Zur Hauptnavigation springen [Alt]+[0] Zum Seiteninhalt springen [Alt]+[1]

Erwartungshorizont

  1. Benennen Sie kurz den gegenständlichen Bestand der drei Plastiken. Stellen Sie fest, in welcher Situation sie jeweils dargestellt sind. Untersuchen Sie sie in ihrem Unterschied.

    Abb. 1:

    männliche Figur - im Kontrapost - leichte seitliche Kopfbewegung - eine Hand hängend, die andere angewinkelt 8scheinbar einen Speer tragend -

    Abb. 2:

    ebenfalls nackte männliche Figur - ähnliches Bewegungsmotiv - Kopf leicht zur anderen Seite gewendet - Schleuder über Schulter gelegt

  2. Erklären Sie die unterschiedlichen Bearbeitungs- bzw. Herstellungsverfahren der Plastiken auf Abb.2 und Abb.3 . Stellen Sie dar ein Ihnen bekanntes Bronzeguss-verfahren dar.

    Wie wirkten sich die unterschiedlichen Techniken und Materialien auf die Gestaltung der Oberfläche aus?

    Abb. 2:

    Marmorplastik - als subtraktives Verfahren - Wegnahme von Material - keine Korrektur möglich - vorherige genaue Planung notwendig -

    Abb. 3:

    Menschen nur noch als Silhouette, die sich in Auflösung befindet

  3. Erklären Sie an Hand der dargestellten Plastiken die Beziehungen zwischen der Körper/Raum, Masse/Volumen und Statik/Bewegung.

    Abb. 1 und Abb. 2:

    Körper/Raum: Konzentration der Masse in Oberkörper - Eingreifen des Raumes in die Figur in Armpartie und in den Beinen - bei Michelangelo etwas mehr durch leicht abgespreiztes linkes Bein - bei ihm auch in linkem Arm - ansonsten relativ geschlossene Form bei beiden. Masse/Volumen: Stärkste Masse im Oberkörper - dadurch, entsprechend weniger in Beinen so dass Gewicht nach oben verlagert - Stütze bei beiden durch Baumstumpf bei beiden notwendig um die Masse im unteren Bereich zu verstärken - gute und idealisierte Proportionierungen Statik/Bewegung: beschriebene Bewegung der Arme - In Beinen und Körper klassischer Kontrapost - , so dass eine S- form im der Gesamthaltung der Figuren entsteht –

    Abb. 3:

    Keine organisch verarbeiteten Materialien, sondern technoides, gleichförmiges sog. Halbzeug formt den Körper. Durch Verdichtung im Inneren einer Wolke aus winklig verschweißten Eisenstäben erkennt der Betrachter eine menschliche Gestalt, die auch dem Schaffensprozess zugrunde liegt

  4. Welches Bewegungsmotiv haben die Figuren auf Abb.1 und Abb.2 gemeinsam? Erklären Sie es hinsichtlich der Verschiebung der Körperachsen innerhalb der Figuren.

    Bewegung - Zusammenziehen auf Standbeinseite, Spielbeiseite Ausdehnung des Oberkörpers - ents0pprechende Verschiebung der waagrechten Körperachsen

  5. Erläutern Sie, inwieweit die drei Plastiken ein bestimmtes Menschenbild ihrer Zeit vermitteln.

    Abb. 1:

    Darstellung eines Helden- oder Heroenstandbildes

    Ausdruck findend im Bewegungsmotiv , das einen Ausgleich zwischen Steigen und Fallen, Ruhe und Bewegung, Stehen und Schreiten darstellt. Sie sind idealisierte Bilder des Menschen, die aber auch den Göttern zugewiesen werden - Griechen glaubten, dass es auch für Götter keine bessere Erscheinung gebe als die des Menschen - Darstellung auch eines selbstbewussten Menschen, aber auch das Bild eines „In-sich-ruhens“.

    Abb. 2:

    Auch David ist Synonym für einen selbstbewussten Menschentyp - Er ist die Verschmelzung von Christentum, antikem Vorbild eines sich selbst bewussten Menschen, aber auch eines Renaissancemenschen - Gesichtsausdruck, Größe ,anatomische Durchgestaltung, Aktdarstellung, lässige Haltung unterstreichen das Vor Selbstbewusstsein strotzende Menschenbild - auch in gesetzmäßiger Proportionierung nachvollziehbar -Auch er stellt den Typus eines idealisierten Menschenbildes dar - dennoch auch innere Spannung sichtbar (im Gegensatz zu antiken Vorbildern)

    Abb. 3:

    Gormley hinterfragt zentrale Aspekte der klassischen Bildhauerei: Volumen und Masse. Der Mensch ist bei Gormley eher Konstrukt denn Geschöpf. Die Verästelungen wachsen scheinbar antennenartig suchend nach außen und wirken gleichzeitig gefährlich abwehrend. Die Gestaltung wirft existenzielle Fragen auf (z. B. Verlust von Individualität und Glaube, Entfremdung vom Lebensraum, Vereinsamung und Verletzlichkeit). Die als gegeben geglaubte Sicherheit des Menschen im Weltgefüge ist verschwunden

 

Verkörperungen 1: Herunterladen [docx][16 KB]

Verkörperungen 1: Herunterladen [pdf][107 KB]

 

Weiter zu Material, Form, Raum 2