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Informationsblatt 1: Historischer Rückblick

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Informationsblatt 1: Historischer Rückblick

Als Namensgeber gilt heute der berühmteste Arzt der Antike: HIPPOKRATES (460 - 370 v. Chr.). In seinen Schriften "Corpus Hippocraticum" sind krankhafte Veränderungen in der weiblichen Brust mit den Begriffen "KARKINOS" bzw. "KANKRÖS" (beides griech. für Krebs) benannt, weil ihn die bizarre Form der oberflächlichen Wucherung mit den ringsum zur Versorgung notwendigen Blutgefäßen an einen Krebs erinnerte.

Krebs(e)

Abb.: Krebs: Bsp. Strandkrabbe Abb.: Brustkrebs (Quellen: www.nationalpark-wattenmeer.de www.haz.de niedersachsen.de; www.ostseeschutz.de)

Archäologische Funde lassen jedoch vermuten, dass die Erkrankung so alt ist wie die Menschheit selbst. So können aufgrund des hervorragenden Erhaltungszustands altägyptischer Mumien auch heute noch münzgroße Löcher in den Schädelknochen einer vor etwa 3000 Jahren einbalsamierten Frau erkannt werden. Diese Löcher deuten auf Metastasen (= Tochtergeschwülste) infolge einer Krebserkrankung hin. Bereits in dieser Zeit dokumentierten ägyptische Priester auf Papyri folgende Erkenntnis: "Eine Heilung ist ausgeschlossen, wenn die Wucherung so groß geworden ist, dass sie mit dem bloßen Auge sichtbar ist."

HIPPOKRATES allgemeine Vorstellung über die Entstehung von Krankheiten, dass ein Ungleichgewicht der verschiedenen Körpersäfte Ursache sei, galt auch für den Krebs. GALENUS, ein römischer Arzt des 2. Jh. n. Chr., präzisierte die Annahme, indem die unzureichende Abfuhr schwarzer Galle als Ursache angesehen wurde. Dies führe zu einer Ansammlung in bestimmten Körperteilen und letztlich zu Krebs. Aus diesem Erklärungsversuch resultierte bis ins 17. Jh. die Behandlungsmethode des Aderlasses, um den vermeintlichen Überschuss an schwarzer Galle zu mindern. Diese Form der Therapie war jedoch wenig hilfreich, weil die Patienten aufgrund des ständigen Blutverlustes so geschwächt wurden, dass sie an Entkräftung starben. Über die zweite Behandlungsart von Krebspatienten in Antike und Mittelalter, nämlich die chirurgische Entfernung (= Amputation) von betroffenen Körperteilen ohne Narkose und unter unsterilen Bedingungen, soll hier zur Schonung der Nerven besser der Mantel des Schweigens gelegt werden.

Aufgaben:

  1. Welche der genannten Vorstellungen und Behandlungsmethoden sind auch aus heutiger Sicht noch richtig? Begründen Sie!
  2. Auch in unserer Zeit ist Krebs eine Erkrankung, die von vielen Menschen immer noch gefürchtet wird! Nennen Sie mögliche Gründe für diese Angst.