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Morbus Basedow

Da in küstenfernen Gebieten Jodmangel herrscht, wurde in den letzten Jahren versucht, die Jodversorgung der Bevölkerung unter anderem durch jodiertes Speisesalz zu verbessern. Dass die bisherigen Maßnahmen wirken, zeigt sich daran, dass sich die Jodaufnahme gegenüber 1975 nahezu verdoppelt hat. Die umfassende Jod-Anreicherung von Nahrungsmitteln und Futtermitteln birgt leider erhebliche Risiken. Grundsätzlich weiß niemand genau, wie viel Jod er pro Tag mit welchem Lebensmittel aufnimmt. Dies hat weitreichende Folgen: Die Schilddrüse, der Hauptspeicherort für Jod, reagiert empfindlich auf einen Jodmangel wie auch auf ein chronisches Jod-Überangebot.

Bei Aufnahme von zu großen Mengen Jod kann es zu Erkrankungen wie Morbus Basedow (benannt nach dem Erstbeschreiber Carl Adolph von Basedow) kommen. Bei Morbus Basedow bildet der Körper bestimmte Abwehrstoffe (Antikörper), welche die Hormonproduktion der Schilddrüse steigern. Die zwei bekanntesten Hormone, die in der Schilddrüse gebildet werden, sind Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4). Das Hormon T4 besitzt vier Jod-Atome, das Hormon T3 entsprechend nur drei. Durch die Abspaltung eines Jod-Atoms kann im Körper aus dem weniger wirksamen, aber dafür langlebigeren T4 das kurzlebigere, aber wirkungsstärkere Hormon T3 gebildet werden. Sie spielen eine wichtige Rolle für den Energiestoffwechsel und für das Wachstum einzelner Zellen.

Dem Morbus Basedow liegen mehrere Faktoren zu Grunde. Zum einen findet sich ein genetisch festgelegter Defekt des Immunsystems, zum anderen wird dieser durch bestimmte äußere Einflüsse verstärkt (psychosozialer, emotionaler oder körperlicher Stress, Umwelteinflüsse wie Rauchen, Virus- Infektionen); spezifische Auslöser sind allerdings nicht bekannt.

Die vom Körper gegen das Schilddrüsengewebe gebildeten Anikörper, die fälschlicherweise an körpereigene Strukturen binden, sogenannte „Autoantikörper“, binden an einen Rezeptor in der Zellmembran der Schilddrüsenzelle. Die Schilddrüsenhormone T3 und T4 werden vermehrt produziert und ausgeschüttet. Die Schilddrüsenzelle nimmt vermehrt Jod auf. Das Wachstum der Schilddrüse wird dadurch angeregt, weshalb eine Größenzunahme der Schilddrüse resultiert. Gleichzeitig kann es zu einer Entzündungsreaktion kommen.

 

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