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Arbeitsblatt 5b: — Antivirale Therapie


Hier liest Du einen Ausschnitt aus Wikipedia zur Antiviralen Therapie.

Erläutere zusätzliche Aspekte zu den vorher diskutierten Grippetests, die du im Text findest.

Erkläre, was es für den Umgang mit den Medikamenten bedeutet, wenn sich resistente Viren entwickeln. Bei welchen anderen Erkrankungen ist es ähnlich?

Antivirale Therapie

Zur Influenza-Therapie beim Menschen sind Medikamente aus zwei Substanzklassen zugelassen: Den Hemmern eines viralen Membranproteins ( M2 ), das als Protonenpumpe dem Schutz des viralen Hämagglutinins vor niedrigen zellulären pH-Werten dient und den erst vor wenigen Jahren entwickelten Neuraminidase-Hemmern , die die Aktivität des viralen Oberflächenenzyms Neuraminidase hemmen und damit die Loslösung des Virus bei der Freisetzung aus der Zelle blockieren. Die Viren können somit keine weiteren Zellen infizieren.

Da beide antiviralen Substanzklassen nur in die Vermehrung der Viren eingreifen, können bereits im Körper befindliche Viren durch sie nicht inaktiviert oder an der Infektion weiterer Zellen gehindert werden. Dies hat zur Folge, dass der Erfolg einer antiviralen Therapie in erster Linie von der rechtzeitigen Einnahme abhängt. Liegt der Zeitpunkt des Auftretens der ersten Krankheitsanzeichen (Symptome) mutmaßlich länger als 48 Stunden zurück, ist die Beeinflussung des Krankheitsverlaufes durch diese Wirkstoffe nur noch minimal und daher wird die Einnahme dann nicht mehr empfohlen.

Zwischenzeitlich (Stand 06/2009) sind resistente Virenstämme in Umlauf, die saisonale Influenza-A/H1N1 ist zu 96% gegen Oseltamivir , 0% gegen Zanamivir und 2% gegen Amantadin resistent. Die pandemische Influenza-A/H1N1 hatte bisher nur in lokalen Einzelfällen die für die Resistenz gegen Oseltamivir verantwortliche Mutation.

M2-Membranproteinhemmer

Die zwei M2-Membranproteinhemmer (kurz M2-Hemmer) sind das Amantadin , das in Deutschland nur als Generika (kostengünstigeres nachgeahmtes Präparat) zugelassen ist. Und das nur bedingt zugelassene Rimantadin (Handelsname Flumandine ®). Die als Filmtablette einzunehmenden M2-Hemmer sind meist schlechter verträglich als die Neuraminidase-Hemmer, weshalb sie auch nicht mehr das Medikament der ersten Wahl darstellen. Auch wenn das H1N1 Virus erst eine geringe Resistenz gegen Amantadin entwickelt hat, so ist entwickeln Influenzaviren allgemein sehr schnell Resistenzen gegen dieses Medikament. Falls resistente Viren entstehen, können diese natürlich auch wieder weitergegeben werden. Die M2-Hemmer haben besonders im Zusammenhang mit der Prophylaxe und Behandlung während einer möglichen Influenza-Pandemie eine gewisse Bedeutung.

Neuraminidase-Hemmer

Der Neuraminidase-Hemmer Oseltamivir (Handelsname Tamiflu®) wird als Suspension oder Kapsel oral angewendet und ist zur Therapie und Prophylaxe ab dem ersten Lebensjahr zugelassen. Außerhalb einer besonderen Pandemie-Situation kann die Prophylaxe bei gefährdeten Personen mit Oseltamivir durchgeführt werden, wenn kein Impfschutz bei gleichzeitiger Möglichkeit einer Ansteckung vorliegt. Dies gilt auch für gefährdete Personen, die eine Impfung gegen Influenza (z.B. aufgrund einer Allergie gegen Hühnereiweiß) nicht vertragen. Das Zanamivir (Handelsname Relenza®) als weiterer Neuraminidase-Hemmer steht nur als Pulver zur Inhalation zur Verfügung. Es kann ab dem 5. Lebensjahr zur rechtzeitigen Therapie verwendet werden.

(CC) Text "Antivirale Therapie"
http://de.wikipedia.org/wiki/Influenza#Therapie