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Sequenz B6

„Welcher Glaube hat Zukunft?“ (6 DS)

Die abschließende Unterrichtssequenz ist u.a. darauf aus, Schüleräußerungen zur lebensfernen Kühle kirchlicher Praxis („Aufgabe der Kirche ist Herzlichkeit – Die aber geht verloren!“) oder zu krankmachenden Formen des Glaubens („Kann Glauben krank machen?“) einen positiven Impuls entgegenzusetzen. Dieser Impuls soll sich aber nicht im sterilen „Durchgehen“ von positiven „best practice“-Beispielen kirchlicher Glaubenspraxis erschöpfen. Vielmehr soll anhand des vorgeschlagenen Materials diskursiv und auch kritisch an der Frage gearbeitet werden: „Welcher Glaube hat Zukunft?“ Diese Frage zielt wiederum nicht zuerst auf die Projektierung einer möglichst bunten Vielfalt von alternativen Glaubensformen, sondern auf eine probeweise, abtastenden Suche nach tragfähigen inneren Haltungen. Dazu sollen zunächst (1) im Vergleich von zwei sehr unterschiedlichen Zeugnissen Vorstellungen von einem zukunftsfähigen Glauben gegen einander gestellt werden: In B6.1 formuliert eine Jugendliche ihren sehr individuellen Weg, über eine introvertiert-innovative Haltung beim Besuch eines „konventionellen“ Sonntagsgottesdienstes lebenstragende Kräfte aus dem Angebot kirchlicher Praxis zu schöpfen. B6.2 dokumentiert dagegen eine Predigt von Pfrin. Sandra Bils vom Ev. Kirchentag 2019. Bils geht sprachlich und inhaltlich „aufs Ganze“. In farbintensiven sprachlichen Bildern und Vergleichen stellt sie anhand von Hebr. 10 die zukunftsstarke Realisation des Vertrauens gegen die resignative Tendenz kirchlicher Gegenwartspraxis. Die durchaus umstrittene Sprache „fromm-frischer Institutionenkritik“ in dieser Kirchentagsansprache zielt bereits (2) auf die Frage nach einer zukunftsfähigen Sprache der Kirche. Damit wird der Kern evangelischer Glaubensverkündigung, die Predigt, sachlich und sprachlich in den Blick genommen. B6.3 bietet dazu eine Reihe von Perspektiven, eine Predigt zu beurteilen. Diese kleine Kriteriologie kann im Unterricht sowohl auf die Predigt von Sandra Bils als auch auf weitere Predigten angewandt werden. Als Quelle für weitere Predigten empfiehlt sich die Verwendung einer Predigtdatenbank, zum Beispiel der in B6.4 angeführten. (3) Exemplarisch soll schließlich die Dankbarkeit als Grundhaltung für einen zukunftsfähigen Glauben im Unterricht thematisiert werden. Erneut geht es nicht um das bloße Aufnahme und Diskussion „dankbarkeitsgefüllter“ Texte, sondern nicht zuletzt um den (selbst)kritischen Umgang mit einem vielleicht oftmals verschütteten Gefühl. Dazu dient die Bearbeitung eines Fragebogens zum Thema „Dankbarkeit“ (B6.5). und die Auseinandersetzung mit drei Haltungen, die in einem Unterrichtsvorschlag der Zeitschrift entwurf (vgl. B6.6) der Dankbarkeit zugeordnet wurden. Der hier skizzierte Ansatz schließt die Möglichkeit ein, sich im Unterricht mit weiteren Perspektiven und Horizonten der Dankbarkeit, nicht zuletzt aus biblischen Quellen, kreativ auseinanderzusetzen.

(4) Die abschließende „Spurensuche“ nach zukunftsfähigen Gemeinschaftsformen kann über eine vorgängige (Internet)recherche mit anschließendem in der Unterrichtsgruppe gemeinsam erstelltem „Fundprotokoll“ erfolgen; alternativ denkbar ist die Dokumentation in einer ausführlicheren Hausaufgabe, die in 2er bis 3er Gruppen wechselseitig vorgestellt wird.

 

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