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Einleitung

1. Allgemeines zum Bildungsplan 2016 Kursstufe und den daraus entstandenen Curricula der ZPG-Gruppe

a) Veränderte amtliche Vorgaben für die Kursstufe: Für den Unterricht sind statt rollierender Themenkombination alle Kompetenzen der Kursstufe verbindlich.

Mit der Einführung des Bildungsplanes (BP) 2016 in der Kursstufe ab dem Schuljahr 2021/22 sind statt den bislang im dreijährigen Rhythmus rollierenden Themenpaaren

  • Mensch / Jesus Christus
  • Gott / Gerechtigkeit
  • Kirche / Wirklichkeit

den Schülerinnen und Schülern alle 14 inhaltsbezogene Einzelkompetenzen ( IBK ) im Basisfach ( BF ) und 21 im Leistungsfach ( LF ) aus den sechs Bereichen (Mensch / Welt und Verantwortung / Gott / Jesus Christus / Kirche und Kirchen / Religionen und Weltanschauungen) zu vermitteln.

Weiter sind im BP 2016 eine ganze Reihe von möglichen Bibeltexten und Fachbegriffen ausgewiesen; in Welt und Verantwortung auch Personen und in Kirche und Kirchen auch Referenztexte. Sie besitzen jedoch nicht denselben Grad an Verbindlichkeit wie die IBK. Demgegenüber weist das Leistungsfach für das dort dann verpflichtende schriftliche Abitur (ab 2023) zwei verbindliche Schwerpunktthemen mit jeweils verbindlichen Bibeltexten als auch Fachbegriffen aus:

  1. Glaube an Gott gestaltet Lebenswirklichkeit

  2. Verantwortung übernehmen in einer globalisierten,religionspluralen Welt

vgl. Schreiben Kultusministerium vom 18.07.2018 AZ: 37-6520.40/434/1

b) Das EKD-Kerncurriculum als für den BP 2016 der Kursstufe bestimmender Hintergrund

Der BP 2016 orientiert sich am EKD-Kerncurriculum.

EKD-Text 109, abrufbar unter: https://www.ekd.de/ekd_de/ds_doc/ekd_texte_109.pdf

Vier der sechs im BP 2016 ausgewiesenen Bereiche sind direkt daraus ableitbar:

  1. (Das christliche Bild vom) Mensch(en)

  2. (Das Evangelium von) Jesus Christus

  3. (Die christliche Rede von) Gott

  4. (Das Wahrheitszeugnis der Kirche als Gemeinschaftder Glaubenden) und Kirchen

  5. Die Themenbereiche „Die christliche Ethik der Menschenwürde, derGerechtigkeit, der Versöhnung und des Friedens“ und

  6. „Die christliche Zukunftshoffnung“ gehen in den BereichWelt und Verantwortungein – Zukunft spiegelt sichallerdings nur im Leistungsfach (IBK 3.5.2 (4)) wider.

Das EKD-Kerncurriculum hat eine gewisse Tendenz zur Verengung auf die evangelische Perspektive 1 , was sich durchaus auch in den „Einheitlichen Prüfungsanforderungen“ (EPA) widerspiegelt: „Der Evangelische Religionsunterricht ist durch ein Verständnis des Menschen und seiner Wirklichkeit geprägt, das in der biblisch bezeugten Geschichte Gottes mit den Menschen gründet. Für dieses Verständnis ist eine Grunderfahrung konstitutiv, die in reformatorischer Tradition als Rechtfertigung ,allein aus Gnade‘ und ,allein durch den Glauben‘ zu beschreiben ist.“ 2 Die EPA sprechen aber davon, dass „die Verständigung mit anderen religiösen und weltanschaulichen Positionen“ zu fördern sei. 3

Deshalb ist der gesamte Bildungsplan in der zunehmend religionspluralen Welt um den sechsten Bereich Religion und Religionen ergänzt.

Während also die vier Hauptthemen Mensch, Jesus Christus, Gott, Kirche viele Verbindungslinien zu den Themen des 2001-Bildungsplanes als auch des Vorgängers von 1994 (damals noch Lehrplan genannt) erlauben, sind die alten Oberstufen-Themen Wirklichkeit und Gerechtigkeit nicht mehr eigens im BP ausgewiesen. Sie finden sich aber schon im BP der Sekundarstufe in vielen Einzel-Kompetenzen.

Beide Themen sind für den BP der Kursstufe aber im Bereich „Welt und Verantwortung“ zu finden, hier werden wichtige Vorgaben für die beiden „alten“ Themen Wirklichkeit und Gerechtigkeit gesetzt.

c) Ergebnis

Man mag das Fehlen zweier beliebter Themen beklagen und auch dass das rollierende System entfält, gleichzeitig bietet der BP 2016 auch eine Menge Möglichkeit und Freiheiten.

Zum Beispiel sind zu jedem Bereich viele mögliche Bibeltexte und Fachbegriffe genannt, die viele bekannte Inhalte transportieren können. D.h. jede Lehrerin, jeder Lehrer kann im Rahmen ihrer/seiner Kurse eigene Schwerpunkte setzen. Das Maß der Verbindlichkeit wird dadurch gewahrt, dass die 14 bzw. 21 IBK jeweils immer dieselben Grundkompetenzen vermitteln und es nicht Kursstufen-Jahrgänge gibt, die wie in den vergangenen Jahren möglich, ganz um das Thema Jesus Christus „herumkommen“.

d) Problemanzeige Kompetenzorientierung und Einladung, die Chancen zu nutzen

„Vier Themen sind erhalten geblieben, Wirklichkeit und Gerechtigkeit in Welt und Verantwortung eingewandert! Prima, verkürze ich meine Einheiten auf Trimester und alles bleibt beim Alten, sprich, bei den alten Materialien zu den sechs Kursstufen-Themen, die dann halt nicht mehr rollieren.“

Wer so denkt, verschenkt die Chancen des BP 2016 und seiner klaren Ausrichtung auf Kompetenzen, die vor allem durch Vernetzung untereinander wirksam werden wollen.

Die hier vorgelegten Curricula wollen dazu einladen – wie bereits in den Materialien und Unterrichtsideen der vergangenen ZPG-Abschnitte zur Sekundarstufe vielfach aufgezeigt –, auch für die Kursstufe neue Wege zu gehen!


1 Vgl. z.B. EKD-Kerncurriculum S.9: „Der Evangelische Religionsunterricht erschließt die religiöse Dimension des Lebens in der besonderen Perspektive, die auf die konkrete Gestalt, Praxis und Begründung des christlichen Glaubens in seiner evangelischen Ausprägung bezogen ist.“

2 EPA, Einheitliche Prüfungsanforderungen in der Abiturprüfung Evangelische Religionslehre, S.5.

3 a.a.O. S.6.

 

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