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Schülerarbeit


Carl Ludwig Kaulbach: Neue deutsche Geschichte

Aufgabenstellung (Einzelarbeit): Arbeiten Sie heraus, wie die Revolution von 1848/49 in Wort und Bild dargestellt wird. Erläutern Sie, welcher politischen Richtung der Verfasser/Künstler Ihrer Meinung nach zuzuordnen ist.(08 VP)

Schülerarbeit 1:

Der Text „Neue deutsche Geschichte“ von C. L. Kaulbach ist in Reimen verfasst und mit 12 Bildern verziert. Der Verfasser verwendet keine Namen von Personen, sondern nur Länder- und Städtenamen. Dadurch ist der Text nicht sehr konkret. Auch ist der Text sehr allgemein gehalten und stützt sich auf keine konkreten Ereignisse. Manche Aspekte sind ungenau oder falsch dargestellt. Als Ursache der Revolution wird die Freiheit mit einer Jakobinermütze dargestellt. Frankreich hat zwar auch einen Teil zum Ausbruch der Revolution beigetragen, jedoch lässt der Verfasser die anderen Ursachen wie z.B. die schlechte wirtschaftliche Lage und den Reformstau ganz außer Acht. Mit der Beschreibung, wer in das Parlament gewählt wurde, macht er es auch lächerlich. Er beschreibt die Leute z.B. als „recht wohl genährt“ und zeigt sich scheinbar entsetzt darüber, dass auch ein paar „Wühler“ gewählt wurden. Der Verfasser übertreibt auch, indem er sagt, dass die Abgeordneten sich im Parlament mit Fäusten geschlagen hätten. Zudem verdreht der Verfasser die Tatsachen, indem er darstellt, als ob die Fürsten den Kaiser nicht haben wollten, weil sie sich niemanden unterordnen wollten. In Wirklichkeit hat der preußische König jedoch die Krone abgelehnt. Erneut macht der Verfasser die Revolution lächerlich, indem er sagt, dass die Revolutionäre Pillen bekommen sollten. Auf dem Bild kann man jedoch erkennen, dass diese Pillen Kanonenkugeln sind.

Der Verfasser ist für die Revolution, der „Comic“ wurde von einem Linksradikalen geschrieben, der sich über die vielen Kompromisse ärgert. In dem Comic scheint es, dass die Fürsten nicht wollten, dass es einen Kaiser gibt und es deshalb keinen gegeben hat; die Ablehnung der Kaiserkrone fehlt. Preußen wird auch nie namentlich erwähnt, obwohl gesagt wird, dass die Revolution von einem Heer niedergeschlagen wurde. (    /08)

Schülerarbeit 2:

Dargestellt wird zunächst die Anfangsphase der Revolution mit Friedrich Hecker in Mannheim, wo er das „Werk für Deutschlands Befreiung“ beginnt („Freiheit“, „mach dich frei“ – 2. Strophe). Es folgen die Märzforderungen und der Wunsch nach einem Parlament. Der deutsche Michel, als Personifizierung der Freiheit, will einen Neuanfang, eine Umgestaltung Deutschlands, die er erfolgreich erreicht („hatte mehr als er gewollt“ – 5. Strophe). Er ist aber auch etwas übermotiviert, ja leichtsinnig und größenwahnsinnig („hat zu mehr noch Lust – 3. Strophe, „doch zeigt er jetzt Genüge nicht“ – 6. Strophe). Er ist durchsetzungsfähig, bekommt das, was er will; am Anfang wird er überwiegend positiv bewertet, am Ende jedoch kippt die Stimmung und er wird zunehmend negativ charakterisiert („Lumpe“, „frei von Sinnen“). Das Parlament wird als „unproduktiv“ dargestellt und als „bunt“ bezeichnet (deutet auf die vielen verschiedenen Gruppierungen hin); kritisiert wird die lange Entscheidungszeit („es berieth und rieth“) und die Uneinigkeit. Preußen und Österreich stellen sich mal wieder quer, wollen freie Fürsten sein, haben Angst, ihre Macht zu verlieren. Die letzten Aufstände finden in der Pfalz und Baden statt; am Ende kommt wieder alles zum Alten, so wie „allbekannt“.

Ich denke, der Verfasser/Künstler war eher ein Liberaler; er redet oft von Parlament und Fürsten; macht die Republik nieder und möchte mit den Fürsten Hand in Hand gehen. Die Liberalen wollten ja nur ein Wahlrecht für Bürger mit Besitz. Im Text heißt es auch: „Hör auf den und jenen reichen Mann“. Er stellt die Fürsten als kooperationsfreudig gegenüber dem Michel dar.  (    /08)

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