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Transfer und Lernergebnis

Infobox

Diese Seite ist Teil einer Materialiensammlung zum Bildungsplan 2004: Grundlagen der Kompetenzorientierung. Bitte beachten Sie, dass der Bildungsplan fortgeschrieben wurde.


Aufgabe 1: Galileo Galilei 2012

Galileo Galilei hat am 22.06.1633 vor dem Inquisitionsgericht seiner neuen Lehre mit folgenden Worten abgeschworen: „Ich, Galileo, Sohn des Vincenz Galilei aus Florenz, siebzig Jahre alt, stand persönlich vor Gericht und ich knie vor Euch Eminenzen, die Ihr in der ganzen Christenheit die Inquisitoren gegen die ketzerische Verworfenheit seid. Ich habe vor mir die heiligen Evangelien, berühre sie mit der Hand und schwöre, daß ich immer geglaubt habe, auch jetzt glaube und mit Gottes Hilfe auch in Zukunft glauben werde, alles was die heilige katholische und apostolische Kirche für wahr hält, predigt und lehrt. Es war mit von diesem Heiligen Offizium von Rechts wegen die Vorschrift auferlegt worden, daß ich völlig die falsche Meinung aufgeben müsse, daß die Sonne der Mittelpunkt der Welt ist, und daß sie sich nicht bewegt, und daß die Erde nicht der Mittelpunkt der Welt ist, und daß sie sich bewegt. Es war mir weiter befohlen worden, daß ich diese falsche Lehre nicht vertreten dürfe, sie nicht verteidigen dürfe und daß ich sie in keiner Weise lehren dürfe, weder in Wort noch in Schrift. Es war mir auch erklärt worden, daß jene Lehre der Heiligen Schrift zuwider sei...“

Aufgabe : Stell dir vor, Galilei würde im Jahr 2012 noch einmal vor eine kirchliche Behörde treten, aber dieses Mal seine Lehre bzw. die Erkenntnisse der Astrophysik offensiv vertreten. Wie müsste er argumentieren, dass auch die Theologen einverstanden wären. Schreibe seine Rede auf.

 

Aufgabe 2: Charles Darwin 2012

Das Jahr 2009 galt als das sog. „Darwin-Jahr“: Darwin wurde im Jahr 1809 geboren und sein Hauptwerk „Über die Entstehung der Arten“ wurde vor 150 Jahren veröffentlicht. Zwar gab es nie – anders als bei Galilei – eine ausdrückliche Verurteilung von Darwins Theorie durch die kath. Kirche, doch begegnete diese den neuen Ansichten über die Evolution des Lebens zunächst durchaus skeptisch, weil die Wahrheit der Schöpfungsgeschichte auf dem Spiel stand.

Aufgabe : Angenommen, Charles Darwin dürfte heute vor der päpstlichen Akademie der Wissenschaften einen Vortrag über die Evolutionstheorie und ihr Verhältnis zum Glauben halten, was  könnte er sagen? Verfasse eine Rede.

 

Aufgabe 3: Eine Ansprache

Verfasse eine kurze Predigt (max. 8 Minuten) zu dem Satz des Glaubensbekenntnisses: „Ich glaube an Gott, den Schöpfer des Himmels und der Erde“.

 

Aufgabe 4: Buchkritik „Susi Neunmalklug“

Michael Schmidt-Salomon, geb. 1967, ist Philosoph und Schriftsteller, Musiker und Sozialwissenschaftler, außerdem Mitbegründer und Vorstandssprecher der Giordano Bruno Stiftung, die es sich zum Ziel gemacht hat, der Weltanschauung des Atheismus zu mehr Akzeptanz in unserer Gesellschaft zu verhelfen. Mit seinem Kinderbuch „Susi Neunmalklug erklärt die Evolution“ übt er beißende Kritik an einem naiven Schöpfungsglauben, der sich wortwörtlich an die Bibel hält. Auf seiner Homepage findet man einen Videoclip dazu. 

Aufgabe : Schau dir diesen Videoclip an. Stell dir nun vor, du führst ein Gespräch mit Susi Neunmalklug und erklärst ihr die Zusammenhänge. Formuliere, was du ihr sagen würdest.

 

Aufgabe 5: Hearing (Alternative: M3.2, Aufgabe 3, Teil 3)

Nachdem die S die nötige Sachkompetenz erworben haben, sollen sie nun abschließend die Gelegenheit haben, sich in einer (gespielten) Podiumsdiskussion mit den verschiedenen Positionen auseinander zu setzen.

Pro Position (Hawking, Dawkins auf der einen Seite – Lohfink, Küng auf der anderen Seite) treten je zwei S auf, insgesamt also vier S. Die in der Textarbeit erworbenen Kenntnisse werden als Grundlage für die Diskussion genutzt.

Wichtig ist, dass die S die entsprechenden Positionen gern vertreten, dass sie sich evtl. ein Stück weit damit identifizieren. Eine gründliche inhaltliche Vorbereitung ist deshalb unabdingbar.

1. Schritt:

Der Gesprächsleiter/Moderator ruft die zwei Vertreter des atheistischen Naturalismus und die zwei  Vertreter der Theologie nacheinander auf und bittet sie um ihre Stellungnahme (max. 2 Minuten), die diese – an das Publikum gewandt – vortragen.

2. Schritt:

Der  Gesprächsleiter initiiert ein möglichst kontroverses und engagiertes Gespräch zwischen den Befürwortern und Gegnern des Schöpfungsglaubens. Sie können Rückfragen stellen, Ungereimtheiten der anderen Position aufzeigen und Gegenargumente vorbringen. Wichtig ist, dass die Vertreter sich mit „ihrer“ Position einigermaßen identifizieren können und sie offensiv vortragen. Die übrigen Schülerinnen und Schüler sind während des Hearings Zuhörer und machen sich gezielte Notizen, um in der anschließenden Auswertung nachhaken und etwaige Problempunkte ansprechen zu können.

3. Schritt:

Abschließend erteilt der Vorsitzende den Zuhörern das Wort für ein Feedback. Alle Schülerinnen und Schüler haben die Gelegenheit, in einer offenen Diskussion zu dem im Hearing Gesagten Stellung zu nehmen und auch die eine oder andere Aussage zu ergänzen bzw. zu korrigieren.

Beurteilungskriterien könnten sein:

  • Ist die jeweilige Position in ihren Einzelpunkten und ihrem Gedankengang zutreffend wiedergegeben worden?
  • Konnten die Teilnehmer flexibel auf die Positionen ihrer „Gegner“ reagieren?
  • Hat der einzelne Teilnehmer des Hearings mit seinem Auftreten insgesamt überzeugt?

 

zurück: Text: Hans Küng

weiter: Evaluation

 

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