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Methodenkompetenz

Arbeitstechnik: Erstellen einer politischen Strategie

Schüler- und Lehrervorlage

I. Definition: Was ist eine politische Strategie?

Eine politische Strategie hat ein oder mehrere Ziele, die sie mit bestimmten Mitteln in einem festgelegten Rahmen (System, Zeitraum, Handelnde) erreichen will. Bei der Betrachtung von Systemen können Teilsysteme isoliert (z.B. das politische, das gesellschaftliche oder das ökonomische) oder vernetzt betrachtet werden. Der Zeithorizont, in der die Strategie umgesetzt werden soll kann kurz-, mittel-, langfristig sein. Strategisch Handelnde sind z.B. Regierungen, Opposition, Parteien, soziale Bewegungen etc., ihr Handeln wird nur im Ganzen betrachtet.

II. Arbeitsschritte zur Erstellung einer politischen Strategie

Arbeitsschritte

ZPG Gemeinschaftskunde 2020 (Krämer, Dr. Kübler, Metzger, Bollinger, Willfahrt)

  1. Situationsanalyse:
    • Was ist die Problemlage?
    • Was ist das Ausmaß und was sind die Ursachen des Problems?
    • Wer ist an der Auseinandersetzung beteiligt?
    • Welche Interessen haben die an der Auseinandersetzung Beteiligten?
  2. Konkretisierung eines vorgegebenen Zieles
    • Wer sind die Handelnden?
    • In welchem Zeitraum soll es erreicht werden?
    • Welche systemischen Rahmenbedingungen müssen berücksichtigt werden?
      (z.B. in Deutschland: im politischen Bereich: Grundgesetz, im ökonomischen Bereich: Soziale Marktwirtschaft, im gesellschaftlichen Bereich: Wertorientierung)
  3. Erarbeitung alternativer Optionen zur Zielerreichung
    • Welche Lösungen sind möglich?
    • Mit welchen Mitteln soll das Ziel erreicht werden?
    • Wie werden diese eingesetzt?
    • Welche Folgewirkungen in Bezug auf die Beteiligten und /oder welche Wechselwirkungen sind möglich?
  4. Begründete Entscheidung für eine Option
    • Welche Lösungsmöglichkeit soll realisiert werden?
    • Erreicht die gewählte Option das Ziel (Effektivität)?
    Zur Begründung der Entscheidung müssen weitere Kriterien genutzt werden.

Didaktische Hinweise

Eine Strategie versucht mittels (zeitlich festgelegter) geplanter Verhaltensweisen bestimmte Ziele zu erreichen. In der Ökonomie kennt man zum Beispiel Marketingstrategien. Im politischen Bereich findet sie sich typischerweise in Wahlkämpfen oder der Umsetzung einer politischen Maßnahme, die gesellschaftliche, politische oder ökonomische Probleme lösen möchte. Dabei geht es auch immer um das Abwägen unterschiedlicher Handlungsoptionen.

Im Bildungsplan ist die Strategie Teil der Methodenkompetenz. Hierbei sollen produkt-, rollen- beziehungsweise adressatenorientierte Texte verfasst werden. Die Schüler*innen sollen im Anschluss an eine Situationsanalyse das Ziel der Strategie konkretisieren, sich Handlungsoptionen erarbeiten und diese anhand von Kriterien zu einem begründeten Ergebnis gegeneinander abwägen.

Bei der Einordnung der Handlungsoptionen kann eine SWOT-Analyse den Schüler*innen helfen.
Beispielhafter Aufbau:

 

Chancen (externe)

Was sind Chancen?
Welche Ressourcen könnten genutzt werden?
Welche Möglichkeiten sind noch ungenutzt?

Risiken (externe)

Welche Probleme deuten sich an?
Was sind mögliche Risiken?
Womit sollte zukünftig gerechnet werden?

Stärken (interne)

Was läuft bisher gut?
Was sind konkrete Stärken?
   

Schwächen (interne)

Was ist bisher schwierig?
Was sind die Hindernisse?
Was fehlt noch?
   

Das Erstellen einer Strategie ist für Schüler*innen eine herausfordernde Aufgabe, die schrittweise eingeführt werden sollte.

Graduierung

ZPG Gemeinschaftskunde 2020 (Krämer, Dr. Kübler, Metzger, Bollinger, Willfahrt)

 

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