Einführung Armarbeit des Kraulschwimmens
Lernweg: Vom Tauchklettern zum Kraulschwimmen
Das Kraulschwimmen ist wie das Krabbeln und Klettern eine alternierende Bewegung, die dem Menschen aus seiner frühkindlichen Entwicklung sehr vertraut ist. Es bietet sich daher an, auf diese Erfahrungen beim Erlernen der Grobform des Kraulschwimmens zurückzugreifen. Ein Problem bei allen Schwimmtechniken sind die mangelnde Orientierungsfähigkeit des Anfängers im Schwebezustand des Körpers und das Einordnen von Bewegungsmustern in den dreidimensionalen Raum.
Aus diesen beiden fundamentalen Gegebenheiten erwächst der folgende Lehrweg.
Nach dem Erlernen des Kraulbeinschlags über das Flossenschwimmen zeigen sich schnelle Erfolge vom Tauchklettern zum Kraulklettern an der Kletterleine.
Die Kletterleine (http://www.sport-thieme.de/Schwimmen/Trainingshilfen) ist ein hervorragendes methodisches Hilfsmittel und vielfältig einsetzbar. Sie besteht aus einem grifffreundlichen, schwimmfähigen Tau, welches in das Becken anstelle der Schwimmleinen gespannt wird.
1. Bewegungsaufgabe: „Tauchklettern“
Die Kletterleine wird mit zwei schweren Tauchringen beschwert eingespannt. Zusätzlich eingehängte Gymnastikreifen bieten beim Durchtauchen einen motivierenden Anreiz.
„Nimm das Seil zwischen die Beine und klettere, so weit du ohne Luftnot kannst!“ Diese Aufgabe wird von den Schülern als spannende Herausforderung angenommen und macht viel Spaß.
LASPO (Hrsg.): Schwimmen unterrichten, Grundwissen und Praxisbausteine, S.67 © Auer Verlag 2017
2. Bewegungsaufgabe: „Klettern an der Wasseroberfläche“
„Nimm das Seil zwischen die Beine und klettere, so weit du ohne Luftnot kommst! Deine Nase läuft wie auf einer Schiene dem Seil entlang. Wer kommt mit den wenigsten Kletterzügen durch das Schwimmbecken oder bis zur Markierung am Seil?“
LASPO (Hrsg.): Schwimmen unterrichten, Grundwissen und Praxisbausteine, S.67 © Auer Verlag 2017
3. Bewegungsaufgabe: „Kraulklettern“
„Wer kann nun die Arme über Wasser weit nach vorne führen und das Seil greifen?“
LASPO (Hrsg.): Schwimmen unterrichten, Grundwissen und Praxisbausteine, S.67 © Auer Verlag 2017
Die Bewegungsaufgaben mit der Kletterleine induzieren ohne großen Aufwand ein dem Kraulschwimmen sehr ähnliches Bewegungsmuster. Durch die richtungsgebende Funktion der Kletterleine werden die Bewegungen in den dreidimensionalen Raum eingeordnet und vom Schüler zudem kinästhetisch erfahren. Der Kletterzug der Arme muss zwangsläufig unter dem Körper durchgeführt werden und erzeugt das richtige Grobmuster der Unterwasserarbeit. Das Weit-nach-vorne-greifen zum Seilfassen vor dem Körper bewirkt einen erwünschten großen Bewegungsumfang und eine gute Streckung der Schulter.
Das Seil vermittelt Sicherheit und baut Ängste vor dem Tauchen bzw. Schwimmen im tiefen Wasser ab.
4. Bewegungsaufgabe: „Freies Kraulschwimmen“
„Wer kann nun die Arme über Wasser weit nach vorne führen und das Seil greifen?“
„Schwimme ohne Seil wie beim Kraulklettern! Fasse das Wasser statt des Seiles weit vor dem Körper und ziehe und schiebe möglichst viel Wasser mit deinen Händen in Richtung deiner Füße!“
Das Bewegungsmuster Kraulschwimmen (Grobform) ist so mit nur drei Bewegungsaufgaben erreicht. Nun folgen: Atmung, Verbesserung des Unterwasserzuges sowie der Überwasserarbeit der Gesamtkoordination.
Technikschulung im Schwimmen mit neuen Medien am Beispiel „Kraulschwimmen“: Herunterladen [docx][2 MB]
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