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Arbeitsblatt 1

1848 in Europa: eine Revolution oder mehrere? – Schauplätze (Arbeitsblatt 1)

M1: Schauplatz 1

Im Februar 1848 sind die Bürger mit der Herrschaft des Königs Louis Philippe, der sie seit 1830 regiert, unzufrieden. Es kommt in Paris wiederholt zu Protesten, weil das Zensuswahlrecht nur den Besitzenden die Stimmabgabe gestattet. Am 22., 23. und 24. Februar kommt es zu Barrikadenkämpfen. Der König dankt ab, die Revolutionäre rufen die Republik aus und fordern eine Verfassung, die die Menschen- und Bürgerrechte sowie das allgemeine Wahlrecht garantiert.

© ZPG Geschichte

M2: Schauplatz 2

Nachdem im März 1848 blutige Barrikadenkämpfe in Berlin und anderen Städten unter der Parole „Einheit und Freiheit“ stattgefunden hatten, machten viele deutsche Fürsten den Revolutionären Zugeständnisse, weil sie eine Revolution verhindern wollten. So konnte im Mai 1848 in der Frankfurter Paulskirche die erste deutsche Nationalversammlung zusammentreten. Sie war nach dem allgemeinen Männerwahlrecht gewählt worden und wollte eine Verfassung und einen deutschen Nationalstaat schaffen, der kein bloßer Staatenbund mehr sein sollte, wie es der 1815 gegründete Deutsche Bund gewesen war. Nach langen, fast einjährigen Beratungen verabschiedete die Paulskirche, wie die deutsche Nationalversammlung immer häufiger genannt wurde, eine Verfassung, die für den „kleindeutschen“ Nationalstaat ohne Österreich eine parlamentarische Monarchie mit einem Erbkaiser vorsah. Auch die „Grundrechte des deutschen Volkes“, darunter z.B. die Gleichheit vor dem Gesetz, waren in der „Frankfurter Reichsverfassung“ garantiert.

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M3: Schauplatz 3

In Budapest bricht im September 1848 unter der Führung von Lajos Kossuth ein Aufstand aus, in dem Bürger die Lösung Ungarns aus dem österreichisch-ungarischen Vielvölkerstaat und die Gründung eines unabhängigen ungarischen Nationalstaats fordern. In diesem freien Ungarn soll es eine Verfassung geben, die die Menschen- und Bürgerrechte, das allgemeine Wahlrecht und die Gleichheit vor dem Gesetz garantiert. Der Aufstand mündet in eine kriegerische Auseinandersetzung mit den österreichischen Truppen, bei denen die Ungarn zunächst erfolgreich sind.

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M4: Schauplatz 4

Nach den Kämpfen im März 1848 in Berlin wurden 90 polnische Revolutionäre aus dem Gefängnis in Moabit entlassen, die schon 1846 einen großpolnischen Aufstand begonnen hatten. Mit diesem Aufstand hatten sie die 1795 vereinbarte Aufteilung Polens unter Preußen, Österreich und Russland rückgängig machen wollen. Außerdem hatten sie die Wiederherstellung der polnischen Verfassung von 1791 sowie des Code Napoléon gefordert, der die Gleichheit aller vor dem Gesetz garantiert hatte. Die aus dem Gefängnis in Moabit entlassenen polnischen Revolutionäre wurden von den Berliner Revolutionären im Triumph durch die Stadt geführt und gefeiert. Polen und Deutsche vereinigten sich unter der gemeinsamen Parole „Einheit und Freiheit“, sie waren sich einig in der gemeinsamen Forderung nach einer Wiederherstellung Polens.

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M5: Europäische Zentren der Revolution von 1848/49

Europäische Zentren

Vergrößern Bildquelle: Map1848.jpg von RFARKAS [ CC BY-SA 3.0 ], via Wikimedia Commons, bearbeitet

Arbeitsauftrag (arbeitsteilige Gruppenarbeit in 4er-Gruppen, Gruppenpuzzle oder Placemat):

  1. Arbeite an einem der vier Schauplätze Mittel und Ziele der Revolutionäre heraus.
  2. Vergleicht eure Ergebnisse an den vier Schauplätzen und arbeitet heraus, ob die Ähnlichkeiten oder die Unterschiede überwiegen.
  3. Ordnet die vier Schauplätze den vier Bildern zu und tragt sie in die Karte M 5 ein.
  4. Erörtert, ob 1848 eine oder mehrere Revolutionen in Europa stattgefunden haben.
  5. Bereitet euch darauf vor, eure Schlussfolgerung dem Rest der Klasse vorzustellen und sie zu begründen.

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