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Weiterführung 2

Arbeitsblatt 3: Das Selbstbestimmungsrecht der Völker – Anlass für Hoffnung?

Aufgaben

Text T 6 (Dahrendorf über das Selbstbestimmungsrecht)

  1. Arbeite aus dem Text T 6  die Position des Autors heraus.
  2. Kennst du aktuelle Konflikte, in denen ethnische Fragen eine Rolle spielen? Erläutere.
  3. „Rechte der Einzelnen gegen jede Vormacht“ – worin bestehen solche Rechte? Erläutere.
  4. Bewerte die Position des Autors.
  5. Bis heute leben in Regionen, Orten und sogar in Familien Menschen unterschiedlicher Nationalität. Bewerte angesichts dieser Tatsache, ob Grenzziehungen gemäß dem Selbstbestimmungsrecht der Völker sinnvoll sind.

T 6: Der Soziologe Ralf Dahrendorf zum Selbstbestimmungsrecht der Völker (1989):

US-Präsident Wilson hatte in seinen 14 Punkten das „Selbstbestimmungsrecht der Völker“ gefordert – die Unterdrückung von Minderheiten galt als eine Ursache für den Ersten Weltkrieg. Nun sollten die „Völker“ selbst entscheiden, wo und mit wem zusammen sie leben wollten. Dahrendorfs Text stammt von 1989 und setzt sich kritisch mit dem „Selbstbestimmungsrecht der Völker“ auseinander:

„Es gibt kein Recht der Armenier, unter Armeniern zu leben. Es gibt aber ein Recht für ar­menische Bürger ihres Gemeinwesens, Gleiche unter Gleichen zu sein, nicht benachteiligt zu werden, ja auch ihre eigene Sprache und Kultur zu pflegen. Das sind Bürgerrechte, Rechte der Einzelnen gegen jede Vormacht. Das sogenannte Selbstbestimmungsrecht hat unter anderem als Alibi für Homogenität gedient, und Homogenität heißt immer die Ausweisung oder Unterdrückung von Minderheiten.“

Dahrendorf, Ralf: Nur Menschen haben Rechte. Das Selbstbestimmungsrecht der Völker ist ein barba­risches Instrument, in: DIE ZEIT 18/1989.

Europa nach dem Ersten Weltkrieg: Herunterladen [docx] [6,8 MB]

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