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IT-English / Unterrichtsdokumentation

Didaktisch-methodischer Kommentar

Der vorliegende Lernpfad will die interessierte Lehrkraft an die Nutzung einer internetgestützten Plattform heranführen.

Je nachdem, wie die fachlichen Kenntnisse auf dem Gebiet Computer- und Informationstechnik ausgeprägt sind, empfiehlt es sich, die Inhalte (siehe Unterrichtsverlauf) vorerst selbst zu erarbeiten und die bereitgestellten interaktiven Übungen selbst zu machen (siehe dazu auch "Analyse der Voraussetzungen").

Auf jeden Fall ist es lohnend, eine solche Plattform im Unterricht oder unterrichtsbegleitend zu nutzen.
Die einfache Bedienung und die geringen technischen Anforderungen (nur Web-Browser) bergen wenig Risiko eines Misserfolgs.
Der große Fundus thematischer Lerneinheiten, deren Auswahl frei an die jeweiligen Bedürfnisse adaptierbar ist, bedeutet eine echte Arbeitsersparnis für die Lehrkraft.
Er ermöglicht die unterschiedlichsten Arbeitsformen und unterstützt das selbstorganisierte Lernen.
In diesem Sinne, lassen Sie sich ein auf unser Motto: Expand the Physical Boundaries of School.

Expand the Physical Boundaries of School heißt : Die Plattform stellt ihren Fundus unabhängig vom Veranstaltungsort Schule und der Unterrichtszeit allen Lehrenden und Lernenden zur Verfügung.
Durch den Einsatz des modernen Kommunikationsmediums werden die physikalischen Begrenzungen des Schulgeländes durchbrochen, indem schulische Kommunikation unabhängig wird vom Schul-Campus und der Präsenz der Akteure.
Das Treffen findet im virtuellen Raum statt. Die Lernenden haben Zugriff auf Texte, Vokabeln, Grafiken und Übungen, wo und wann immer sie dies wünschen. (Ein Computer mit Internet-Zugang muss natürlich verfügbar sein.) Lehrende und Lernende können sich unabhängig von Ort und Tageszeit austauschen. Sie befinden sich in einem permanenten asynchronen Dialog. Alle Materialien auf der Plattform sind über eine komplexe Datenbankstruktur verknüpft und demzufolge über Stichwortsuche abrufbar.
Diese Tatsache verstärkt das Element des selbstorganisierten Lernens , da die Lernenden gemäß ihrem inhaltlichen Bedarf sich ihren Lernstoff selbst zusammenstellen können. Alle thematischen Texte sind immer mit Wortangaben, sprachlichen und Verständnisübungen sowie meist auch mit erklärenden Medien versehen. Eine betreuende Lehrkraft kann aus dem großen Fundus gezielt inhaltliche Aufträge an die Schülerinnen und Schüler erteilen und über eine für sie exklusiv verfügbare Tutorenfunktion die Aktivitäten jeder einzelnen Teilnehmerin und jedes einzelnen Teilnehmers ihrer Lerngruppe beobachten.
Erfahrungen zeigen, dass es bei vielen der Schülerinnen und Schüler in den Abendstunden eine intensive Nutzungs-Phase gibt, in die die Lehrkraft bei Bedarf behutsam eingreifen kann. Daraus ergibt sich häufig eine Lern-Beratung, die sich sehr positiv auf den Präsenz-Unterricht am (Schul-)Tag auswirkt.

Sechs berufliche Schulen in Baden-Württemberg und 400 Lernende

Inzwischen arbeiten sechs berufliche Schulen in Baden-Württemberg mit ca. 400 Schülerinnen und Schüler n mit der Plattform. Die Anzahl von Anfragen zeigt, dass diese Zahl vermutlich noch steigen wird. Die größte Gruppe bei den Lernenden sind IT-Fachinformatikerinnen und -informatiker und Auszubildende in Teilzeit-Unterricht.
Bei den Vollzeitschulen sind etliche Berufskollegs (Technik und Medien) vertreten. Auch für das Technische Gymnasium (Informationstechnik bzw. Medientechnik) sind die Inhalte auf der Plattform geeignet .

Erfahrungen von Kolleginnen und Kollegen mit der Plattform

Kollege Straube-Kögler, Gottlieb-Daimler-Schule II, Sindelfingen:

"Die Homepage stellt Englisch-Lehrern im IT-Bereich ein Corpus an englischen Fachtexten zur Verfügung, die man für den konventionellen Unterricht im Klassenzimmer aufbereiten kann. Dies bedeutete für mich konkret, dass ich zu Beginn des Schuljahres für eine Unterrichtseinheit zum Thema networks einen passenden Text (LAN Topologies) auf der Website ausgewählt und heruntergeladen habe. Dazu wurden von mir Fragen entworfen, die die Schüler zusammen mit dem Text auf einem Arbeitsblatt erhalten haben und schriftlich beantworten mussten.
Nachdem im ersten Block die Anmeldeprozedur abgewickelt war und ich die Schüler in den Gebrauch der Homepage eingeführt hatte, wurden sie von mir zu Beginn des zweiten Blockes darauf hingewiesen, dass ihnen in der Klassenarbeit am Ende der zweiten Blockwoche ein Aufgabentyp (jumbled sentences) und ein Text aus IT-English vorgelegt werden würde, zu dem sie Fragen beantworten müssten. Ich grenzte dabei den Umfang auf die sieben Texte auf der Homepage ein, die sich mit dem Thema networks befassen. Um allen Schülern die Möglichkeit zu geben, sich mit den Texten schon während der Schulzeit vertraut zu machen, verbrachte ich mit ihnen eine Doppelstunde im Computerraum. Der Arbeitsauftrag war klar vorgegeben: Beschäftigung mit den network-Texten, unbekannte Vokabeln nachschlagen und die Online-Übungen dazu machen.
Die Vorgehensweise beim Lernen wie Reihenfolge oder Bearbeitungszeit blieb dabei den Azubis selbst überlassen. Wem die Doppelstunde nicht ausreichte, der konnte sich noch nach dem Unterricht an einem Computer der Schule oder zuhause mit den Übungen beschäftigen. Manche Schüler druckten sich die Texte und Vokabeln in der Schule aus, um sie auf dem Heimweg in der S-Bahn oder anderswo zu lernen.
Über die Zugangsberechtigung als Tutor konnte ich nachvollziehen, wie intensiv sich meine Schüler mit den Texten und Aufgaben der Homepage beschäftigten und hier einen Zusammenhang mit dem individuellen Erfolg oder Misserfolg bei der Klassenarbeit herstellen."

Veränderung des Lehr- und Lernszenarios

"In den Unterrichtsstunden im Computerraum verändert sich die Rolle des Lehrenden und der Lernenden gegenüber dem herkömmlichen Unterricht. Als Lehrer stehe ich nicht mehr im Zentrum des Geschehens, sondern biete meine Hilfe individuell an. Im vorliegenden Fall zeigten die meisten meiner Schüler großen Ehrgeiz, die Übungen von IT-English alleine auszuprobieren. Wenn Probleme auftraten und diese nicht über das angegebene Vokabular oder den Rückgriff auf ein Online-Wörterbuch wie LEO lösbar waren, halfen sie sich untereinander aus oder baten mich um Unterstützung.
Insgesamt arbeiteten die Schüler der drei Klassen konzentriert an den Aufgaben der Website. Hin und wieder legten sie Pausen ein, um sich mit Kollegen über fachliche und andere Dinge zu unterhalten oder im Internet zu surfen. Innerhalb eines bestimmten Rahmens wurden diese Ablenkungen von mir toleriert."

Weitere Fachkollegen klinken sich ein und bereichern die Exercises

Einen anderen Weg wählte der Kollege Dr. Wolfgang Schäfer, Zentralgewerbeschule Buchen/Odenwald: Er verwendete IT-E als Fundus für Texte, die er im Unterricht behandelt. Daraus leitete er Übungsaufgaben ab, die er uns dann samt einer Auswahl an Musterlösungen zur Verfügung stellte. Von ihm stammt der Datensatz LAN Basics - Free Writing.

Schüler-Autoren

Eine sehr ermutigende Tatsache ist, dass sich fleißige User unter den Schülerinnen und Schülern der bisher beteiligten Schulen mit konstruktiver Kritik an IT-E beteiligen und sogar mit eigenen Datensätzen zum inhaltlichen Fundus von IT-E beitragen:

Nuno Figueira und Robert Heinrich, beide GDS II, Sindelfingen haben den Text Nr. 46 über ADSL/T-DSL beigesteuert.
Von Dirk Weber, Berufliche Schulen Bietigheim-Bissingen, stammen die Beiträge
Nr. 10 ( A Hotline Call - Printer Problems), Nr. 34 ( Game programming with DirectX) und Nr 81 (Job Reference).

Diese Tatsache ist auch deshalb bemerkenswert, da sich hier ein neues Element im Szenario des Lehrens und Lernens zeigt.

Die Halbwertszeit des Wissens ist insbesondere im IT-Bereich extrem kurz.
Aus diesem Grund ist es eigentlich naheliegend, dass Auszubildende, die ja ständig mit den neuesten inhaltlichen Aspekten ihres Berufsfeldes zu tun haben, auch die Inhalte des Lernens in der Fremdsprache beeinflussen. Dafür ist eine Plattform wie IT - E das ideale Medium, denn nirgends sonst können sich Autorinnen und Autoren, Tutorinnen und Tutoren und Lernende so dauerhaft nahe kommen, nirgends sonst sind Inhalte so dynamisch veränderbar, wie auf einer Web-Seite mit Datenbank-Hintergrund.
Dass dieses Potenzial auf dieser Plattform so lebhaft Gestalt annimmt, ist ebenso bemerkenswert wie erfreulich.

Tutorielle Begleitung und Grenzen des Selbstorganisierten Lernens

Einige Gedanken zu Blended Learning aus der Sicht eines Teletutors (von Jörg Rempfer, admin@it-english.de)
E-Learning oder Distant Learning wird noch immer gerne als Wundermittel verkauft, indem der Eindruck erweckt wird, die Lehrkraft werde überflüssig und die Lernenden erreichten spielerisch und wie von selbst ihr Ziel.
Es ist auch eine Illusion, zu glauben, nur weil ein weiteres Medium angeboten wird, werde die Zeit, welche die Lernenden sich mit dem Lernstoff beschäftigen, automatisch länger.
Wie in allen Lernumgebungen gelten auch hier die Grundsätze: Learning Efforts Are Essential und Die Lerner lernen nur, solange sie wollen.

Also, ohne eigene Anstrengung der Lernenden geht nichts. Es kommt nach wie vor darauf an, wie viel Aufwand oder Anstrengung (effort!) die Lernenden innerhalb und außerhalb des Unterrichts oder des Klassenzimmers aufzubringen bereit sind, um einen bestimmten Lernstoff zu bewältigen.
Auch ohne die kontinuierliche Betreuung oder Begleitung der Lehrkraft geht nicht viel. Diese Erfahrung hat der Autor in verschiedenen solcher Web-gestützten Lernszenarien inzwischen gemacht. Auch wenn noch so viele Topical Texts und noch so viele Übungen angeboten werden: die Lernenden verschwinden tendenziell von der Plattform, falls nicht eine rege Betreuung von den Teletutoren bzw. von der Lehrkraft angeboten wird.
Ein dauerhafter Lehr- und Lernbetrieb kann nur dann wirklich funktionieren, wenn neben der virtuellen Lehr- und Lernveranstaltung ein ganz herkömmlicher Präsenz-Unterricht stattfindet, aus dem heraus immer wieder Impulse zur Arbeit mit dem virtuellen Medium erfolgen.
In einem solchen Szenario allerdings kann die Web-Plattform IT - E viele Funktionen für Lehrende und Lernende bieten, welche die Arbeit beider Seiten mit dem Stoff und die Kommunikation untereinander angenehm und nachhaltig gestalten.
Der vorliegende Lernpfad stellt Materialien zum Selbststudium und zur Verwendung im eigenen Unterricht zur Verfügung.
Auf diese Weise soll die interessierte Lehrkraft eingeladen werden, das volle Potenzial von www.it-english.de für sich und ihren Unterricht zu nutzen.