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Station 11: Stationenblatt

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Handlungs- und produktionsorientiertes Lernen durch Imitieren und Parodieren

Nachrichten – Imitation & Parodie

Beispielszenario 2: „Tagesschau“ parodieren im Deutschunterricht, Klasse 6

Kurzbeschreibung

In diesem Beispielszenario parodieren die Schülerinnen und Schüler zweier sechster Klassen die „Tagesschau“ bzw. „Tagesthemen“. Typische Merkmale einer solchen Nachrichtensendung wie Arten und Auswahl der Inhalte, Vortragsweise der Moderatoren, Aufbau der Sendung, Kameraführung, Gestaltung des Studios etc. (und vor allem, warum dies alles genau so und nicht anders üblich ist) werden zunächst anhand der Imitation typischer Nachrichtenbeiträge erarbeitet. Nachdem die SuS diese typischen Gestaltungsmerkmale von Nachrichtensendungen erkannt haben, können sie den Auftrag erhalten, einzelne Beiträge einer solchen Sendung „auf die Schippe zu nehmen“ bzw. arbeitsteilig auch eine ganze (im Vergleich zum Original natürlich verkürzte) solche parodistische Sendung zusammenzustellen. Dabei können sich die SuS die Bedeutung des Begriffs Parodie induktiv erschließen.

Didaktik / Bildungsplanbezug

Dieses Unterrichtsprojekt im Fach Deutsch der Klasse 6 war in eine Unterrichtseinheit „Beschreiben & Berichten“ eingebettet. Dem Schreiben informierender, sachlicher Texte und vor allem der Unterscheidung dieser von narrativen oder expressiven Textsorten kommt in dieser Klassenstufe wachsende Bedeutung zu. Die SuS sollen zudem erkennen, was diese Textsorten jeweils leisten und beim Adressaten bewirken sollen, das heißt, in welchen Kommunikationssituationen welche Art zu schreiben ihre Daseinsberechtigung hat.

Am Beispiel einer (seriösen) Nachrichtensendung erkennen die SuS vieles wieder, das ihnen vom Schreiben eines Unfallberichts, einer Personenbeschreibung etc. bereits bekannt ist: Es geht primär um Information, nicht um Unterhaltung. Daraus folgt, genau wie bei den Textsorten, dass auf Emotionen, die persönliche Meinung des Vortragenden, Effekthascherisches oder Ablenkendes verzichtet werden muss – anders als bei einer spannenden Geschichte, die den Leser bzw. Zuschauer „fesseln“ soll.

All dies könnte man natürlich auch rein analytisch anhand von Beispielclips mit den SuS erarbeiten. Eventuell wird man damit auch Kinder erreichen, denen der Unterschied zwischen sachlichem Informieren und unterhaltendem Erzählen bisher noch nicht ganz klar geworden ist. Die Erfolgsaussicht erscheint jedoch ungleich größer, wenn alle SuS gezwungen sind, selbst einmal die Rolle des Nachrichtensprechers zu übernehmen und eine Meldung vor der (Tablet-)Kamera zu verlesen. Bekommen sie in einem zweiten Schritt einen narrativen, spannenden Textausschnitt mit demselben Auftrag, diesen „wie ein Nachrichtensprecher im Fernsehen“ vorzutragen, erfahren die SuS diese Textsortenunterschiede nicht nur am eigenen Leib. Sie begreifen durchs Imitieren auch leichter, „warum die [Nachrichtensprecher] immer so langweilig reden und so komisch gucken“ (O-Ton), warum das Studio karg wirkt, die Kameraführung statisch ist usw.

Darauf aufbauend kann man den SuS nun den Auftrag erteilen, Nachrichtenbeiträge zu filmen, die mit den durch die Imitation gefundenen typischen Merkmalen einer Nachrichtensendung brechen und bewusst die Zuschauererwartungen an eine solche Sendung nicht erfüllen sollen. Die Lehrkraft kann hierfür auch gleich Begriffe wie „Parodie“ und „Satire“ einführen und klären, dies scheint aber nicht unbedingt nötig.

Schüleraktivität

  • SuS imitieren Beispiel-Videoausschnitte aus Nachrichtensendungen
  • Typische Merkmale werden analysiert (Textsorten, Inhalte, Gestik, Mimik und Vortragsweise der Sprecher, Kameraführung, Gestaltung des Studios, …)
  • Die SuS bekommen den Auftrag, Teile einer Nachrichtensendung (evtl. inklusive Sprecherwechsel, Einspieler, Schalte, Wetterbericht etc.) zu parodieren
  • Gruppen werden gebildet/gelost, SuS müssen Umsetzung und Aufgabenteilung selbstständig klären
  • Variationsmöglichkeiten für die typischen Merkmale müssen gefunden werden, z.B. unübliche Themen, ungewöhnliche Sprecherpersönlichkeiten, Masken, Gesten, Schauplätze, Kameraführung, …
  • Nachbearbeitung der gefilmten Sequenzen in einer Video-App durch die SuS, evtl. verschiedene Schnittversionen desselben Materials in einer Gruppe
  • Präsentation der Ergebnisse und Feedback anhand vorgegebener Kriterien

Lehreraktivität

  • Beispiel-Videoausschnitte aus Nachrichtensendungen auswählen bzw. schneiden
  • diese den SuS per Tauschlaufwerk oder QR-Code zur Verfügung stellen (oder am Beamer präsentieren)
  • typische Merkmale der Vorlagen und Gründe dafür mit den SuS erarbeiten (oder Hilfestellungen dazu in die Gruppen geben)
  • Grundprinzipien der Parodie klären (ggf. ohne den Fachbegriff einzuführen)
  • Genehmigungen der Erziehungsberechtigten zu Videoaufnahmen einholen bzw. vorhandene Erklärungen prüfen
  • die SuS für Persönlichkeitsrechte und Datenschutz sensibilisieren
  • den Gruppen in der Erarbeitungsphase Feedback und Tipps geben
  • ggf. bei Meinungsverschiedenheiten und Streit in Gruppen pädagogisch eingreifen
  • verschiedene Drehorte zur Verfügung stellen, z.B. Aufnahmeräume aufschließen
  • immer wieder für „Ruhe am Set“ sorgen und Übereifer bremsen…

Verwendete Apps

Kamera
Eine App zum Abspielen des Musikvideoausschnittes. Eine Standard-App ist bereits vorinstalliert.
Eine Kamera-App auf dem zweiten Tablet. Der Videoaufnahme-Modus muss eingestellt sein.

Kamera-icon

Qrafter von Ali Kerem Erkan (iOS) oder QR-Droid von DroidLa (Android)
Zum Bereitstellen der Videos kann ein Link auf eine Videoplattform in Form eines QR-Codes gegeben werden. Zum Lesen des QR-Codes ist ein QR-Code Reader erforderlich.

Qrafter-icon

Documents von Readdle (iOS) oder ES Datei Explorer von ES Global (Android)
Alternativ kann das Video auch über ein Tauschlaufwerk den SuS zu Verfügung gestellt werden. Hierzu benötigen die SuS einen Dateimanager, der mit dem Tauschlaufwerk verbunden ist.

Documents-icon

Video Editor von Samsung (Android) oder Ähnliches
Eine App zum Bearbeiten und Schneiden der gefilmten Sequenzen, zum Einfügen von Effekten, Bildübergängen etc. Die App-Stores bieten unzählige solcher Apps an. Auf vielen Geräten ist aber bereits eine Standard-App vorinstalliert, die absolut ausreicht.

editor-icon

App-Icons: [ C ] der jeweiligen Rechteinhaber

 


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