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Kompression


Wie bei digitalen Bildern kann auch bei digitalen Filmsequenzen die Datenmenge durch Kompression vermindert werden. Man unterscheidet dabei zwei hauptsächliche Verfahren:

1. Die Einzelbildkompression
funktioniert dabei ähnlich wie das JPEG-Kompressionsverfahren. Pixel werden in Gruppen zusammengefasst und die Farbcodierung wird verändert, wodurch abzuspeichernde Information vermindert wird. Entsprechend dem JPEG-Verfahren erhielt die Kompression bei digitalen Filmdateien die Bezeichnung Motion-JPEG oder M-JPEG. Das M-JPEG Verfahren wurde allerdings bereits durch andere Kompressions-Verfahren (DV, I-MPEG) abgelöst.

2. Die Kompression in Gruppen (GOP= engl. Group of Pictures)
unterscheidet sich von der Einzelbildkompression dadurch, dass man hier nicht alle Bilder einzeln für sich komprimiert, sondern Bilder in Gruppen zusammenfasst. Dazwischen werden dann in mehr oder weniger großen Abständen von 5 bis 10 Bildern sogenannte Schlüsselbilder (Key-Frames oder I-Frames) isoliert abgespeichert. Innerhalb der Bildergruppen landet dann nur die Veränderung zum jeweiligen Keyframe als Information in der Datei. Durch die Einstellung der Kompressionsstärke wird festgelegt, wie viel Information innerhalb der Bildergruppe als redundant vereinfacht wird. Unter Umständen kann eine hohe Kompression zwar zu kleinen Dateien, aber zu hohen Qualitätsverlusten führen. Vor allem im Internet wird mit hoher Kompression gearbeitet, um kleine Datenmengen zu erhalten.

3. Der Codec
führt die Kompression (Codierung) durch. Ohne ihn kann die Filmschnittsoftware nicht komprimieren. Ebenso muss die Filmdatei von demselben Codec zur Darstellung auf einem Bildschirm wieder dekomprimiert (decodiert) werde. Bei vielen Codecs kann zudem der Grad, d. h. die Stärke der Kompression, zusätzlich eingestellt werden. Oft braucht der Computer mit demselben Codec wesentlich mehr Zeit zur Codierung als zur Decodierung, was auch sinnvoll ist, da die Dekompression beim Darstellen des Films schnell ablaufen muss.
Nun kann es sein, dass auf einem Computer ein bestimmter Codec nicht vorhanden bzw. installiert ist und deshalb eine Filmdatei nicht abgespielt werden kann, vor allem dann, wenn der Film auf einem anderen Computer komprimiert wurde. Welche Codecs auf einem Computer installiert sind, kann man folgendermaßen feststellen:

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Man öffnet unter der Systemsteuerung in Windows XP das Menü „Sounds und Audiogeräte“,

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wählt hier den Reiter „Hardware“

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und unter „Geräte“ die Videocodecs aus. Man erhält dann unter „Eigenschaften“

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und nochmals „Eigenschaften“

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eine Liste aller installierten Codecs. Auch hier kann man sich dann zu jedem Codec unter „Eigenschaften“ nähere Informationen ansehen.

Manche Codecs kann man sich aus dem Internet teilweise kostenlos, teilweise nur sehr teuer herunterladen. Jede Videoschnittsoftware installiert in der Regel ihre eigene Version der gängigsten Codecs mit auf den Computer.
Will man Videomaterial am Computer bearbeiten, so empfiehlt sich für das Rohmaterial ein Codec, der verlustfrei komprimiert. Am besten wäre es, das Material ohne Kompression zu speichern, was aber aufgrund der großen Datenmenge die Festplatte schnell an ihre Grenzen bringen kann. Als Codec hat sich hier die DV-Kompression bewährt, zumal die Daten von der Videokamera bereits in dieser Form geliefert werden. Die DV-Komprimierung hat den Vorteil, dass sie keine Bildergruppen, sondern Einzelbilder komprimiert. Immerhin gilt für DV komprimierte Daten die Faustregel: 1 Stunde = 13 Gigabyte (GB)

Vergrößerung

Hier die Vergrößerung des Originals eines Fotos, das in einen Film eingearbeitet wurde.

Vergrößerung

Dieselbe Vergrößerung, nachdem das Bild durch die DV-Kompression gelaufen ist.

Vergrößerung

Farbliche Reduzierungseffekte bei der Cinepak-Kompression

Vergrößerung

Die veraltete Indeo-Kompression zeigt bei hoher Kompressionsrate deutliche Klötzchenbildung durch die Zusammenfassung in Bildergruppen.


Hier die gängigsten Video-Codecs:

Cinepak
DivX
Indeo (von Intel)
MPEG1 bis 4 (Motion Picture Experts Group)
M-JPEG (Motion-Joint Picture Experts Group)
DV (Digital Video)
WMV (Windows Media Video)