Zur Hauptnavigation springen [Alt]+[0] Zum Seiteninhalt springen [Alt]+[1]

Sozial- und Personalkompetenzen auf Studienfahrten

Infobox

Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.


Auf Studienfahrten nach Griechenland werden umfangreiche personale und soziale Lernprozesse in Gang gesetzt: Die Schüler (fortan S) müssen sich in weit höherem Maße als im schulischen Kontext selbst organisieren und motivieren, sie müssen sich in die Gruppe integrieren und in einem fremden Land zurechtfinden, um nur einige zentrale Aufgaben zu nennen, denen sie sich gestellt sehen.

Konzipiert man eine entsprechende Exkursion zudem als Rundreise mit Selbstversorgung auf wechselnden Campingplätzen, so wachsen die Herausforderungen: Man muss als Gruppe das gemeinsame Zelt auf- und abbauen, sich beim Einkaufen und Kochen absprechen etc. Die hier vorgestellten Materialien gehen im Kern auf die Kooperation einiger KollegInnen am Uhlandgymnasium Tübingen zurück, welche die Griechenlandexkursion seit vielen Jahren überwiegend als Campingfahrt durchführen.

Durch die Verteilung von Aufgaben und Dienste wird allen S individuelle Verantwortung für das Gelingen der Reise übertragen; zudem sind die begleitenden Lehrpersonen entlastet. Die hier vorgestellte Liste beinhaltet auch Dienste, die für eine Campingreise spezifisch sind, lässt sich aber leicht an jede andere Form von Exkursion adaptieren.

Die Hinweise zu Führungen und Referaten zeigen an vier Beispielen, wie die S angeleitet werden können, ihren MitschülerInnen vor Ort ein lebendiges Bild der Antike zu vermitteln. Insbesondere sollen sie eine eigene Fragestellung entwickeln, die ihnen und ihren MitschülerInnen ein Fremdverstehen 1 sowie einen existentiellen Transfer ermöglicht. Erleichtert wird ein solcher Zugang durch die Integration interaktiver und erlebnispädagogischer Elemente, die über den kognitiven Erkenntnisgewinn hinaus einen affektiven und ganzheitlichen Bezug zum jeweiligen Thema ermöglichen.

Um die thematische Orientierung zu betonen, sind die Referate nicht zwingend an einzelne Orte gebunden, sondern bündeln teilweise Themen, die an mehreren Orten zur Sprache kommen sollen: So beispielsweise der Umgang mit der nachtodlichen Existenz am Totenorakel von Ephyra und im Jenseitsglauben von Eleusis mit den je spezifischen Formen trickreicher Inszenierung. Die S sind die gesamte Reise über als ‚Spezialisten‘ für das von ihnen gewählte Thema gefragt.

Über die Instrumente von Selbsteinschätzung und Feedback sollen die S ihren individuellen Zuwachs an personalen und sozialen Kompetenzen reflektieren und so bewusst steuern. Dazu sollte der entsprechende Bogen vor der Fahrt ausgegeben und mit den S besprochen und ggf. ergänzt werden. Das Feedback kann durch (mindestens zwei) MitschülerInnen oder auch die Lehrperson erfolgen. Die Zuteilung von MitschülerInnen sollte nach dem Zufallsprinzip erfolgen.

 

LITERATUR
Der Altsprachliche Unterricht 5, 2001: Altertumskunde – Lernen im Museum.

 


1 Vgl. dazu „Einführung Mythos“ oben.

 

weiter mit Aufgaben und Dienste