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2.2 Bildungsplanvergleich 2004/2016 - Grammatik

 

Wesentliche Neuerungen

  • Entschleunigung im Bereich Grammatik angesichts hoher Anforderungen in den anderen Kompetenzbereichen, vor allem auch der lexikalischen
  • Änderungen entsprechen lernpsychologischen Erkenntnissen und dem Stand der Fachdidaktik

Kompetenzbeschreibung

Klasse 5/6:

Die Schülerinnen und Schüler können einfache und häufig verwendete grammatische Strukturen und Satzmuster bilden und anwenden, um sich zu Themen aus ihrer Lebenswelt auf einfache Weise mündlich und schriftlich verständlich zu äußern.

Klasse 7/8:

Die SuS können die in der vorhergehenden Standardstufe erworbenen Strukturen weitgehend korrekt verwenden , wenn sie sich frei äußern . Sie können die in dieser Standardstufe erworbenen Strukturen intentionsangemessen anwenden, um […] sich mündlich und schriftlich verständlich zu äußern.

Kompetenzbeschreibung

  • Oberstes Ziel: verständliche Kommunikation
  • weitgehende Korrektheit in der freien Äußerung: erst in Klasse 7/8
  • D.h.: fluency before accuracy
  • motivationale und lernpsychologische Begründung: fluency before accuracy gewährt SuS ausreichende „Inkubationszeit“/ Rezeptionsphasen
  • berücksichtigt spiralcurriculare Überlegungen

Unterscheidung rezeptiv/ produktiv

  • gilt für verständliche, aber produktiv schwierige Phänomene; Beispiel: adverbs of manner (Form und syntaktisch schwierig)
  • entschleunigtdie grammatische Progression
  • längerer rezeptiver „Vorlauf“ vor Kognitivierung → erhöhter Lernerfolg
  • analog zur Grundschule oder zur Lektüre von Ganzschriften, in denen neue Strukturen auftauchen, die aber das Verständnis nicht beeinträchtigen

Verlagerung von Phänomenen nach Klasse 7/8

  • betrifft Phänomene, die für deutsche Lerner in Funktion und / oder Form schwierig sind, z.B. Kontrastierung simple past – present perfect (Funktion), going to- / will-future (Funktion)
  • Begründung: das für divergente Strukturen / Konzepte nötige Abstraktionsvermögen ist in der Orientierungsstufe noch nicht entwickelt genug

Lexikalische Beschreibung von ehemals unter Grammatik aufgeführten Phänomenen

  • Verlagerung einzelner Phänomene nach Wortschatz Tk2 bzw. Tk3, z.B.: nicht flektierbare Wortarten (Zahlen, Präpositionen)
    als grammaticalised lexis zu lernende Redemittel (Hilfsverben) – siehe lexical approach
  • Begründung: Kognitivierung und aufwändiges Üben von Paradigmen entfallen

Praktische Konsequenzen bei Diskrepanzen zwischen Bildungsplan und Lehrwerk

  • Grammatik einführende Texte in Lehrwerken vorrangig inhaltlich nutzen
  • Schülerinnen und Schüler unangeleitet grammatikalisch experimentieren / entdecken lassen
  • ggf. über Lehrerecho Schüleräußerungen korrekt wiederholen statt direkter Fehlerkorrektur
  • Regelwerk im Workbook (Klasse 6) später aufarbeiten
  • „Revision“-Übungen in Klasse 7/8 für Kognitivierung nutzen
  • Beispiel: English G Access
    Band 2, Unit 6: contact clauses (als EXTRA)
    Band 3, Unit 3: contact clauses (Einführung)

 

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