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Erwartungshorizont



Zu 1.:

  • Die Antwortmöglichkeiten b) und d) sind richtig. Die übrigen (a, c, e) sind falsch.

Zu 2.:

Der Erwartungshorizont orientiert sich am Vergleich der Sondergutstellen (Mt und Lk) nach Theißen/Merz, Der historische Jesus. Ein Lehrbuch, Göttingen 1996.

  • bei Mt:
    • Entlastung der Römer: 27,19 (Traum der Frau des Pilatus); 27,24f. (Handwaschung)
    • Belastung der Lokalaristokratie und des Volkes: 27,6 (Pharisäer bestätigen das Unrecht ihrer Tat); 27,25 (sein Blut komme über uns und unsere Kindeskinder); 27,62-66 (Belastung der Pharisäer als betrügerische Verführer)

  • bei Lk:
    • Entlastung der Römer: 23,6-16 (Pilatus findet keine Schuld an Jesus)
    • Belastung der Jerusalemer Lokalaristokratie (23,6-16)
    • teilweise Entlastung des Volkes: 23,27-31 (Weinen und Klagen der Volksmenge); 23,39 (nur einer der beiden Schächer schmäht Jesus

Zu 3.:

Die SuS können auf folgende Kategorien bei der Plakatbeschreibung (aus Ge/ Gk) zurückgreifen:

  • Gattung: Wahlkampfplakat der PBC
  • Inhaltlicher Bildtypus: Schlagworte und Parolen, Bibelzitat
  • Präsentationsform: öffentlich
  • Komposition:
    • Jesus als zentrales, dominierendes Wort
    • umrahmt mit politischer Feststellung/ Forderung in Ich-Form
    • Ergänzung durch Bibelzitat
    • Angabe der Bibelstelle ist versehen mit dem Slogan „Wir brauchen feste Maßstäbe“
    • Unterer Teil: Verfasser / Kontaktdaten
  • Perspektive:
    • Zentralperspektive
    • Verhältnis zum Betrachter: Aufmerksamkeit wird massiv auf das Wort „Jesus“ bezogen.

Zu 4.:

Die Klausur steht am Ende der Unterrichtseinheit, die sich aus der im Bildungsplan so genannten Dimension und Themenfeld Jesus Christus ergibt.

Es wird empfohlen, die vorliegende Anforderungssituation nach der Schrittfolge des Theologischen Argumentierens (s. ZPGII) zu bearbeiten.

  • Eine gute oder sehr gute Leistung liegt vor,
    → wenn die folgende Schrittfolge beachtet und die damit verbundenen Fragen so (s.u.) oder so ähnlich beantwortet sind und eine begründete Antwort vorliegt:

    1. Behauptung/ These:
      • Die SuS leiten aus dem Plakat die zentrale These ab, dass ein Bekenntnis zu Jesus im privaten und öffentlichen Bereich von der PBC als notwendig angesehen wird.

    2. Erläuterung der These: Was ist damit gemeint? (Was besagt das Gegenteil?)
      • Die SuS stellen fest, dass bei dem vorliegenden Plakat Jesus Christus und das Evangelium Grundlage und Ausgangspunkt für das politische Engagement der PBC sind. Wer sich also im politischen Bereich zu Jesus bekennt, den bekennt Jesus auch vor Gott. Im Gegenzug hieße dies, wer sich nicht zu Jesus bekennt, kann nicht mit dessen und Gottes Unterstützung rechnen.

    3. Biblisch-theologische Begründungen
      • Die SuS ordnen die möglichst im Unterricht behandelte Perikope in den theologischen Kontext ein und können außerdem etwas über die Bedeutung der Nachfolge Jesu sagen. Der Hinweis auf andere Perikopen, die die Nachfolge thematisieren ist ebenso möglich wie der Hinweis auf die verschiedenen Konzepte, angemessen mit der der Bergpredigt umzugehen.

    4. Auseinandersetzung mit anderen Sichtweisen: Wer beschäftigt sich mit dem angesprochenen Thema? Wie sind diese Sichtweisen einzuordnen?
      • Die SuS nehmen eine naheliegende Klärung des Parteinamens vor und erkennen die direkte Übernahme biblischer Worte und Inhalte in politische Wahlkämpfe
      • Die SuS erkennen, dass die PBC zur Nachfolge Jesu aufrufen, um den Segen Gottes zu erhalten
      • Die SuS ordnen die Verwendung eines einzelnen Bibelspruchs zur Untermauerung von Aussagen kritisch in die im Unterricht behandelten Rezeptionsmöglichkeiten biblischer Texte ein.

    5. Zusammenfassende Reflexion mit Bewertung der Argumente und abschließende Stellungnahme einschließlich Handlungsanweisungen.
      • Folgende Möglichkeiten als Reaktion gegenüber dem Mitschülers sind u.a. denkbar:
        • Zustimmung: Hier könnte der Bewertungsschwerpunkt auf die Verwendung von Bibelzitaten im politischen Wahlkampf stehen oder aber auch eine generelle Ablehnung einer religiös ausgerichteten Partei.
        • Zustimmung: Die Hauptaussage des Plakats widerspricht dem religiösen Empfinden des Schülers und seinem Verständnis der Nachfolge Jesu.
        • Contra: Hier könnten als Begründung die zahlreichen Bezüge des Grundgesetzes zu den zentralen Anliegen des Evangeliums angeführt, die besondere Rolle der Kirchen im politischen Diskurs und letztlich das Einstehen einzelner Politiker im Sinne der jesuanischen Ethik angeführt werden.

  • Eine ausreichende Leistung liegt vor,
    • → wenn die Schrittfolge vernachlässigt wird und eine weitestgehend unreflektierte sowie eine erhebliche Mängel in der Begründung aufweisende Stellungnahme vorliegt
    • → wenn elementare Gestaltungsmittel des Plakats nicht im Zusammenhang erläutert, aber erkannt werden.
    • → wenn der Zusammenhang des Bibelverses mit der biblischen Überlieferung nicht hergestellt werden kann, aber auf die Mixtur zwischen politischer Aussagen und Bibelwort hingewiesen wird.
    • → wenn eine einseitige und somit undifferenzierte, unkritische Ansammlung von ursprünglich richtigen Behauptungen zur Aussage des Plakats vorgenommen und damit eine nicht hinreichend begründete Antwort gegeben wird.

 

Jesus Christus III

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