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Zusatzinformation 4

Intertextualität als Spiel mit den Textsorten am Beispiel des postmodernen Romans „Das Parfum“

Literarische Texte, namentlich die künstlerisch gestalteten fiktionalen Texte, sind Teil einer „literarischen Reihe“, also einer (genealogisch) aufeinander aufbauenden Abfolge von Texten, die durch die Thematik, aber auch durch die Textsorte bzw. Gattung bestimmt ist. Historische Romane orientieren sich also an dem Muster der bisherigen historischen Romane, können sie jedoch auch experimentell brechen, was aber heißt, dass man dennoch wissen muss, wie historische Romane „normalerweise“ geschrieben sind.

Texte, die besonders innovativ sein wollen, vermischen oft verschiedene Textsorten miteinander. Dies ist auch der Fall bei „Das Parfum“, das die Lebensgeschichte eines Mörders darstellt, dabei auf Entwicklungsromane referiert, durch die Figur von Richis auch einen Detektiv (der jedoch untypischerweise scheitert) sowie Elemente des historischen Romans hat, weil u.a. Daten und Orte ein „historisches Setting“ liefern.

Zu den verschiedenen Textsorten und deren Relevanz für den Roman „Das Parfum“ siehe z.B.

Norbert Berger: Patrick Süskind – Das Parfum. Unterrichtshilfe mit Kopiervorlagen für die Sekundarstufe II, Auer 2018.

hier v.a. die Musterseite: https://www.auer-verlag.de/media/ntx/auer/sample/04350_Musterseite.pdf

Vertiefungsmöglichkeit:

z.B. Stefan Volk, Einfach Deutsch, Das Parfum, Schöningh 2016, Baustein 6, S.112-127 mit Arbeitsblättern zu den verschiedenen Textsorten (Arbeitsblätter 16-19)

Hinweise zu Intertextualität und Postmoderne:

Einige Texte seit den 90iger Jahren vermischen gezielt mehrere Textsorten als eine Art „Patch-Work“ wie bei „Das Parfum“ und betonen ihre Intertextualität, kommentieren teilweise auch ihre Machart (Metafiktionalität). Sie gelten als Beispiele der neuen „Epoche“ Postmoderne. Deren Befürworter grenzen sie von der (literarischen) Moderne ab, die eine schlüssige, realistische Welt darbieten will, weil sie davon ausgehen, dass die Postmoderne im Gegensatz dazu Brüchigkeiten in der Figuren- und Weltdarstellung darstellt. In der deutschsprachigen Literatur gilt „Das Parfum“ als prominentes Beispiel der „Postmoderne“, diese ist jedoch in der englischsprachigen Welt (GB, USA) und vielen post-kolonialen Texten (z.B. bei Salman Rushdie) noch stärker ausgeprägt.

 

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