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M15

Heilige Schriften in der Syrisch-Orthodoxen Kirche

 

Abbildung: Handgeschriebene Seite eines Evangeliums in aramäischer Sprache
[Bildquelle im gedruckten ZPG-Material für die internen Fortbildungen: Josef Önder, Die syrisch-orthodoxen Christen, Tübingen 2013, S. 25.]

Das Thema „Bibel“ im Bildungsplan 2016 für den syrisch-orthodoxen Religionsunterricht (Gymnasium) in Baden-Württemberg. Beobachtungen und Erläuterungen.

  1. Schülerinnen und Schüler müssen bis zur 10. Klasse die Bibel in aramäischer Sprache lesen können. Die entsprechende Kompetenzformulierung aus dem Bildungsplan lautet: „Die Schülerinnen und Schüler können[…] die Bibel in syrisch-aramäischer Sprache lesen.“
  2. Schülerinnen und Schüler müssen sich in der 9. oder 10. Klasse mit den Bibelinterpretationen (Bibelauslegungen) der sogenannten syrisch-orthodoxen Kirchenväter auseinandersetzen. Die entsprechenden Kompetenzformulierungen aus dem Bildungsplan lauten: „Die Schülerinnen und Schülerkönnen biblische Texte im Horizont der Auslegungen der syrisch-orthodoxen Väter interpretieren. Sie können zeigen, zu welchen Ergebnissen eine Interpretation mithilfe der Kirchenväter führen kann.“

Was sind syrisch-orthodoxe Kirchenväter?

Die syrisch-orthodoxen Kirchenväter waren Theologen aus der Frühzeit der Syrisch-Orthodoxen Kirche. Der Ausdruck „Kirchenväter“ verweist darauf, dass es sich dabei um maßgebliche Theologen handelt, die nicht nur für die jeweilige Gegenwart, sondern auch für die Zukunft der Kirche eine gewichtige Rolle spielen. Der älteste und zugleich einer der bekanntesten dieser Theologen ist Ephrem der Syrer (306-373). Er kommentierte eine Vielzahl von Schriften des Alten und des Neuen Testaments und war auch als Dichter von Kirchenliedern und sogenannten geistlichen Gesängen außerordentlich produktiv.

Ein Beispiel für die Bibelauslegung Ephrems des Syrers

[Textquelle des gedruckten ZPG-Materials für die internen Fortbildungen: Ephräm der Syrer, Nisibenische Hymnen II 35-42. Über unsern Herrn und über den Tod und den Teufel. Nach der Melodie: Horn und Trompete, in: Ders., Reden über den Glauben. Ausgewählte Nisibenische Hymnen [= Schriften der Kirchenväter Bd. 10], Kösel Verlag München 1984, S. 103]

Arbeitsaufgaben:

  1. Erklärt, auch unter Heranziehung des geschichtlichen Überblicks in M13, die Frage, warum Schülerinnen und Schüler im syrisch-orthodoxen Religionsunterricht die Bibel in syrisch-aramäischer Sprache lesen lernen müssen! Benennt wenigstens zwei Gründe!
  2. Zeigt auf, wie Ephrem der Syrer die Gestalt des Satans in seinem Hymnus darstellt. Zieht dabei zum Vergleich auch die entsprechenden Bibelstellen (1. Mos. 3 und Lk. 4, 1-15) heran!
  3. Erörtert, inwiefern die Interpretation von Ephrem dem Syrer heute noch eine Bedeutung haben könnte!
  4. (Eventuell als Hausaufgabe) Informiert Euch auf der Internetseite http://www.bildungsplaene-bw.de/,Lde/Startseite über weitere Inhalte aus dem Bereich „Bibel“, die im syrisch-orthodoxen Religionsunterricht in Klasse 10 behandelt werden. Vergleicht diese Inhalte mit denen des evangelischen Religionsunterrichts und beachtet vor allem auch die Gemeinsamkeiten.

 

Materialien M7 – M24: Herunterladen [docx][232 KB]

Materialien M7 – M24: Herunterladen [pdf][332 KB]

 

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