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4 Medien: Didaktik, Methodik, Unterrichtspraxis

Definitionen


Medien

Markus Lermen betont in seiner Publikation „Digitale Medien in der Lehrerbildung“, dass bislang keine einheitliche Definition für den Begriff „Medium“ existiere und es eine kulturanthropologische, kommunikationswissenschaftliche, psychologische, kulturwissenschaftliche, theaterwissenschaftliche, philosophische, pädagogische, soziologische, ökonomische und semiotische Perspektive auf den Begriff gebe (vgl. Lermen 2008, S. 214). Nach Dietrich Kerlen bezeichnet „Medium“ lateinisch „die Mitte“, also etwas, was ‚in medio‘, das heißt mitten zwei sich aufeinander beziehenden Gegenständen, existiert“, es ist somit ein „gestaltender Inhaltsträger zwischen Produzent und Rezipient“ (Kerlen 2003, S. 9, zit. nach: Waterstradt 2007, S. 4).

Eine mögliche Kategorisierung stellt die Einteilung von Medien in Primär-, Sekundär-, Tertiär- und Quartärmedien dar:

  • Primärmedien : direkte Kommunikation durch Sprache, Gestik und Mimik
  • Sekundärmedien : Produktion durch technische Geräte, Rezeption ohne technische Geräte, Bsp.: Wand- und Tafelbildern, Schrift- und Druckmedien, Grafiken etc.
  • Tertiärmedien : Technische Mittel werden bei der Produktion und Rezeption eingesetzt, Bsp.: Telefon, Hörfunk, Film, Fernsehen, Multimedia (Pross 1972)
  • Quartärmedien : Computer, E-Mail, Internet (Lermen 2002)

Eine zweite, für den Deutschunterricht ertragreichere und auch dem BP 2016 zugrundeliegende Kategorisierung stellt die Klassifizierung in Print-, auditive, visuelle, audiovisuelle Medien und Symmedien dar. Der Terminus „Symmedien“ stammt von Volker Frederking (vgl. Frederking 2012, S. 60) und meint den Computer, der – mithilfe des Internets – Schrifttexte, auditive, visuelle und audiovisuelle Texte in einem Medium versammelt, das „die medialen Kernformen des oralen, des literarischen und des audiovisuellen Paradigmas“ in sich vereint und weiter entwickelt (Frederking 2012, S. 205 f.).

Medienbildung

Der im BP 2016 verwendete Begriff „Medienbildung“ (S. 2) kann nach Benjamin Jörissen aus drei Perspektiven betrachtet werden:

  1. Öffentlich-politisch-administrative Perspektive (Bildungssystem):
    Medienbildung meint unter dieser Perspektive die „organisierte Bereitstellung von Optionen für Individuen im Interesse des Erwerbs von Wissen, Kompetenzen, Qualifikationen, Zertifikaten etc. durch gesellschaftliche Angebote.“ Es gehe, so Jörissen, im Wesentlichen um den „Output medienpädagogischer Maßnahmen im Bildungswesen“ (Jörissen 2011, S. 85).
  2. Begriffstheoretisch-akademische Perspektive (Wissenschaft):
    Bildung wird als „prinzipiell unabgeschlossen-prozesshaftes Geschehen der Transformation von Sichtweisen auf Welt und Selbst“ verstanden, in denen „transformatorische Prozesse (‚Bildungsprozesse‘) im Horizont von Medialität“ ablaufen (ebd., S. 86).
  3. Praxistheoretisch-pädagogische Perspektive (z.B. Schule):
    ‚Bildung‘ wird als „Endpunkt, als erreichtes bzw. angestrebtes Niveau, gedacht; allerdings als Ergebnis pädagogisch initiierter individueller Lernprozesse und nicht als abstrakter ‚Output‘ eines Bildungssystems.“ Medienbildung ist demnach das „Ziel oder Ergebnis von Lernprozessen im Feld der Medien“ (ebd.).

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