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Erwartungshorizont


  1. dictator: In der römischen Republik ein reguläres Amt in Notzeiten; der Diktator wurde auf befristete Zeit vom Senat und vom Volk gewählt, um ohne lange Entscheidungswege kriegerisch oder politisch reagieren zu können. Nach Ablauf der Amtszeit trat er zurück. - Hier fällt auf, dass Caesar sich selbst zum Diktator macht. Er hat in Rom keine Gegner. - Der moderne Begriff des Diktators verbindet sich mit der Vorstellung von Gewalt, politischer Säuberung und blutiger Unterdrückung. Der Begriff „Diktator“ ist heute negativ belegt. Diktatoren werden nicht in Notzeiten gewählt; es gibt verschiedene Wege, zum Diktator zu werden, etwa den Putsch. Fast immer ist dabei Gewalt im Spiel, vor allem gegen die politische Opposition.

  2. Eutropius schildert die ungeheure Anstrengung, mit der zwei riesige römische Heere aufeinander losgehen. Wenn sie diese Anstrengung gegen äußere Feinde gerichtet hätten, hätten sie das römische Reich über die ganze Welt ausdehnen können. – Es klingt wieder der Einleitungssatz von Bürgerkrieg 1 an, in dem der Krieg als beklagenswert und verflucht bezeichnet wird. Es handelt sich um Bruderkrieg: Auf beiden Seiten standen Römer. Eutropius kritisiert, dass Rom seine militärischen Kräfte dazu verwendete, sich selbst zu schwächen, anstatt sie zum Nutzen des Reichs, etwa zur Ausweitung seines Machtbereichs oder zur Bekämpfung gefährlicher Feinde einzusetzen. Stattdessen verursachten die verfeindeten Parteien einen ungeheuren Verlust an Menschen und an Ressourcen überall im Römischen Reich (s. Landkarte).

  3. „Den Göttern sei Dank, der Kerl ist endlich tot, ich habe keinen wirklichen Gegner mehr. Was für ein Versager. Mit dem kläglichen Rest werde ich schnell fertig.“ - „Iuppiter hilf, mein ehemaliger Verbündeter und Schwiegersohn. Ein solches Ende hat er nicht verdient. Er war ein großer Mann. Trotz unserer Feindschaft bin ich tieftraurig über seinen Tod. Wer weiß, vielleicht trifft es auch irgendwann mich selbst so.“ –

    Man hätte ihm ein triumphierendes Verhalten als hart und kalt auslegen können. Die Tränen, ob demonstrativ und bewusst vergossen oder authentisch und echt, zeigen, dass Caesar den Krieg gegen seinen Willen führen muss und dass ihm die menschlichen Tragödien, die er mit sich bringt, ans Herz gehen. Ein menschlich warmes, barmherziges Verhalten ist ein Signal an Gegner und Freunde, an die Einen, dass Caesar kein Unmensch ist, dass man sich mit ihm auch versöhnen könnte, an die Anderen, dass ihr Anführer ein guter Mensch ist.

 

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