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Vor der ersten Klassenarbeit

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Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.

 

Jule und Max sind in der 5. Klasse. Bald schreiben sie in Deutsch ihre erste Arbeit, einen Aufsatz. Es ging in den letzten Wochen um das Thema Erzählen.

Nicht alles, was in dem Gespräch gesagt wird, stimmt. Finde die Fehler und korrigiere sie.

Max: He Jule, sag mal, was lernst denn du für diese Arbeit in Deutsch, was kommt da noch mal dran?

Jule: Mensch Max, also jetzt haben wir so viele Geschichten gelesen und Übungen gemacht, du sollst eine spannende Geschichte erzählen. Klar, oder?

Max: Wie jetzt, eine Geschichte erzählen – und wenn mir nichts einfällt?

Jule: Na, du kriegst den Anfang von einer Geschichte und musst dann weiterschreiben oder du hast eine Bildergeschichte und musst dazu etwas erfinden. Da fällt dir schon was ein. Hoffentlich kommt eine Gespenstergeschichte oder was ganz Grusliges dran, das macht richtig Spaß sich was auszudenken.

Max: Hm, na ja. OK, irgendwas Unheimliches oder Witziges fällt mir dann auch ein, aber irgendwie weiß ich immer noch nicht, wie ich das schreiben soll. Irgendwie haben wir doch so Übungen gemacht...

Jule: Genau, also überleg doch mal, was ist wichtig, um eine spannende, tolle, aufregende, supergute, grauslige Geschichte zu schreiben?

Max: Also: Die Einleitung lässt man am besten weg, sonst dauert’s zu lang bis es spannend wird.

Jule: Quatsch, du brauchst einen Erzählanfang, damit man weiß, wo die Geschichte spielt und wer darin vorkommt. Dann musst du dir ein besonderes Ereignis ausdenken, so wie z.B. das Gespenst auf dem Kirchhof und dann brauchst du ein Ende.

Max: Hm, und dann leg ich also los?

Jule: Nein, du musst PLANEN. Also zuerst Ideen sammeln, z.B. mit einem Ideenstern, dann musst du dir die W-Fragen stellen, also WER, WO, WAS, WANN, WARUM und dann musst du die einzelnen Erzählschritte sortieren und auf einen Höhepunkt zusteuern.

Max: Ah ja, ich erinnere mich, und dann soll man möglichst wenig abwechseln mit den Verben, da der Leser sonst ganz verrückt wird. Adjektive braucht man gar nicht und Gefühle soll man aber ganz genau beschreiben, also, was man sieht, hört, fühlt. Wörtliche Rede ist, glaube ich, verboten. Und die Sätze sollten möglichst nicht mit dem gleichen Wort anfangen, stimmt’s?

Jule: Max?

Max: Ja, Frau Lehrerin, ah, und Rechtschreibung und Kommasetzung ist schnurzpiepwurschtegal, man kann sich nicht auf alles konzentrieren.

Jule: Also Max, irgendwie hast du in den letzten Stunden nicht richtig aufgepasst. So ganz stimmt das nicht. Schau doch mal in deinem Buch nach. Vergleiche hast du übrigens vergessen. „Er fühlte sich wie eine Maus, die in der Falle sitzt“ oder „Sein Herz klopfte wie ein Presslufthammer“ oder „Er fing an zu schwitzen, als ob er im Wintermantel in der Sauna säße...“

Max: Schon gut, schon gut...

Jule: Du musst zudem auch an eine passende Überschrift denken, logisch, oder?

Max: Das wird schon klappen. Sag mal, was war denn das mit dieser komischen Pipitiefe oder so ähnlich, also wenn eine Person aus einer anderen Sicht etwas erzählt, weißt du noch, wie dieses Wort hieß?

Jule: Klar, PERSPEKTIVE. Und weiß du auch, was PRÄTERITUM bedeutet?

Max: So ungefähr, also, na ja, nicht so genau...

Julke: Das ist die Zeit, in der erzählt wird, also in der Vergangenheit, du musst schreiben „Ich hörte ein herzzerreißendes Wimmern“, nicht „Ich höre“.

Max: Jule, und wenn mir jetzt einfach doch nichts einfällt?

Jule: Tja, dann brauchst du Himbeerbonbons. Ich lutsche immer Himbeerbonbons, wenn ich aufgeregt bin oder mir nichts einfällt, aber das wird schon. Ich setz mich neben dich, gut?

 

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