Zur Hauptnavigation springen [Alt]+[0] Zum Seiteninhalt springen [Alt]+[1]

Teil 1: Ableitung der Textsortenmerkmale


Schritt 1:

Im UG wird das Vorwissen der Schüler über journalistische Textsorten und ihre möglichen Merkmale geklärt.

Schritt 2: Gruppenarbeit mit → M 1 bis 4

Die Klasse wird in 4er-Gruppen aufgeteilt. Eventuell übrig gebliebene Schüler werden auf die Gruppen verteilt. In den so entstandenen 5er-Gruppen arbeiten jeweils zwei Schüler zusammen (also ein Paar und drei Einzelarbeiter).

Jede Gruppe bekommt von M 1 bis 4 je ein Exemplar, sodass zunächst jeder Schüler (bzw. das Paar) nur eine Reportage vor sich liegen hat.

Die Aufgabe lautet:

Erstellt eine Rangfolge für die vier Zeitungstexte danach, inwieweit sie gelungen sind. Untersucht dafür insbesondere den Aufbau, den Informationsgehalt sowie Sprache und Stil. Markiert euch auffallende Stellen und notiert am Rand, was euch gut bzw. schlecht geschrieben erscheint.

Zur Auswahl der Texte :

Es handelt sich um von ehemaligen Schülern für Zeitungsprojekte verfasste Texte, so dass eine gewisse Neugier und Motivation gefördert wird. Die Inhalte dürften den Schülern weitgehend vertraut sein, sie sind ohne Vorwissen verständlich. Mit ungefähr einer Din-A4-Seite sind die Texte lang genug, um viele interessante Stellen zu entdecken, aber kurz genug, um sie gründlich und gegebenenfalls mehrfach zu lesen. Die Qualität ist unterschiedlich und bietet Stoff genug für eine ergiebige Diskussion um die Rangfolge.

Vorgeschlagene Methode : „ Über-den-Rand-hinaus-Schreiben

Die Texte werden am besten im Din-A3-Format fotokopiert. Jeder Schüler liest seinen Text gründlich und notiert am Rand seine Bemerkungen, am besten mit zwei Farben für gelungene bzw. misslungene Stellen. Danach werden die Texte innerhalb der Gruppe weitergereicht. Erst wenn alle Team-Mitglieder alle Texte gelesen haben, beginnt die Diskussion über die Rangfolge.

Schritt 3: Vorstellung der Rangfolge

Ein Schüler aus jeder Gruppe trägt ausführlich die Ergebnisse der Gruppendiskussion vor, während ein zweiter Schüler die Kriterien an die Tafel schreibt. Der Lehrer hält an einer Seitentafel die Rangfolge aller Gruppen fest. In der Regel ergibt sich eine große Übereinstimmung, kleine Abweichungen lassen sich leicht in einem kurzen UG klären.

Schritt 4: Erstellung eines vorläufigen Kriterienkataloges

Die Schüler fassen in PA die Merkmale einer guten Reportage mit Hilfe der Notizen an der Tafel in geordneter Weise zusammen.

Schritt 5:

Die Schüler erhalten ein Blatt (→ M 5) mit einer Definition und Hinweisen zum Schreiben einer guten Reportage. Sie vergleichen dieses Blatt mit ihren Notizen. Im UG werden mögliche Fragen bzw. Unstimmigkeiten geklärt.

Schritt 6:

Die Schüler erhalten eine Reportage (→ M 6 bzw. → M 7) mit der Aufgabe, in EA die erarbeiteten Merkmale zu entdecken. Dabei erhalten zwei Banknachbarn jeweils M 6 bzw. M 7. Anschließend informieren sie sich gegenseitig über ihre Texte und die jeweils gefundenen Merkmale.

Schritt 7:

Beurteilung einer weiteren Reportage (→ M 8a) wie bei Schritt 2. Die gelungenen Stellen werden am rechten Rand festgehalten, die Mängel am linken. Zur Besprechung im UG kann die Lösung (→ M 8b) auch als Folie eingesetzt werden.

(Schritt 6 oder 7 eignen sich auch als HA.)

Schritt 8:

Alle Schüler erhalten einen weiteren Text (→ M 9) mit der Aufgabe, ihn zu überprüfen und schließlich zu redigieren.

Vorgeschlagene Methoden :

Experten-Team (Schritt 8), Gruppenpuzzle (Schritt 9), Stationenbetrieb (Schritt 11).

Für Schritt 8 werden fünf Experten-Teams gebildet, so dass bei einer Klasse von 25 Schülern jede Arbeitsgruppe aus fünf Schülern besteht, die als Experten den Text jeweils unter einem Spezialgebiet analysieren:

  • Anfang und Schluss
  • Aufbau
  • Gelungene Stellen
  • Wirkung auf den möglichen Zeitungsleser
  • Stellen mit Mängeln

(Bei größeren Klassen wird einfach gedoppelt, d. h. in einer oder mehreren Gruppen sitzen dann sechs Experten.)

Schritt 9:

Nach dem Prinzip des Gruppenpuzzles werden fünf neue Teams gebildet. In jedem Team soll mindestens ein Experte zu jedem Gebiet sitzen. In Form einer Redaktionssitzung tauschen die Schüler ihre Beobachtungen aus und diskutieren die Frage, ob dieser Artikel im Reiseteil der Stuttgarter Zeitung veröffentlicht werden könnte.

Schritt 10:

Die Gruppen berichten vor der Klasse. (Das sollten jetzt andere Schüler als in Schritt 3 tun.) Ein Schüler berichtet ausführlich, zwei andere halten an der Tafel die gelungenen Stellen (rechte Seite) bzw. die Stellen mit Mängeln (linke Seite) fest. Zwei oder drei Anregungen der linken Tafelseite sollte der Lehrer nach Möglichkeit noch in Schritt 11 für zusätzliche Stationen benutzen.

Schritt 11:

In Form eines Stationenbetriebs wird der Text nun Schritt für Schritt unter Teilaspekten überarbeitet. Die Reihenfolge ist dabei beliebig. Die Stationen können sehr gut in PA durchlaufen werden. Wenn die Schüler jeweils nach erfolgter Bearbeitung einer Station ihre Ergebnisse mit dem Lehrer besprechen, muss keine (meist zähe) Absicherung im UG mehr erfolgen. Außerdem kann so eine innere Differenzierung leicht realisiert werden, denn der Lehrer kann die Schüler nach der Besprechung der ersten Station gegebenenfalls zu einer für sie besonders sinnvollen Station schicken. Auch muss nicht jeder Schüler alle Stationen durchlaufen. Eine Mindestanzahl sollte allerdings festgelegt werden.

Die Schüler erfahren die Gesamtzahl der Stationen. Die einzelnen Arbeitsaufträge holen sie sich vom Lehrerpult in Form von (nach Möglichkeit laminierten) Din-A5-Karten ab, die je nach Klassengröße in vier- bis sechsfacher Anzahl vorliegen sollten. Die Aufgaben können beliebig im Klassenzimmer oder auch außerhalb (wenn ruhige Tische vorhanden sind) bearbeitet werden.

Folgende Stationen werden vorgeschlagen und können beliebig ergänzt werden:

  1. Verbessert die Überschrift! Sie soll aus einer motivierenden Schlagzeile und einer informierenden Unterzeile bestehen.
  2. Verfasst einen anderen Einstieg! Beachtet dabei die Hinweise des Blattes „Merkmale der Reportage“.
  3. Z. 33 – 57: Dieser Teil ist zu lang. Kürzt ihn um zehn Zeilen!
  4. Z. 74 – 91: Auch dieser Teil ist etwas zu lang geraten. Um fünf Zeilen kürzen!
  5. Verbessert den Schluss! Beachtet dabei die Hinweise des Blattes „Merkmale der Reportage“.
  6. Überprüft alle Erwähnungen des Wattführers! Achtet darauf, dass Wiederholungen möglichst vermieden werden und auch kein „Herr“ auftaucht.
  7. Überprüft alle Beisätze der wörtlichen Rede! Ist immer klar, wer spricht? Wiederholen sich Verben? Kann ein Beisatz auch weggelassen werden?
  8. Die beiden Sätze von Z. 12 – 16 bzw. von Z. 33 bis 36 sind etwas lang geraten. Formuliert Alternativen!
  9. In dem Satz von Z. 51 – 53 könnte man auch Bilder (Metaphern, Vergleiche) einsetzen. Findet Bilder, die die Atmosphäre anschaulicher wiedergeben!
  10. Schreibt eine Variante, bei der Einstieg und Schluss eine Einheit bilden, der Schluss also den Anfang wieder aufgreift, so dass sich der Kreis schließt!