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Kompetenzanalyse/Elementarisierung

I. Textgebundene Erörterung

Auszuwählende Kompetenz

(Standards Kl. 10)

Inhalt, an dem die Kompetenz erarbeitet werden soll

Kompetenzanalyse /

Teilkompetenzen

Elementarisierung

  • 3.3 Inhalt und Aussage eines Textes erfassen
  • 2.9 Texte zusammenfassen, analysieren

(= Standardbündel)

Dialektische Erörterung, auch als Texterörterung, am Beispiel verschiedener Themen:

  • Wehrpflicht für Frauen?
  • Legalisierung von Doping?
  • Quote für deutschsprachige Musik im Radio?
  • Für und Wider von Facebook (vgl. Materialien in Praxis Deutsch 211 (2008) und 214 (2009)) [3]
  • etc.

1) Thema bestimmen

 
   

2) Thesen bestimmen

  • Thesen erkennen
  • Thesen in eigenen Worten wiedergeben

3) Argumentationsgang analysieren

  • These / Argumente / Belege / Beispiele korrekt bestimmen und in Zusammenhang bringen
  • ‚Analyse’-Vokabular verwenden (um Nacherzählung zu vermeiden)

4) rhetorische Mittel erkennen und funktional deuten

  • Adressatenbezug herstellen
  • Kenntnis gängiger rhetorischer Mittel
 

5) Wirkungsabsicht des Textes berücksichtigen

  • Appelle, Leerstellen auffinden und funktional deuten
  • Wertungen erkennen und formal/funktional beschreiben (z.B. wertende Attribute)
  • Wirkung des Textes auf unterschiedliche Lesergruppen erfassen
  • Beeinflussungs­versuche bemerken und benennen (Ironie, Sarkasmus, rhetorische Fragen)
       
  • 1.6 auf die Argumente anderer eingehen und den eigenen Standpunkt angemessen vertreten
  • 2.6 Sachverhalte und Probleme in größere Zusammenhänge einordnen, eigene Standpunkte klar und folgerichtig entwickeln und sich mit fremden Sichtweisen und Argumentationen sachlich und fair auseinandersetzen.
  • 2.7 Argumentations-
    strategien erkennen, darauf reagieren und eigene Argumentationen entfalten

(= Standardbündel)

dito

sowie, mit Blick auf 1.6: Formen der Debatte / Diskussion, z.B. zu den obengenannten Themen (Reißverschluss-Debatte, Podiumsdiskussion, Pro-/Contra-Debatte, Plan- und Konferenzspiele etc.)

1) Themenfelder erschließen

  • verfügen über jeweiliges Weltwissen
  • Gedanken ordnen (Ideenstern, Mindmap, etc.)
  • Recherchekompetenzen
  • Ermitteln – Klären – Prüfen

2) vom Einzelnen auf Besonderes schließen und umgekehrt / Abstraktions­vermögen

  • beginnendes Denken in abstrakten Begriffen

3) solche Zusammenhänge sprachlich bewältigen

  • Verwendung einiger passender abstrakter Begriffe

4) Argumente sinn- und wirkungsvoll aufbereiten

  • Argumentations­zirkel kennen und sinnvoll durchführen (Thesen, Argumente, Belege, Beispiele, Schlussfolgerungen) (schon in den Standards genannt)
  • Argumente in schlüssige, wirksame Anordnung bringen
  • Aufbauformen der Erörterung kennen und über einen Aufsatz hinweg einhalten (linear vs. dialektisch bzw. steigernd, ‚Sanduhr’, ‚Reißverschluss’)
  • Argumente sprachlich und inhaltlich miteinander verknüpfen
  • Beispiele aus dem eigenen Erfahrungsschatz einbringen

5) mit Meinungsäußerungen anderer korrekt und wirksam argumentierend umgehen

  • unterschiedliche Zitiertechniken anwenden (Zitat, Einbettung in eigenen Satz, Paraphrase)
  • Zitate sinnvoll auswählen
  • Zitate in sinnvollen Zusammenhang einbetten
       
  •   2.8 beherrschen unterschiedliche Formen schriftlicher Erörterung [...].
  •   2.16 Texte planen und überarbeiten. Sie nutzen dabei auch die Möglichkeiten des Computers
  •   2.17 folgende Schreibformen verwenden: Erörterung ([...] textgebundene Erörterung, [...])
  • 2.5 Techniken und Formen des Argumentierens und Erörterns anwenden (Thesen, Argumente, Belege, Beispiele, Schlussfolgerungen; [...])

(= Standardbündel)

dito        

1) Aufbau der textgebundenen Erörterung

  • Einleitung, Hauptteil, Schluss (vgl. Übersicht ‚lineare Erörterung’)
  • Textwiedergabe
  • Trennung von Textanalyse und Argumentation bei Texterörterung
  • selbstständige Arbeit mit Argumenten des Textes
  • angemessener Umgang mit Widerspruch / Übereinstimmung

2) Erstellen eines Schreibplans

 

3) (Vor-)Gliederung der eigenen Argumentation (Argumente sammeln, ordnen, bewerten, gewichten)

 

4) kriteriengestützte Bewertung von Erörterungsaufsätzen

  • fremde Texte bewerten
  • eigene Texte bewerten
  • Bewertung in Gruppen selbst organisieren (Schreiblupe, Texte wandern, Schreibkonferenz)

5) kriteriengestützte Bewertungen zur Überarbeitung der Texte nutzen

  • konstruktive Kritik unvoreingenommen prüfen
  • eigenen Text als Zwischenstand ansehen: Bereitschaft zum Überarbeiten ausprägen

6) Textverarbeitungs-
programme

  • Texte ordentlich präsentieren
  • Möglichkeiten des Programms zur Überarbeitung nutzen (z.B. Überarbeitungsmodus)
  • 2.5 Techniken und Formen des Argumentierens und Erörterns anwenden ([...]; Zitiertechniken)
  • 2.11 Techniken des Zitierens und des referierenden Sprechens sinnvoll einsetzen

(= Standardbündel)

 

1) Argumente sinn- und wirkungsvoll aufbereiten

  • s.o. (Elementarisierung des Standardbündels 1.6, 2.6 und 2.7)

2) sinnvolle Auswahl des Zitierten

  • zentrale Gedanken erkennen
  • erkennen, wo Fremdmeinung nützlich und wo überflüssig ist.

3) indirekte Rede/Konjunktiv

  • Bildung des Konjunktiv I und II
  • Entscheidung für Zitat oder referierendes Sprechen stilistisch begründet treffen
  • Entscheidung für Konjunktiv oder ‚würde’-Konstruktion begründet treffen

4) stimmiger, stilistisch gelungener Einbau von Zitaten in den eigenen Text

  • unterschiedliche Zitiertechniken beherrschen (Zitat, Einbettung in eigenen Satz, Paraphrase)
  • diese variabel, mit Gespür für den Satzbau, einsetzen

 

[3] Torsten Steinhoff: „Wie viel Öffentlichkeit verträgt das Private? Meinungsbildung zu Online-Netzwerken“, in: Praxis Deutsch 211 (2008), S. 44-51,
sowie
Iris Winkler, Karoline Heublein und Stefanie Theel: „Nicht immer auf das Ganze schauen. Teilkompetenzen beim argumentierenden Schreiben überprüfen und fördern“, in: Praxis Deutsch 214 (2009), S. 34-43.