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Material 3

Zeichnung von sexistischen oder gewaltverherrlichenden Botschaften auf T-shirts

Formen von Sexismus:

Unter Sexismus versteht man Formen der Diskriminierung, die sich auf das Geschlecht beziehen. Häufiger als umgekehrt findet man Sexismus bei Männern. Natürlich gibt es verschiedenste Abstufungen von Sexismus. Mancher Sexismus kommt mit einem gewissen Augenzwinkern daher und ist so angelegt, dass viele Frauen darüber lachen können. „10 Gründe, warum ein Bier besser ist als eine Frau“ wäre vielleicht ein solches Beispiel. Problematischer wird es, wenn auf einem T-Shirt das englische Wort Gangbang steht. Heute wird dieser Begriff meist als Gruppensex verstanden, ursprünglich bedeutet er Gruppenvergewaltigung. Auf einer ähnlichen Ebene liegt wohl die Darstellung pornographischer Bilder auf Kleidungsstücken. In beiden Fällen liegt sicherlich ein Statement vor, das Frauen zu bloßen Objekten männlicher Sexualität bzw. sexueller Gewalt macht. Irgendwo dazwischen liegen vielleicht Darstellungen von nackten Frauen als Motive oder kopulierende Strichmännchen oder ähnliches. Das Empfinden, welche Form von Sexismus noch erträglich ist, und welche unerträglich, ist individuell sehr unterschiedlich.

Formen von Gewaltverherrlichung:

Auch bei der Verherrlichung von Gewalt in einem nicht sexuellen Kontext wird man verschiedene Abstufungen feststellen können. Es gibt Botschaften auf T-Shirts, die mit der Androhung von Gewalt verbunden sind: „Du schlägst nur zweimal: Erst daneben und dann mit dem Kopf auf den Boden.“ oder schlicht „Du Opfer!“
Darüber hinaus ist es aber oft die Bildsprache, die Gewalt verherrlicht. Natürlich sind da die Fan-T-Shirts von Metalbands, die häufig mit blutrünstigen Monstern und ähnlichem bebildert sind. Ist schon ein Bandtitel wie 5-Finger-Death-Punch gewaltverherrlichend? Ist es in Ordnung, wenn man auf einem T-Shirt sieht, wie ein junges Mädchen vom Satan gefesselt und mit Folterwerkzeugen bedroht wird? Im rechtsextremistischen Milieu findet man nicht selten rassistische Motive und Sprüche, die Gewalt gegen Ausländer verharmlosen oder sogar dazu aufrufen: „Killer-Döner nach Thüringer Art“ ist eine deutliche Anspielung auf die Morde des rechtsextremen NSU. Ein T-Shirt der rechtsextremen Marke Consdaple zeigt einen Henker im Ku-Klux-Klan-Look mit einer blutigen Axt und der Aufschrift: „Hellcome to Germany“.

Rechtliche Situation

Nach Paragraph 131 Strafgesetzbuch ist Gewaltverherrlichung dann strafbar, wenn sie Gewalt verharmlost oder die Menschenwürde verletzt. Dies gilt natürlich in besonderem Maße auch für sexuelle Gewalt. Das Bundesarbeitsgericht interpretiert das sog. Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz so, dass verbotene sexuelle Belästigung auch dann vorliege, wenn pornographische Darstellungen öffentlich am Arbeitsplatz gezeigt werden. Für die Belästigung durch Schüler an der Schule gilt dieses Gesetz allerdings nicht und so gibt es hier eine Rechtslücke und nur extreme Fälle der Belästigung sind strafrechtlich relevant.1 An einigen Schulen sind über die Hausordnung gewaltverherrlichende oder sexistische Botschaften auf Kleidungsstücken verboten.

 

Arbeitsaufträge:

  1. In Einzelarbeit: Lies den Text und unterstreiche zentrale Begriffe.
  2. In Partnerarbeit: Fasst den Inhalt des Textes in Form einer Mindmap zusammen.
  3. In Partnerarbeit: Erklärt die Gründe, die Leute haben, solche Motive auf T-Shirts zu tragen.
  4. In Gruppenarbeit:
    1. Darf man sich kleiden, wie man will? Überprüft, unter welchen Bedingungen Sex- und Gewaltmotive auf Kleidungsstücken zu einem ethischen Problem werden.

    2. Gestaltet mit den Ergebnissen Eurer Arbeit ein Plakat, mit dem Ihr Euren Mitschüler/innen Eure Ergebnisse präsentieren könnt.

 

1 http://www.bpb.de/apuz/178676/sexuelle-belaestigung-recht-und-rechtsprechung?p=all (5.10.2017)

 

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