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Arbeitstechnik 6: Gestaltung einer Rede verfassen

Schüler- und Lehrervorlage

1. Definition

Eine (politische) Rede ist eine mündliche Darlegung von Gedanken bzw. des eigenen Standpunktes zu einem Thema vor Publikum. Reden richten sich an eine bestimmte Zuhörerschaft (z. B. anwesende Gäste, Öffentlichkeit), sie haben einen Anlass und einen Zweck (ein Plädoyer vor Gericht versucht bspw., Einfluss auf die richterliche Entscheidung zu nehmen, eine Rede bei einer Feier versucht, das Ereignis zu würdigen u. ä.).
Als politische Rede wird der Vortrag eines Vertreters einer politischen Institution bzw. eines Redners mit politischem Amt oder Mandat zu einem politischen Thema bezeichnet.
Mögliche Ziele einer Rede sind:

  • Information
  • Darlegung des eigenen Standpunktes
  • Einflussnahme auf Meinungsbildung
  • andere Ziele: Würdigung, Unterhaltung

Mit einer Rede können auch mehrere Ziele verfolgt werden.

2. Aufbau einer Rede

  • Einleitung, Einstimmung, Einstieg:
    möglichst originell einsteigen, Thema benennen und definieren, zum Hauptteil hinführen
  • Hauptteil (mit Darlegung des Sachverhalts und Argumentation): Argumente/Aspekte in logischer (steigernder) Reihenfolge präsentieren, Alternativen beschreiben, Konsequenzen ziehen
  • Redeende (Schluss, Ausstieg):
    abschließend Fazit aus dem Gesagten entwickeln, eventuell Forderungskatalog
    aufstellen, pointierten letzten Satz formulieren („Applaus gilt dem Schlusssatz“)

4. Bewertungskriterien

  • Sachkenntnis: „Wie gut weiß der Redner, wovon er spricht?“
    z.B. Fundiertes Wissen? Gedankliche Tiefe?
  • Überzeugungskraft: „Wie gut begründet der Redner, was er sagt?“
    z.B. Sinnvoller Aufbau? Passende Argumente mit Beispielen/Belegen?
  • Ausdrucksvermögen: „Wie gut sagt der Redner, was er meint?“
    z.B: Korrekte Fachsprache? Angemessene rhetorische Mittel?
  • Adressatenorientierung: „Wie gut findet sich der Redner in seine Rolle ein?“
    z.B. Berücksichtigung der Zusammensetzung des Publikums?

Didaktische Hinweise

Politische Reden begegnen den Schülern und Schülerinnen in vielfältiger Form überall dort, wo jemand versucht, den eigenen Ansichten Gehör zu verschaffen (als Wahlkampfrede, als Regierungserklärung, als Rede auf einer Demonstration etc.; auch: Reden im Klassen- oder Schülerrat).
Realitätsnähe, Relevanz und mögliche Handlungsorientierung motivieren sowohl zur Analyse der Reden anderer als auch zu eigenen Gestaltungsversuchen. Durch die gemeinsame schulische Arbeit werden kommunikative Kompetenzen erworben. Da Reden meist den eigenen Standpunkt begründet darlegen sollen, bietet das Gestalten einer Rede den Schülern auch die Möglichkeit, die eigene Urteilskompetenz weiter zu entwickeln. Im Vergleich zur diesbezüglich verwandten Erörterung oder zur vertexteten Bewertung öffnen sich neue, kreative Gestaltungsoptionen. Das Angebot einer solchen Aufgabenalternative bietet im Unterricht und in Klausuren Möglichkeiten für verschiedene Lerntypen.

Quellen:

(letzte Zugriffe jeweils 17. März 2018)

 

Vorlagen zu ausgewählten pbKs: Herunterladen [pdf][628 KB]

 

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