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III, 7: Todeserfahrungen in ihrer Relevanz für den modernen Menschen

Danton aktuell: Entwurf einer freien, aktualisierenden Diskussionsstunde zu III, 7

Dantons Antworten auf die Todeserfahrungen seiner Freunde und ihre Relevanz für den modernen Menschen

Diskutieren Sie zunächst jeweils die Frage. Vergleichen sie danach ihre Antworten mit den Aussagen Dantons.

  1. Was empfinden Opfer einer Diktatur kurz vor ihrer Hinrichtung? Wie geht es einem Menschen, wenn der Abwurf einer Atombombe droht? Macht „Kämpfen“ einen Sinn?
    66, 16 ff.: Kampf im Sinn von Lacroix wäre gut, ist jedoch im Zeitalter des mechanischen Tötens durch die Guillotine nicht möglich → Angst (Problem des „mechanischen“ Todes ohne Chance auf „individuelle“ Gegenwehr, das mit Erfindung der Guillotine besonders intensiv empfunden wurde)
  2. Was fühlt ein Mensch, der an ein Leben im Jenseits oder an ein Fortleben auf Erden nach dem Tod nicht glaubt, kurz vorm Sterben? Bringt ihm der Glaube an irgendeinen Sinn noch etwas?
    66, 30 ff.: In ein anderes Stadium überzugehen im Sinn von Philippeaus Hinüberwechseln aus dem wirklichen Leben ins Jenseits ist wie das Durchlaufen der Schule ohne Sinn und Ziel, denn im Jenseits ist nichts → Nihilismus (Problem des metaphysischen Sinnverlusts in einer säkularen Welt)
  3. Wie beantwortet ein Mensch die Frage nach seinem Woher und Wohin? Warum existieren wir mit welchem Ziel? Hat das menschliche Leben einen höheren Sinn oder muss jeder sein „Schicksal“ selbst gestalten?
    67,3 ff.: Zweifel am atheistischen Nichts , weil der Mensch doch existiert, also entstanden sein muss → Selbstzweifel (Problem der Sinnhaftigkeit der menschlichen Existenz)
  4. Reicht dem modernen Menschen die Erklärung seines Sterbens als biologische Notwendigkeit oder als Strafe für die Erbsünde aus?
    67,17ff.: Bewusstes Sterben als biologische Notwendigkeit oder aus ewigem Schuldgefühl auf Erden (67,14 ff.) im Sinn von Camilles schöngeistiger Gedankenspielerei (66, 21 ff.) bringt keine Hoffnung (Problem der Erbsünde)
  5. Ist das Ausleben absoluter Gefühle zwischen zwei Menschen in unserem gesellschaftlichen Lebensalltag möglich?
    67, 30 ff.: Hoffnung allein bringt nur ein gemeinsames Empfinden nach dem Tod , das sich in der Liebe eines anderen Menschen manifestiert („Liebestod“ gemeinsam mit Julie) → Verdrängung der Angst und Projektion (Problem des Bruchs zwischen absolutem Liebesempfinden und Lebensnotwendigkeit) → Da sein Verhalten so den Tod der Geliebten bedingen würde, schöpft Danton neuen Lebensmut und kehrt zurück zum politischen, wenn auch nur noch verbalen Handeln → Revolutionstribunal 2. Teil