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Unterrichtsprinzipien

 

Unterrichtsprinzipien der Bildungsstandards BW
Versteht man die Stichworte des Bildungsplans als bloße Sammlung von Unterrichtsinhalten, so kann der Eindruck entstehen, man müsse künftig dieselbe Menge „Stoff“ in noch weniger Zeit „behandeln“. Gefordert ist ein anderer Blick auf Unterricht. Ziel ist der selbstständig Lernende, der Verantwortung für sein eigenes Handeln übernimmt.

Konsequenzen für die Planung und Organisation von Unterricht

  • Die Zielformulierung in einer Einzelstunde sollte auf einen Schwerpunkt, d.h. eine einzelne Hauptkompetenz aus einem Kompetenzbereich konzentriert sein. Dieser Hauptkompetenz sollten Teilkompetenzen zugeordnet sein. („Standardbündelung“)
    • Sorgfältig konzipierter, meist induktiver Lerngang
    • steigender Schwierigkeits-, Komplexitätsgrad (Progression)
    • Der Unterrichtsgegenstand ist in Teilkompetenzen ausdifferenziert.
  • Möglichst jede Stunde sollte die vier Kompetenzbereiche (fachlich-inhaltlich, methodisch-strategisch, sozial-kommunikativ, personal) berücksichtigen.
  • Passung von Inhalt und Kompetenz
    • Kompetenzen werden an Inhalten erworben.
    • Kompetenzen werden am handelnden Umgang mit Inhalten erlernt.
  • Exemplarisches Lernen (=> Reduktion der Stofffülle)
    Der Gegenstand der UE ist typisch für einen Arbeitsbereich, für viele Aspekte der Erarbeitung. Die Ergebnisse sind transferierbar.
    Transfer innerhalb des Faches oder fächerübergreifend. (Ziel: gründliches Erarbeiten, nachhaltiges Lernen sowie Zeitersparnis)
    Beispiele:
    • Analyseverfahren von Erzählungen als exemplarisches Vorgehen für das Erschließen erzählender Texte generell
    • Filmanalyse in Deutsch/Fremdsprachen (ein Fach für die anderen)
    • Lesekompetenz: Nicht-literarische Texte, diskontinuierliche Texte (Deutsch für andere Fächer)
  • Vernetzung verschiedener Kompetenzbereiche, Kompetenzen => Nachhaltigkeit des Gelernten sichern
  • Binnendifferenzierendes Arbeiten => individuelle Förderung
  • Authentizität von Aufgaben : nachvollziehbarer Handlungszusammenhang => Unterrichtsgestaltung

Selbstständigkeit und Eigenverantwortung der Lernenden ermöglichen
(=> Schülerzentrierung => individuelles Arbeiten)

  • Lernarrangements
  • Vermittlung von Arbeitstechniken
  • Sozialformen
  • Isolierendes Üben und komplexes Anwenden => Lerngang, Lernaufgaben

Metakognition bei Lernenden fördern (über den eigenen Lernprozess reflektieren, um daraus Konsequenzen zu ziehen).
Fördert die Reflexion des erworbenen Kompetenzniveaus.
Ziel: Überführung der Aktivitäten aus der Verantwortlichkeit der Lehrkraft in die der Lernenden.

Üben
Kompetenzen in verschiedenen Bereichen immer wieder aufgreifen.

  • Jahresplanung
  • Gelegenheit zur flexiblen Anwendung in unterschiedlichen Arbeitsbereichen und Situationen bieten.

Orientierungswissen
Überblickswissen, das in variablen Situationen angewandt werden kann.

Wissenserwerb ist auch im kompetenzorientierten Unterricht von Bedeutung.

  • Faktenwissen
  • begriffliches Wissen
  • prozedurales Wissen (Verfahrensorientiertes Wissen)
  • metakognitives Wissen

Lehr-, Lernziele
Es ging im lernzielorientierten Unterricht um Detailkenntnisse oder Fertigkeiten (1970er Jahre). Auch beim kompetenzorientierten Unterricht gibt es Lernziele. Sie definieren sich hier aber als Können-Ziele, mit denen auch die Vermittlung von Wissen verbunden ist.

Beispiel: Ein Gedicht interpretieren können. Wenn diese Kompetenz erworben wurde, kann vom Lerner jedes Gedicht werkimmanent interpretiert werden, auch wenn der Kompetenzerwerb an einem speziellen Genre geschah.