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Formate und Digitales Rechtemanagement (DRM)

Elektronische Bücher wurden in der Anfangsphase des "electronic publishing" meist in einfachen Formaten wie dem reinen Text-Format (*.txt) oder der "Sprache" des World Wide Web (*.html) veröffentlicht. Diese Formate ermöglichten jedoch kaum komfortable Lese- und Navigationsfunktionen im E-Book. Mit der Zeit setzten sich deshalb spezialisierte Formate durch, die mehr Möglichkeiten bieten. Allerdings führte dies auch zu einer Fragmentierung des Marktes für E-Books, da es sich um proprietäre und untereinander inkompatible Formate handelte.

Erst während des letzten Jahzehnts setzen sich offene Formate durch, die auf unterschiedlichen Computern und Lesegeräten eingesetzt werden können. Das bekannteste dieser Formate ist EPUB. Es ist inzwischen das am weitesten verbreitete herstellerunabhängige Format und kann von den meisten Lesegeräten dargestellt werden. Eine wichtige Ausnahme ist allerdings Amazon's Kindle, das wohl am meisten verkaufte Lesegerät weltweit. Zum jetzigen Zeitpunkt (Frühjahr 2012) unterstützt der Kindle das EPUB-Format nicht und favorisiert seine eigenen Formate - AZW und  Kindle Format 8. Auch Apple kocht mit seinem iBooks-Programm sein eigenes Süppchen. Zwar basiert das IBA-Format auf dem offenen EPUB-Standard; kleine Veränderungen daran machen es allerdings inkompatibel.

Firmen wie Amazon und Apple versuchen, über die enge Verknüpfung von Lesegerät bzw. Anzeigeprogramm und Format die Kunden an sich zu binden. Für die Kunden haben solche Systeme durchaus Vorteile: Es handelt sich um eine gut funktionerende und bequeme Lösung aus einer Hand. Allerdings müssen die Kunden auch eine Preis dafür bezahlen: Der Kauf von E-Books bei anderen Händlern ist entweder gar nicht (Formate mit DRM) oder nur auf Umwegen (Umwandlung des Formats) möglich. Die Käufer binden sich auf längere Zeit an bestimmte Formate und Lesegeräte bzw. Anzeigeprogramme. Wer frei entscheiden will, wo er seine E-Books kauft, ist mit dem EPUB-Format besser bedient. In Kauf nehmen muss er dafür eine eine etwas unübersichtlichere Lösung und u.U. höhere Preise für die gekauften E-Books.

Ebenfalls am Markt vertreten ist das PDF-Format, oft in Verbindung mit dem Kopierschutz der Firma Adobe.

Zwei der mächtigsten Firmen auf dem Markt für E-Books setzen also momentan (noch) auf ihre eigenen Formate, der Rest meist auf den offenen EPUP-Standard.

Digitales Rechtemanagement (DRM)

EPUB und das damit verwandte iBooks-Format von Apple unterstützen beide Mechanismen des digitalen Rechtemanagements (DRM). Am bekanntesten ist das DRM-System von Adobe, das von vielen Verlagen/Händlern, die E-Books vertreiben, eingesetzt wird. Auch Apple nutzt faktisch ein DRM, da nur die Apple-Software iBooks Bücher in diesem Format darstellen kann. Dass EPUB  ein digitales Rechtemanagment unterstützt, bedeutet jedoch nicht, dass das DRM auch eingesetzt werden muss. Ob mit oder ohne DRM ist eine Entscheidung der Verlage.

Es gibt durchaus Verlage, die bereit sind, im Interesse der Leser auf DRM zu verzichten. Ein aktuelles Beispiel ist der Verlag Tor Books, der seine E-Books ab Sommer 2012 grundsätzlich ohne DRM verkauft.

 

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