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M 8 Couponhandel heute – Welchen Stellenwert nimmt diese Vertriebsform für den Handel ein?

In Deutschland wurde das Couponing 1933 durch das Rabattgesetz der NSDAP verboten. Erst 2001 fiel dieses Rabattgesetz in Deutschland weg, sodass seitdem Preisnachlässe, die 3 % übersteigen, das ganze Jahr über angeboten werden können. Es gibt jedoch weiterhin Gesetze, z.B. das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb, die Rabattaktionen einschränken. So gilt z.B. ein Rabattverbot bei Tabakwaren, Büchern und Zeitschriften. Neu sind auch Payback-Systeme, die Rabatte nicht nur bar auszahlen, sondern Bonuspunkte ansammeln, die gegen Waren eingetauscht werden können. Dabei werden die Daten der Kunden elektronisch gespeichert, sodass gezielt Werbemaßnahmen initiiert werden. Seit 2005 gibt es auch Rabattmarkenhefte in vielen Supermarktketten. Marktforscher rechnen damit, dass das Couponing stetig ansteigen wird und v.a. Online-Verfahren erfahren starke Zuwächse. Hier einige aktuelle Zahlen:
2018 wurden 18 Mrd. Coupons verteilt, wodurch die Konsumenten 130 Mio. € gespart haben. 2019 stieg die Anzahl der verteilten Coupons auf 20 Mrd., die Einsparungen (d.h. der eingelöste Rabattwert) betrugen 150 Mio. €. 2019 waren es 547 Marken, für die Coupons verteilt wurden, das ergibt gegenüber 2018 einen Zuwachs um 15 %. Fast alle Lebensmittelhändler und Drogerien haben an Coupon-Aktionen der Markenartikel-Hersteller teilgenommen. Gegenüber 2018 stieg die Zahl der Coupon-Aktionen im Handel um 41 % an. Der durchschnittliche Coupon-Wert betrug 2018 1,39 €, 2019 nur noch 1,30 €. Folgende Warengruppen erfuhren eine besonders große Steigerung von 2018 zu 2019: Tiernahrung (+ 67 %), Molkereiprodukte (+ 28 %), Getränke (+ 16 %), Tiefkühlkost (+ 12 %) und Tee/Kaffee/Kakao (+ 4 %). Den höchsten Rückgang gab es bei Süßwaren (- 34 %). Am stärksten angestiegen ist das Einlösen von digitalen Online- und Mobile-Medien-Coupons (+ 35 %). Insgesamt ist der Marktanteil jedoch mit 5 % noch recht klein – eine Verschiebung in Richtung Online-Couponing ist jedoch klar zu beobachten. Auch 2020 hält der Trend des Couponing an: Seit Ausbruch der Corona-Krise steigen die Zahlen weiter in die Höhe.
Besonderer Beliebtheit erfreut sich in den USA das „Extreme Couponing“ Dabei müssen sehr viele Waren mit Coupons gekauft werden, damit die Käufer in den Genuss der Rabattaktionen kommen. Im Extremfall können sie noch Geld an der Kasse zurückbekommen, haben dann jedoch eine Unmenge an Waren erworben, die sie eigentlich gar nicht brauchen. Über Youtube und andere TV-Sender wie TLC  gibt es Anregungen zum „Extreme Couponing“, das viel Zeit und Vorbereitung in Anspruch nimmt. Es müssen große Mengen an Coupons gesammelt und Angebote der Supermarktketten genau studiert werden, um eine maximale Gewinnausbeute zu erzielen. Dabei stellt sich die Frage, ob Produkte auch tatsächlich benötigt werden, gar nicht mehr.

→ Arbeiten Sie aus M 8 heraus: Welche Trends lassen sich im Coupon-Handel in Deutschland beobachten?
→ Überprüfen Sie Ihre eingangs formulierten Hypothesen: Wo gibt es Unterschiede, wo Berührungspunkte Ihrer persönlichen Erfahrungen mit den Erfahrungen um 1900? Gibt es heute auch Modernisierungsverlierer?
→ Wie bewerten Sie persönlich das Couponing? Wäre es Ihrer Meinung nach sinnvoll, das Rabattgesetz wieder auszuweiten, z.B. bei Alkohol oder anderen ungesunden Lebensmitteln? Wäre „Couponing extrem“ etwas für Sie?

Infos von Autorin zusammengefasst.

Quellen: https://www.seo-analyse.com/seo-lexikon/c/couponing/ und https://handelsjournal.de/unternehmen/marketing/artikel-2020/geschaeft-mit-coupons-boomt.html

Erfahrungsberichte zum „Couponing extrem“ z.B. in: https://www.coupons.de/couponing-glossar/extreme-couponing oder https://www.coupons.de/coupons-zum-ausdrucken/test-extreme-couponing-deutschland und zu TLC:  https://www.youtube.com/watch?v=yNzaKTJ5vlE


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