Begriffsspeicher; Glossar
Infobox
Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.
Vorschlag für die Arbeit im Ethikunterricht
| Begriff | Definition |
| Natur | dasjenige in unser außermenschlichen Welt, welches nicht vom Menschen gemacht wurde, Unterscheidung zwischen belebter Natur (Tiere, Pflanzen) und unbelebter Natur (z.B. Gewässer, Atmosphäre) |
| Ökologische Ethik / Umweltethik | Bereichsethik, die sich mit ethischen Problemen im Umgang mit der außermenschlichen Natur befasst |
| naturalistischer Fehlschluss | Definition moralischer Eigenschaften durch empirische bzw. naturale Eigenschaften („nützlich“, „lustvoll“, „lebensdienlich“) |
| instrumentelle Werte | Werte, auf die der Vollzug menschlichen Daseins funktional angewiesen ist |
| eudämonistische Werte | Werte, die das eigene gute oder glückliche Leben betreffen |
| moralische Werte | Werte, die das gute Leben aller Menschen und deren Rechte betreffen |
| Nachhaltigkeit | Prinzip, das fordert den gegenwärtigen Ressourcenverbrauch so zu gestalten, dass zukünftige Generationen nicht an der Befriedigung ihrer grundlegenden Bedürfnisse gehindert werden. |
| Anthropozentrismus | Nur der Mensch hat moralischen Wert. |
| anthropozentrisches Prinzip | Die Handlung ist moralisch richtig, bei der die Bedürfnisse und Interessen der Menschen am besten berücksichtigt werden. |
| instrumenteller Wert der Natur | Natur dient der Befriedigung menschlicher Grundbedürfnisse (Nahrungsmittel, Wasser, Luft, Rohstofflieferant, Quelle für Gesundheit, Erholung, Freizeit). |
| ästhetischer Wert der Natur | Natur als bevorzugter Gegenstand ästhetischer Kontemplation besitzt einen nicht-instrumentellen Wert. |
| Verrohungsargument |
Wie sich der Mensch gegenüber der Natur verhält,
so verhält er sich auch gegenüber den Menschen.
→ „negative Version“ (Kant, MS II, § 17) |
| Physiozentrismus | Die außermenschliche Natur hat - unabhängig vom Menschen - einen eigenständigen moralischen Wert. |
| Pathozentrismus | Alle leidensfähigen Lebewesen haben einen eigenständigen moralischen Wert. |
| pathozentrisches Prinzip | Die Handlung ist moralisch richtig, bei der das Leid aller betroffenen leidensfähigen Lebewesen angemessen berücksichtigt wird. |
| Speziesismus |
ethisch unzulässige Diskriminierung zugunsten
einer Gattung („Spezies“)
→ Präferenzutilitarismus (Peter Singer) |
| Biozentrismus | Alle Lebewesen haben einen eigenständigen moralischen Wert. |
| biozentrisches Prinzip | Die Handlung ist moralisch richtig, die allem Lebendigen Achtung entgegenbringt. |
| theologisches Argument |
Natur als zu bewahrende Schöpfung Gottes
→ Religionsphilosophie |
| Radikaler Physiozentrismus / Holismus | Die Natur als Ganze (belebte Natur und unbelebte Natur) hat einen eigenständigen moralischen Wert. |
| holistisches Prinzip | Die Handlung ist moralisch richtig, bei der die Natur als Ganze und in all ihren belebten und unbelebten Teilen geschützt wird. |
(vgl. Fenner (2010): Angewandte Ethik, S. 114-169; Krebs (2005): Ökologische Ethik I; Ott (2010): Umweltethik, S. 82)
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