Zur Hauptnavigation springen [Alt]+[0] Zum Seiteninhalt springen [Alt]+[1]

Erasmus+

Newsletter Nr. 1

Newsletter Nr. 2

Newsletter Nr. 3

Aktuelles

Bitte beachten Sie die Projekthomepage https://mig-mooc.de/


Newsletter zum Erasmus+-Projekt
"Menschen im Gespräch – Lehrerfortbildung im
europäischen Kontext (MiG)"


3. Ausgabe, 30.11.2018


Das Erasmus+-Projekt „Menschen im Gespräch – Lehrerfortbildung im europäischen Kontext“ (MiG) hat sein erstes Arbeitsjahr erfolgreich unter der Leitung der Landesakademie für Fortbildung und Personalentwicklung – Standort Bad Wildbad beendet.

Übergeordnetes Ziel des MiG-Projekts ist die Integration von Flüchtlingen und Migranten in bestehende regionale Gesellschafts- und Bildungssysteme. Konkret bedeutet dies, bildungssprachliche Kompetenzen von Schülerinnen und Schüler zu fördern, damit diese dem Fachunterricht in den Regelklassen folgen können. Hierzu bedarf es vieler Anstrengungen - gerade auch in den Vorbereitungs- bzw. Willkommensklassen, die Kinder ohne deutsche Sprachkenntnisse in Baden-Württemberg und Österreich auf die Regelklassen vorbereiten. Um dies zu erreichen, ist eine Stärkung der Lehrerprofessionalität im Umgang mit sprachlicher, kultureller und individueller Vielfalt notwendig.

Das Projekt MiG legt Schwerpunkte auf die Weiterentwicklung der Bereiche

  • Unterrichtsentwicklung – Förderung des Erwerbs interkultureller Kompetenzen
  • Personalentwicklung – Umgang mit Mehrsprachigkeit
  • Schulentwicklung – Interkulturalität gestalten bedeutet den Einsatz und die Zusammenarbeit aller am Schulleben Beteiligten, Einbindung in das Schulcurriculum
  • Elternarbeit – Interaktion mit Eltern/Erziehungsberechtigten und Einbindung der Eltern/Erziehungsberechtigten in den Umsetzungsprozess an Schulen


Im Fokus stehen dabei die Vorbereitungs-/Willkommensklassen und die Klassenstufen 3 bis 6. Geplant ist auf der Basis der Projektergebnisse ein themenbezogenes Unterstützungspaket für Schulen in Form einer sogenannten „MiG-Schul-Box“.

I. Aktueller Stand

I.1 Transnationale Kurzzeitfortbildung in Tramin/Südtirol

Von 07. bis 11. Oktober fand die dritte Transnationale Kurzzeitfortbildung der gesamten Projektgruppe in Südtirol statt. Tagungsort war die Fortbildungsakademie Schloss Rechtenthal in Tramin. Neben der Weiterarbeit an den vier Intellectual Outputs (IOs)

  • Mehrsprachencurriculum für die Klassenstufen 3 - 6
  • Kompetenzmodell für Mehrsprachigkeit zur Hinführung auf die Klassenstufen 3 - 6
  • Transnationales Fortbildungskonzept zu Deutsch als Zweitsprache/Deutsch als Fremdsprache, Elternarbeit und Migrationspädagogik
  • Massive Open Online Course (MOOC) zu Migrationspädagogik

standen Schulbesuche mit Unterrichtshospitationen auf dem Programm. Der Blick in Südtiroler Schulen gab den Teilnehmenden wiederholt Impulse für die inhaltliche Weiterentwicklung der vier IOs. Zudem arbeiteten phasenweise die transnationalen Arbeitsgruppen des Mehrsprachencurriculums und des Kompetenzmodells zusammen, um beide IOs inhaltlich aufeinander abzustimmen. Auch das anstehende zweite Fortbildungsmodul zum Thema „Eltern-Interaktion“ wurde weiterentwickelt und hinsichtlich seiner Ziele und Inhalte geschärft.

I.2 Lenkungsgruppentreffen in Sterzing/Südtirol

Von 15.-18. November traf sich die Lenkungsgruppe zu einer Tagung in Sterzing/Südtirol. Wichtige inhaltliche und organisatorische Entscheidungen standen an, wie zum Beispiel die Einrichtung einer möglichen „MiG-Homepage“, die Themen der weiteren zwei Fortbildungsmodule oder die Genehmigung der erarbeiteten Inhalte des Mehrsprachencurriculums und des Kompetenzmodells.

Auf der Grundlage der getroffenen Entscheidungen werden die einzelnen Intellectual Outputs weiterentwickelt.

II. Intellectual Outputs konkret

II.1 IO Transnationales Fortbildungskonzept

Zwischenzeitlich konnte hinsichtlich des Intellectual Outputs „Transnationales Fortbildungskonzept“ unter Leitung von Prof´in Marina Grogger und Dr. Linda Huber, beide Pädagogische Hochschule Stefan-Zweig Salzburg, das erste Fortbildungsmodul zum Thema „Selbstreflexion und Erwerb interkultureller Kompetenzen“ in allen drei Regionen – Österreich/Salzburg, Italien/Südtirol und Deutschland/Baden-Württemberg - erfolgreich durchgeführt werden.
Zielgruppe der beiden Fortbildungen waren Lehrerinnen und Lehrer, die in Vorbereitungsklassen und/oder Regelklassen der allgemein bildenden Schulen unterrichten.

In Südtirol waren zudem beim ersten Fortbildungsmodul Lehrkräfte aus dem Kosovo unter den Teilnehmenden, da der Kosovo als sogenannter „stiller“ Projektpartner unter anderem an der Erstellung und Erprobung von Fortbildungsmodulen und Materialien laut Antrag beteiligt ist. Die Koordinierung oblag dem Projektpartner Education Unlimited e.V. unter Leitung der Vorsitzenden Kerstin Zielosko-Labonte.

Ein zweites Fortbildungsmodul zum Thema „Kooperation und Kommunikation mit Eltern bzw. Erziehungsverantwortlichen/Erziehungsberechtigten“ wurde bereits von 22. bis 23. Oktober 2018 an der Landesakademie in Bad Wildbad für die Region Baden-Württemberg durchgeführt. Hier haben neben baden-württembergischen Lehrkräften auch fünf russische Lehrkräfte aus dem Gebiet Swerdlowsk unter Leitung von Direktorin und Vorstand Carmen Mattheis, Landesakademie Bad Wildbad, und Schulrätin Heidi Bopp, Staatliches Schulamt Pforzheim, teilgenommen.

Im Rahmen dieses zweiten Fortbildungsmoduls besuchte MdL Karl-Wilhelm Röhm, bildungspolitischer Sprecher und stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU, am Montagvormittag, den 22. Oktober die Landesakademie in Bad Wildbad. Er zeigte großes Interesse an MiG, der zentralen Lehrerfortbildung als solcher sowie an der gelebten russischen Partnerschaft. So nahm sich MdL Röhm viel Zeit für Gespräche mit den baden-württembergischen und russischen Lehrkräften, ging auf Fragen der Teilnehmenden ein und berichtete aus seinen Erfahrungen als Schulleiter und als Politiker.

Leider musste MdEP und Vizepräsident des Europäischen Parlaments Rainer Wieland, der das Erasmus+-Projekt von Anfang an sehr stark unterstützt und gefördert hat, seinen Besuch aus dringlichen dienstlichen Gründen absagen und auf 2019 verschieben.

Information zur Kooperation mit der Pädagogischen Universität Jekaterinburg

Im Auftrag des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport ist die Akademie Bad Wildbad in Nachfolge der geschlossenen Akademie Calw für die Kooperation mit der Pädagogischen Universität Jekaterinburg, Russland, verantwortlich. Im Jahr 2017 konnte die Partnerschaft, die auf einem Staatsvertrag der beiden Regionen Baden-Württemberg und Swerdlowsk beruht, ihr 25jähriges Jubiläum feiern. Die fünf Lehrkräfte verbrachten mit weiteren russischen Lehrkräften einen rund zehntägigen Studienaufenthalt in Baden-Württemberg unter Leitung von Akademiereferent Andreas Erb.

Weitere Informationen zur Partnerschaft im Auftrag des Landes Baden-Württemberg:

https://lehrerfortbildung-bw.de/zsl_as_wb/internationales/jekaterinburg/

Die Pädagogische Universität Jekaterinburg ist wie der Kosovo „stiller“ Partner des Erasmus+-Projekts. Fortbildungen in Form von Workshops zu MiG werden in den beiden Partnerregionen für das Jahr 2019 anvisiert.

Wissenschaftliche Evaluierung

Beide Fortbildungsmodule wurden wissenschaftlich von der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg unter Leitung von Dr. Hermann Scheiring evaluiert. Für alle drei Regionen ergaben sich positive Resultate. Für das Modul A konnten an den Standorten Bad Wildbad und Salzburg signifikante Veränderungen hinsichtlich der Wirksamkeit nachgewiesen werden. Das Modul B ist aktuell in der Phase der Datenerhebung. Die wissenschaftlichen Berichte werden, sobald alle Evaluierungen stattgefunden haben, in geeigneter Form im Rahmen des Projekts aufgearbeitet, dokumentiert und veröffentlicht.

Zusätzliches Modul in Baden-Württemberg: Visual Facilitation

Als zusätzliches baden-württembergisches Fortbildungsmodul wird im Januar 2019 ein Lehrgang zu Visual Facilitation mit dem Titel „Visuelle Kommunikation in der interkulturellen Schüler- und Elternarbeit“ unter Leitung von Akademiereferentin Linda Krämer und Sonderpädagogin und Fortbildnerin Ruth Bucher angeboten. Die Teilnehmenden entwickeln im Laufe des Lehrgangs ihre eigene Bildhandschrift und erarbeiten sich einen für ihre Schülerinnen und Schüler passenden interkulturellen Bildwortschatz, der auch in Elterngesprächen zum Einsatz kommen kann.

II.2 IO Mehrsprachencurriculum und

IO Mehrsprachen-Kompetenzmodell

Weitere erfolgreiche Schritte konnten auch in den beiden Intellectual Outputs „Mehrsprachencurriculum“ unter Leitung von Verena Debiasi, Bozen/Südtirol, und „Mehrsprachen-Kompetenzmodell“ unter Leitung von Regierungsschuldirektorin i.R.

Grafiken und Fotos: Linda Krämer, Landesakademie Marianne Müller und Direktorin Carmen Mattheis, beide Landesakademie Bad Wildbad, erzielt werden.
So bildet das Mehrsprachencurriculum einen geeigneten curricularen kompetenz-orientierten Rahmen für Schulen, der in das jeweilige Schulcurriculum der Schulen in Baden-Württemberg integriert werden kann.

Anregungen für die konkrete Umsetzung des Mehrsprachencurriculums im Unterricht bietet das Kompetenzmodell zur Mehrsprachigkeit.
Beides zusammen kann Schulen eine große Orientierung und Unterstützung im Umgang mit Mehrsprachigkeit, Interkulturalität und Deutsch als Zweitsprache/Fremdsprache auch im Hinblick auf die Elternarbeit bieten. Hierzu werden im laufenden Schuljahr Lernanregungen und konkrete Lernanlässe von Schulen aus allen drei Regionen, sowie aus der Region Swerdlowsk und von Lehrkräften im Kosovo erprobt.

Ausblick

Für 2019 ist geplant, beide IO´s (Mehrsprachencurriculum und Kompetenzmodell) mit ihren fertigen Produkten in der Lehrerfortbildung zu verbreiten (in die Lehrerfortbildung aufzunehmen/ zu integrieren) und weitere Schulen für die Erprobung zu gewinnen. Für Baden-Württemberg ist zudem eine spezielle Fortbildung für Schulteams unter Einbeziehung einer Person aus der Schulleitung für Ende 2019 anvisiert. In diesem Fortbildungsbaustein werden Möglichkeiten und Vorgehensweisen angedacht und entwickelt, um den Prozess der Implementierung der vorgesehenen „MiG-Schul-Box“ mit all ihren Produkten gelingend in den jeweiligen Schulentwicklungsprozess zu integrieren.

Zudem ist im Wintersemester 2019/2020 eine Erprobung des Kompetenzmodells in der Lehrerausbildung vorgesehen.

II.3 IO Massive Open Online Course

In den „Startlöchern“ steht nun auch der Massiv Open Online Course (MOOC) als weiterer Intellectual Output unter Leitung von Peter Kowalyk, Referent für Mediengestaltung und digitale Medien an der Landesakademie Bad Wildbad. Die ersten Dreharbeiten zu einem Einführungsfilm sind abgeschlossen. Bereits Anfang Dezember 2018 beginnt die Erstellung des ersten Drehbuchs zum Thema „Interaktion mit Eltern bzw. Erziehungsberechtigten“.

Die Landesakademie Bad Wildbad hat sich zudem zusammen mit der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg dazu entschlossen, eine spezielle „MiG“-Homepage zu erstellen. Auf dieser Homepage sollen nach und nach im Kalenderjahr 2019 der Einführungsfilm zu MiG, der MOOC mit seinen verschiedenen Kapiteln, erarbeitete und erprobte Materialien für den Unterricht etc. eingestellt werden, damit möglichst viele Lehrkräfte darauf zugreifen können.

III. Rückschau

7.-8. November 2018

Vorstellung von MiG im Rahmen einer Minipräsentation und Projektausstellung auf der diesjährigen PAD-Jahrestagung für Strategische Partnerschaften im Schulbereich in Siegburg durch die Projektleiterin Carmen Mattheis.

IV. Ausblick

Ab Dezember 2018 Erstellung einer MiG-Homepage durch die Landesakademie Bad Wildbad und die PH Ludwigsburg
Weitere Dreharbeiten zum IO MOOC mit anschließender Test- und Durchführungsphase in 2019

Januar 2019 Regionale geplantes Fortbildungsmodul zur „Visuellen Kommunikation in der interkulturellen Schüler- und Lehrerarbeit“ an der Landesakademie in Bad Wildbad

März 2019 Vierte Kurzzeitfortbildung der Lenkungsgruppe am IQ.SH in Kiel/Schleswig-Holstein (Themenschwerpunkte: DaZ/DaF in der Lehreraus- und -fortbildung sowie digitale Fortbildungsformate)

Juli 2019 Transnational geplantes Fortbildungsmodul zum IO Mehrsprachencurriculum an der Landesakademie in Bad Wildbad

Oktober 2019 Transnational geplantes Fortbildungsmodul zum IO Kompetenzmodell an der Landesakademie in Bad Wildbad

Oktober/November 2019 Fünfte Kurzzeitfortbildung der Projektgruppe in der Akademie Dillingen/Bayern (Themenschwerpunkte: DaZ/DaF in der Lehreraus- und -fortbildung sowie digitale Fortbildungsformate)

Dezember 2019 Regional geplantes Fortbildungsmodul zur Erprobung und Implementierung der „MiG-Schul-Box“ an der Landesakademie in Bad Wildbad

März 2020 Internationale Multiplikatorenveranstaltung für Bildungsexperten und Bildungsinteressierte in Stuttgart (Inhalte: Präsentation der Projektergebnisse, Workshops etc.)

Text:
Carmen Mattheis M.A., MiG-Projektleiterin

 

Weiter: Yad Vashem