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Didaktisch-methodischer Kommentar

Die Auseinandersetzung mit religiösen Themen im Ethikunterricht orientiert sich an einer problemorientierten „Didaktik des Religiösen”, welche nicht primär auf einem religionskundlichen bzw. -phänomenologischen Ansatz basiert, sondern an einer Schwerpunktsetzung auf dem religiösen Ethos:

  1. Erarbeitung ethisch-moralischer Heuristiken, ethisch-moralischer Werte und Normen sowie ethisch-moralischer Glaubensgrundsätze einzelner Religionen
  2. Erarbeitung und Analyse der Begründung ethisch-moralischer Gehalte von Religionen
  3. Erörterung der Frage nach einem gemeinsamen Ethos aller Religionen
  4. Vergleich des religiösem Ethos bzw. theologischer Ethik mit philosophischer Ethik
  5. Reflexion über das Verhältnis von religiös begründeten Moralvorstellungen und deren kultureller Praxis sowie die Prüfung der Aktualität eines religiösen Ethos.

Die Armensteuer, die für die Muslime zu den „fünf Säulen des Islam” gehört, ist Ausdruck einer Orientierung an Werten wie Gerechtigkeit, Verantwortung und Solidarität. Im Zeitalter des Neoliberalismus erinnert die Armensteuer an die Bindung von Eigentum und Besitz an eine Sozialverpflichtung, die sich - allerdings säkular gewendet - auch im Grundgesetz findet. Die wirtschaftsethische Komponente des Islam lässt sich mit der Auffassung vom „Kapitalismus als Religion” kontrastieren. Dieses kann dazu dienen, kulturelle Differenzen zwischen dem Wirtschaftsverständnis der Muslime und dem westlich-kapitalistischer Gesellschaften besser zu verstehen. Methodisch bietet es sich an, dass die SuS anhand der Originalzitate die dem Islam inhärenten ethisch-moralischen Werte und Normen erarbeiten und deren Rolle in der kulturellen Praxis differenziert untersuchen.

prozessbezogene Kompetenzen
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inhaltsbezogene Kompetenzen
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2.1 Wahrnehmen und sich hineinversetzen

6. in Situationen, Ereignissen oder Handlungen ethische Fragestellungen oder Probleme identifizieren

3.1.6 (1) die Bedeutung der monotheistischen Weltreligionen als kulturelles Phänomen (zum Beispiel Stadtbild, Kalender, Kunst, Medien) darstellen und sich damit auseinandersetzen

3.1.6 (2) den Stellenwert des Glaubens für das Leben der Gläubigen im Christentum, Islam und Judentum wiedergeben (zum Beispiel Spiritualität, religiöse Riten, Orientierung)

3.1.4.1 (2) unterschiedliche Auffassungen von Armut und Reichtum erläutern und voneinander abgrenzen (beispielsweise Geschichte, Kulturen, Religionen)

3.1.1.2 (4) Verantwortung in ihren verschiedenen Dimensionen benennen (zum Beispiel wer, vor wem, wofür, weswegen, wann)

3.1.4.1 (3) Auswirkungen von Armut und Reichtum auf die Möglichkeiten eines selbstbestimmten Lebens beschreiben und im Hinblick auf Gerechtigkeitsvorstellungen beurteilen

3.1.4.1 (5) Handlungsmöglichkeiten zur Sicherung menschenwürdiger und gerechter Lebensverhältnisse im eigenen Lebensumfeld darlegen und diskutieren (beispielsweise bezogen auf Konsum, soziales Engagement, Fair Trade)

3.1.1.3 (5) verantwortliches Handeln im Hinblick auf gerechte Lebensverhältnisse entwerfen und bewerten

2.2 Analysieren und interpretieren

1. Informationen aus verschiedenen Quellen als Denkanstoß für die Deutung ethisch relevanter Sachverhalte erschließen

7. die Interessenlage der Beteiligten und Betroffenen, die zugrundeliegenden Wertvorstellungen und mögliche Wertekonflikte erläutern

8. Argumentationen für die Deutung ethisch-moralischer Sachverhalte erarbeiten und einordnen

2.3 Argumentieren und reflektieren

5. Werte und Normen bei ethischen Frage- und Problemstellungen diskutieren

2.4 Beurteilen und (sich) entscheiden

2. verschiedene Begründungen (beispielsweise Autorität, Religion, Tradition, Konvention) bewerten und gewichten

4. eigene begründete Standpunkte entwickeln

 

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