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1. Baustein: Warum gibt es Religion? - Lernstandserhebung

Problemeröffnung

Einleitung durch L.: „Die meisten von euch haben letztes Jahr Konfirmation gefeiert und sind jetzt als mündige Christinnen und Christen vollwertige Gemeindemitglieder. Ihr dürft an der Abendmahlsgemeinschaft teilnehmen und auch wählen und könnt damit mitbestimmen, wie Kirche sein soll. Was aber, wenn eure Kinder oder Enkel vielleicht gar keine Konfirmation mehr feiern werden?“

These (M 1.01) wird als stiller Impuls an die Tafel projiziert.

Arbeitsauftrag:

  • Was könnte zum „Ende der Religion“ geführt haben?
  • Führe das Zitat weiter: Was könnten sich die SuS fragen?

Methode:
Die Fragen können als „zweistufiges Placemat“ (d.h. jeder muss erst beide Fragen beantworten, bevor eine gruppeninterne Besprechung stattfindet), als stilles Schreibgespräch oder im UG erarbeitet werden.

In einem gemeinsamen Auswertungsgespräch und einer Ergebnissicherung könnte z.B. festgehalten werden:

  • Eine Welt ohne Religion ist friedlicher;
  • wir benötigen die Religion für eine Erklärung der Welt nicht mehr;
  • Religion wird uns zunehmend unwichtiger und wird von anderen Lebensinhalten (Beruf, Freunde Treffen) verdrängt;
  • Erfahrungen von Leid lassen an Gottes Existenz zweifeln.

Die Antworten werden gebündelt in der Leitfrage → Ist Religion (un-)sinnig?

Die zweite Frage führt zu möglichen Weiterführungen im UG:

  • Wie hat Religion damals ausgesehen?
  • Warum gab es damals „Religion“? – Welchen Nutzen hatten die Menschen davon?
  • Was könnte konkret zum Verschwinden der Religionen geführt haben?

Didaktischer Hinweis: Die These (M 1.01) dient als Problemeröffnung in die gesamte Thematik. Das Placemat dient zugleich als Lernstandserhebung und fördert die Wahrnehmungsfähigkeit (PBK 2.1.2). Durch die fiktionale Zukunftsperspektive erhalten die SuS einen kritischen Abstand, auch über evtl. problematische Formen von Religion nach zu denken.

Optionale Vertiefung: Was ist Religion für uns heute? [Dauer: ca. 1h]

  • Im Geschichtsbuch soll ein Informationstext stehen: „Religion war für die Menschen damals…“ Definiere den Begriff der „Religion“.
  • „Ägyptologen stießen bei Ihren Ausgrabungen auf folgende Seite des ägyptischen Totenbuches (1300 v. Chr) und deuteten es als religiöses Bild. (M 1.03) Dieses Bild stellt in „Kurzform“ eine damals verbreitete Glaubenswelt dar.“

    Arbeitsauftrag: Gestaltet ein(e) Bild/ Foto/ Collage/ Infografik mit dem Titel „Die christliche Religion im Jahr 2019“, und verfasse hierzu einen ca. ¾ Seite umfassenden Begleittext für den Geschichtslehrer.

Didaktischer Hinweis:
Die optionale Vertiefung ist sehr zeitintensiv, ermöglicht jedoch eine präzisere Lernstandserhebung, da sie von den SuS eine Kurzdarstellung der Grundpfeiler des christlichen Glaubens erfordert. Die Beschränkung auf den „christlichen Glauben“ führt zur stärkeren Anbindung an die eigene Lebenswelt (z.B. an die erst kurz zurück liegende Konfirmation). Dabei werden die SuS zur Selbstreflexion und Reduktion der Betrachtungsaspekte aufgefordert. Auch religionskritische SuS werden ernst genommen, die schon hier ihrer Religionskritik kreativ Ausdruck verleihen können. Zudem wird durch diese optionale Vertiefung die Gestaltungsfähigkeit (PBK 2.5.2) gefördert.

Metakognition

Im UG wird gemeinsam überlegt, welche Blöcke die SuS untersuchen wollen, um die oben gestellte Frage („Ist Religion (un-)sinnig?“) zu beantworten. Dabei können die Schülerfragen leitend sein, die aus dem zweiten Arbeitsauftrag zu M 1.01 hervorgehen:

Warum es das Phänomen „Religion“ gibt, was die Menschen davon haben, wie es sich zur Wissenschaft verhält, wie man vernünftig die Frage nach der Existenz Gottes beantworten kann, dafür wird ein Advance Organizer erarbeitet oder von der Lehrkraft vorgeschlagen (Bsp. M 1.02), der während der gesamten Unterrichtssequenz als Anleitung zur Metakognition herangezogen wird.

Didaktischer Hinweis: Das Element der Metakognition dient sowohl der Zieltransparenz, als auch der eigenen kritischen Betrachtung der erlangten Stundenergebnisse (Deutungs-/ Urteilsfähigkeit). Die roten Schlagworte können auch beim Ausdruck weggelassen und von den SuS formuliert werden.

 

„Ist Religion (un)sinnig?“: Herunterladen [docx][68 KB]

„Ist Religion (un)sinnig?“: Herunterladen [pdf][184 KB]

 

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