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Der Aufbau der Unterrichtseinheit nach klassischen Kriterien der Dramenanalyse

Georg Büchners „Dantons Tod“ ist ein offenes Drama. Daraus resultiert das Problem, dass ein Unterrichtsaufbau im Sinne eines klassisch strukturierten Dramas mit dem Einstieg über eine echte Exposition nicht möglich ist. Dennoch ist ein Vorgehen nach den konventionellen Kriterien der Dramenanalyse durchaus denkbar. Die folgende Aufschlüsselung macht dazu einige Vorschläge.

Ort, Zeit

Figuren- konstellation, Charaktere, Konflikt

Handlung

Vorgeschichte

Vorausdeutung

Atmosphäre

Diese Aspekte können kurz und den Unterricht durch Schüleraktivität auflockernd mittels Referate, GFS etc. eingebracht werden (siehe dazu die Vorschläge in den einzelnen Sequenzen).

Hier bietet sich der Einstieg in die Behandlung des Dramas an, da eindeutig die Auseinandersetzung um zwei Revolutionskonzepte, die von zwei Protagonisten getragen werden, im Vordergrund steht.

Sequenz 1
Methode: Übungen zur klassischen Charakterisierung und Gesprächsanalyse (klassische Argumen-tationsinstrumente)

Sequenz 2
Methode: Analyse von Gesprächen (Dantonisten), Sprache, Rhetorik.
Die Reden (Robespierre, St. Just im National-konvent) sowie
Sequenz 4 (Rede Dantons vor dem Revolutionstribunal)
+
Sequenz 3
Gesprächsanalyse (philosophische Dimension des Stücks)
+
Sequenz 4
Danton vor dem Revolutionstribunal (Analyse monologischen Redens)

Handlung ist im Stück so gut wie nicht vorhanden, ansatzweise lässt sich ein Stückverlauf aufzeigen (z. B. Fortschritt des Verfahrens, das ja nur wenige Tage dauerte).

Sequenz 2
Phase der Stagnation.
Methode: Übungen zur kursorischen Texterfassung; Möglichkeiten der Textver-netzung im Rahmen des Stücks, aber auch Analyse größerer Textpassagen unter dem Aspekt des Motivs „Theater, Spiel“

Sequenz 6
Abtreten der Protagonisten vom Theater.
Methode: Rollenspiele, Standbilder, analytisch-vergleichende Gruppenarbeit

Einzelne Episoden sind für exemplarische Betrachtungen geeignet, z. B.
Sequenz 1 Robespierre und die Jakobiner: Botenbericht des Lyoner Bürgers über die Konter-revolution im Jakobinerclub
(I, 3)

Einzelne Passagen kommen in Betracht, z. B.
Sequenz 1
I, 5: Lacroix sieht das Ende der Dantonisten voraus.

Besonders geeignet ist die
Sequenz 5 Todesstimmungen bei den Dantonisten im Gefängnis (III,7). Methode: kreative Anregungen wie „Briefe aus dem Gefängnis“ oder IV, 6 bis 9: Abschiede in Form von Rollenskizzen oder Standbildern

Zur jeweiligen Thematik passend lassen sich Themen einfügen wie die Rolle der Frauen oder zum menschlichen Naturell bzw. zu den Menschenbildern ( Sequenz 1: Marion; Sequenz 6 : Schluss des Stückes) oder zur philosophischen. Dimension des Werkes im Atheismusgespräch in Sequenz 3 . Immer wieder wird das Theatermotiv im Fortschreiten des Stückes aufgegriffen ( Sequenz 2 ); dies kann beispielweise einhergehen mit Kontextuierungs- und Venetzungsaufgaben insbesondere im Hinblick auf die Rolle des Wohlfahrtsausschusses vor und hinter den Kulissen ( Sequenz 4 ). Weiterhin können Überlegungen stattfinden zu Aktualisierungsmöglichkeiten (z. B. Politik auf der Theaterbühne? Inszenierung von Politik in Sequenz 4 oder Frauenrollen in Sequenz 6 ). Dazu bieten sich die Zusammenfassungen und Übersichten der Unterrichtseinheit an sowie der Materialienteil und die Arbeitspapiere.

 

Der Aufbau der Unterrichtseinheit nach klassischen Kriterien der Dramenanalyse:
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