu jedem Zeitpunkt über alle Schüleraktivitäten informiert zu sein und die Lerngruppe stets im Blick zu haben – auch während individueller Hilfestellungen oder bei der Betreuung einzelner (Klein-) Gruppen. Dies ist im Sportunterricht besonders herausfordernd, da Schülerinnen und Schüler in der Sporthalle oder auf dem Sportgelände ständig in Bewegung sind und oft gleichzeitig an verschiedenen Stationen arbeiten. Die Lehrkraft sollte dennoch die Kontrolle über die gesamte Gruppe behalten, insbesondere im Hinblick auf Sicherheit und Unterrichtsorganisation.
Diese Dimension erfasst damit, inwiefern die Lehrkraft z. B. durch Rituale, Routinen und transparente Regeln störungspräventives Verhalten zeigt, um Störungen und potenziell gefährliche Situationen gar nicht erst entstehen zu lassen (Rakoczy & Pauli, 2006).
2 Intervention bei Störungen
Ergänzend zum gezeigten störungspräventiven Verhalten wird erfasst, inwieweit die Lehrkraft bei Störungen (siehe Item 3.1) intervenierend eingreift. Eine angemessene Reaktion der Lehrkraft auf Störungen führt dazu, dass diese schnell und ohne den Unterricht zusätzlich zu unterbrechen, beendet werden.
Situationsabhängig kann es allerdings auch sinnvoll und notwendig sein, Störungen gezielt zu adressieren und im weiteren Unterrichtsverlauf, etwa im Rahmen einer Reflexionsphase zur Fairness und Kooperation im Sport, darauf einzugehen.
Positivindikatoren
- Die Lehrkraft hat alle Schülerinnen und Schüler im Blick.
- Die Lehrkraft ist in der gesamten Sporthalle oder auf dem Sportgelände präsent (z. B. durch aktive Bewegungen im Raum, Blicke oder Positionswechsel), auch während Gruppen- oder Stationsarbeiten.
- Die Lehrkraft positioniert sich so, dass sie möglichst viele Schülerinnen und Schüler gleichzeitig beobachten kann und sicherheitsrelevante Situationen frühzeitig erkennt.
- Die Lehrkraft geht mit Störungen, die den Unterrichtsfluss oder die Sicherheit gefährden, angemessen um.
- Aufkeimende Störungen behebt die Lehrkraft frühzeitig und beiläufig, sodass es erst gar nicht zu Unruhe oder Störungen kommt (z. B. durch nonverbale/verbale Signale wie räumliches Annähern, Blicke oder Gesten).
Negativindikatoren:
- Im Gespräch mit einzelnen Schülerinnen und Schülern verliert die Lehrkraft den Überblick über das restliche Unterrichtsgeschehen.
- Die Lehrkraft steht häufig mit dem Rücken zur Gruppe, sodass sie sicherheitsrelevante oder störende Situationen nicht rechtzeitig wahrnimmt.
- Die Lehrkraft bemerkt Regelverstöße, Verletzungen oder unsportliches Verhalten erst spät oder gar nicht.
- Die Lehrkraft verfügt über ein eingeschränktes Verhaltensrepertoire zur Reaktion auf Störungen (z. B. häufiges Pfeifen oder Rufen ohne nachhaltige Wirkung).
- Die Lehrkraft gibt Störungen so viel Raum, dass aktive Bewegungszeit und Lerngelegenheiten deutlich eingeschränkt werden.
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